Chmelar, Kristina2021-07-302021-07-302018https://mediarep.org/handle/doc/17292Im Gedenkjahr 2014 präsentierte eine deutsche staatliche Organisation der Öffentlichkeit eine historische Ausstellung. Die meisten Exponate waren do-kumentarische Fotografien. Für Politikwissenschaftler_innen, die an Ge-schichtspolitik im Allgemeinen und der visuellen Repräsentation von Histor-ischem im Speziellen interessiert sind, begann damit die Suche nach einem adäquaten theoretischen wie methodologischen Zugang. Während der inter-disziplinäre Diskurs nicht erst seit der bildwissenschaftlichen Wende unpro-duktiv polarisiert ist zwischen Realist_innen (v.a. Sozial- und Geschichtswis-senschaften) und Konstruktivist_innen (v.a. Kulturwissenschaften), lotet der Beitrag eine Perspektive dazwischen aus. Entgegen dem Mainstream, der Roland Barthes als Realisten handelt, ist der Ausgangspunkt hier eine post-konstruktivistische Lektüre seiner fototheoretischen Arbeiten. Sie ermöglicht es, Fotografien weder als durchlässige Medien zu verklären noch ihre Evi-denzkraft als bloße Codierung zu verkennen. Dazu gibt Barthes’ Ansatz einige hilfreiche Instrumente an die Hand, mit deren Hilfe visuell organisierte My-then im Rahmen einer historischen Ausstellung dekonstruiert werden kön-nen.In the commemorative year 2014, a German governmental organisation pre-sented an exhibition to the public. Most of the exhibits were documentary photographs. For Political Scientists who are interested in politics of history in general and the visual representation of history in particular a search for an appropriate theoretical and methodological approach started. While the in-terdisciplinary discourse is characterized by the unproductive polarity be-tween realists (especially in Political Science and History) and constructivists (especially in Cultural Studies) not only since the iconic and pictorial turn respectively, the article sounds out a perspective in-between. Contrary to the mainstream, who handles Roland Barthes as a realist, the starting point here is a post-constructivist reading of his phototheoretical works. It allows neither to transfigure photographs as permeable media nor to misconceive their power of evidence as a mere coding. In addition, Barthes’ approach provides some helpful instruments to deconstruct visually organised myths within the framework of a historical exhibition.deuIn CopyrightEuropaDemokratieWeltkriegDiktaturBildFotografieAusstellungPolitikKonnotationDenotationMultimedialitätimagephotography770Schau! Wie eine staatliche Organisation das 20. Jahrhundert ausstellt und wir entsprechende Mythen dekonstruieren können10.25969/mediarep/16427DIKTATUR UND DEMOKRATIE IM ZEITALTER DER EXTREME. STREIFLICHTER AUF DIE GESCHICHTE EUROPAS IM 20. JAHRHUNDERT1614-0885