2006/1 ‒ Medieninnovationen und Medienkonzepte 1950/2000
Browsing 2006/1 ‒ Medieninnovationen und Medienkonzepte 1950/2000 by Author "Käuser, Andreas"
Now showing 1 - 2 of 2
Results Per Page
Sort Options
- ArticleBegriffserosionen - am Beispiel ÖffentlichkeitKäuser, Andreas (2006) , S. 161-170
- Journal IssueNavigationen: Medieninnovationen und Medienkonzepte 1950/2000(2006)Historisch eingegrenzt auf den Zeitraum von etwa 1950 bis etwa 2000 sind die Stichworte ‚Medieninnovationen‘ und ‚Medienkonzepte‘ zentrale Bezugspunkte für das Nachdenken über Medienumbrüche. Die starken Reaktionen auf die massenhafte Verbreitung analoger Medien um 1900 und digitaler Medien um 2000 zeigen, dass technische Innovationen im Kommunikations- und Unterhaltungsbereich und ihre gesellschaftliche Resonanz Medienreflexion in besonderem Maße motivieren. Die Mitte des 20. Jahrhunderts dagegen ist nicht allein aus technikgeschichtlichen Gründen für die Erforschung der Medienumbrüche analog/digital bzw. 1900/2000 interessant. Um 1950 herum werden wichtige Weichen gestellt: Hier vollziehen sich Entwicklungen, die im analogen Medienumbruch nur angelegt waren, ohne die der digitale Medienumbruch aber nicht denkbar wäre. Hier lässt sich u.a. die Verbreitung der audiovisuellen Massenmedien Fernsehen und Radio als Fundament der späteren Verbreitung und Nutzung von Digitalmedien ebenso wie die Konsumkultur in den Industrieländern und die Verbreitung von Jugend- und Popkultur anführen, die seit den 1950er Jahren zunehmend zum Genießen symbolischen Kapitals (anstelle von basaler Bedürfnisbefriedigung) animiert. Die Einzigartigkeit und Neuheit digitaler Medien und der Umbruchscharakter ihrer Popularisierung seit den 1990er Jahren lässt sich, wenn man diese längerfristigen Entwicklungslinien ins Auge fasst, in Zweifel ziehen. Vorläufer gegenwärtiger Medientechnologien, Medienästhetiken, medialer Produktions- und Distributionsweisen und ‚kleine Umbrüche‘ sind leicht zu finden und gerade aufgrund ihrer Verflechtung mit vielfältigen anthropologischen, sozialen, technischen, epistemologischen und ökonomischen Faktoren nicht eindeutig auf Epochenschwellen zu beziehen.