Orland, Barbara2019-07-162019-07-162008https://mediarep.org/handle/doc/4843Weltweit strahlten Fernsehkanäle in den letzten Jahren Dokumentarfilme über die vorgeburtliche Entwicklung menschlichen Lebens aus. Mit Hilfe neuester Technik wie 3D- und 4D-Ultraschall, Computergrafik und digitaler Animationstechnik, so versprachen die Produzenten, sollten spektakuläre neue Einblicke in den Uterus möglich werden. Anliegen meines Beitrags ist es, diese „virtuellen Schwangerschaften“ in eine jahrhundertealte Mediengeschichte pränataler Bildgebung einzuordnen und kritisch zu diskutieren. Die Schwangerschaft ist ein per se antivisuelles Phänomen, das immer dann Fragen nach Authentizität, Glaubwürdigkeit und sichtbaren Beweisen aufgeworfen hat, wenn die Technikentwicklung bisherige Ansichten in Frage stellte. Neueste Filmproduktionen müssen sich wie ihre Vorgänger diesen Wechselwirkungen zwischen Visualisierungstechnik, Bildtraditionen und den Kontingenzen leiblicher Erfahrung stellen. Wie ich zeigen möchte, wird digitalen Filmproduktion dadurch Evidenz verliehen, dass sie konsequent eingeführte visuelle Standards vorgeburtlicher Bildgebung verwenden. Figürliche Schemata des Ungeborenen, Embryonenmodelle, die bildliche Montage von Entwicklungsstadien und das Narrativ einer Zeitreise sind lange eingeführte Bildstandards, die helfen, die Spannungen zwischen Dokumentation und Fiktion im digitalen Film weitgehend aufzulösen.deuDokumentarfilmSchwangerschaftDigitales BildAnimation <Filmtechnik>DigitalisierungVisualisierungMikroskopieMedizin610791Virtuelle Schwangerschaften. Eine Mediengeschichte aktueller Formate pränataler Bildgebung10.25969/mediarep/4080nbn:de:0009-9-16492LIFE BEFORE BIRTH – IN THE WOMB1619-0459