2008 | 8
Browsing 2008 | 8 by Author "Zill, Rüdiger"
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- ArticleIm SchaufensterZill, Rüdiger (2008) , S. 52-71Das Schaufenster ist ein unterschätztes Element der Alltagsästhetik. Es erschöpft sich weder darin, eine Präsentationsebene von Waren zu sein, noch lässt es sich einfach mit der Kritik der Warenästhetik erfassen. Es ist vielmehr das herausragende Beispiel einer Ästhetik der Abundanz, ein Ort anarchischer Kreativität. Gelungene Schaufenster sind ephemere Installationen im Alltag. In diesem Zusammenhang muss man sich die Existenzbedingungen des Schaufensters als eine besondere Art des Fensters vergegenwärtigen: Es setzt sich aus drei verschiedenen Ebenen zusammen: der Auslage, der Scheibe und dem Betrachterraum. Als ganzes interagiert es mit seiner Umwelt auf verschiedene Weise: mit dem Betrachter, der auch immer selbst mit ins Bild kommt, mit anderen Fenstern, mit dem Geschehen der Stadt insgesamt. Das Schaufenster schafft Atmosphären: durch sich und über sich hinaus. Es hat eine genuin ästhetische Potenz eigenen Rechts.