Neumann, Peter2021-06-092021-06-092020https://mediarep.org/handle/doc/17010Im Ausgang von Walter Benjamins methodologischer Kritik an Rudolf Borchardts Anthologie DER DEUTSCHE IN DER LANDSCHAFT zeigt der Aufsatz, in welchem Maße der jeweilige Zugriff auf ‚Geistesgeschichte‘ mit einem spezifischen Verständnis von Natur und ‚geistiger Zugehörigkeit‘ verbunden ist. Führt die Einheitlichkeit der Naturbetrachtung nach Goethe'schem Vorbild bei Borchardt zu einem Verständnis von Geschichte als epochenübergreifender Kontinuität und wiederzugewinnender Tradition, bricht bei Benjamin unter dem Vorzeichen des Faschismus das Anschauungskontinuum organisch gewachsener Kulturalität zusammen – ‚Heimat‘ wird in natürlicher wie in geistiger Hinsicht prekär. Das ‚erfahrungssatte Dasein in der Landschaft‘ ist nurmehr im Modus des ‚Eingedenkens‘ möglich, als Zeugnis seines eigenen Untergangs.Taking its cue from Walter Benjamin’s methodological critique of Rudolf Borchardt’s anthology DER DEUTSCHE IN DER LANDSCHAFT, the article demonstrates how these different approaches connect 'intellectual history' and a specific idea of nature. While Borchardt proposes a unifying vision of nature (modelled after Goethe’s) that leads to a concept of history as continuity and a tradition that ist to be regained; with Benjamin the idea of a conceptual continuum and organic culturality collapses in the wake of fascism: 'Heimat' becomes precarious intellectually and naturally. Being-in-landscape as a saturated experience is furthermore only possible in a mode of remembrance, that is, as a testament to its own demise.deuHeimatNaturnationale Identität301Der Deutsche in der Landschaft – Borchardt und BenjaminRudolf Borchardt10.25969/mediarep/16166DER DEUTSCHE IN DER LANDSCHAFT2451-1765