2017 | 26
Browsing 2017 | 26 by Author "Kalkofen, Hermann"
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- ArticleWhat Must Remain Hidden to Picture-Men. Notes on So-Called Semantic EnclavesKalkofen, Hermann (2017) , S. 35-59Im zweiten Teil der PHILOSOPHISCHEN UNTERSUCHUNGEN (1968) bemerkte Witt-genstein angesichts eines schematischen Gesichts, er verhalte sich zu diesem in mancher Beziehung wie zu einem menschlichen Gesicht, könne »seinen Ausdruck studieren, auf ihn wie auf den Ausdruck des Menschengesichtes reagieren. Ein Kind kann zum Bildmenschen, oder Bildtier reden, sie behan-deln, wie es Puppen behandelt« (WITTGENSTEIN 1968: 309). Aus dieser kindli-chen Sicht lässt sich zudem erkennen, wohin Bildmenschen blicken, was ih-ren Blicken prinzipiell zugänglich wäre, was ihnen andererseits, aus projektiv-geometrischen Gründen, verborgen bleiben müsste. Eine semantische Enklave definiert Wallis als »a part of a work of art consisting of signs of an-other kind or from another system than the signs forming the whole work« (WALLIS 1970: 525). Beispiele: »quotations in French in a novel written in Eng-lish, inscriptions in medieval pictures«. Das zweite Beispiel Wallis’ ist von bildmenschlichem Interesse. Den Fragen, wie welche semantischen Enklaven – es gibt auch ikonische – im Bildraum untergebracht werden, wieweit sie ihm überhaupt angehören, wird ein Katalog gewidmet. Der Enklaven-Komplex steht offensichtlich in einer Beziehung zum Konstrukt der semantischen Stu-fen. Die in Kupfer gestochene, als Standbild unbelebte Galathea in Goltzius‘ Stich ist im Vergleich zum ebenfalls gestochenen Pygmalion ein Bildmensch zweiter Klasse – steht sie auf einer höheren semantischen Stufe?