2024 | 40
Browsing 2024 | 40 by Subject "Bild"
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- ArticleDas tropische BildMartach, Swantje (2024) , S. 267-283Fühlst du den öffentlichen Raum auch als dich zu einem Aspekt deiner Selbst reduzierend (z.B. zu einer Shopperin in der Mall, oder einer Beobachterin im Café)? Der vorliegende Text sieht den Grund darin, dass heutige Räume Bilder sind, und macht sich auf den Weg, die Ontologie dieser Phänomene, ihre Implikationen für die menschliche Existenz darin, und die Gründe ihres Entstehens zu erkunden. Während also bisherige Bildtheorien sich auf eine Diskussion von Bildern-in-Räumen beschränkten, möchte dieser Text eine neue Art von Bild in den bildtheoretischen Diskurs einführen: Raum-als-Bild. Nach einem Abgrenzen von bildlicher zu narrativer Konzeptualisierung von Raum wird argumentiert, dass Räume einen sogenannten „Bilderdruck“ beinhalten: Räume drängen uns dazu, uns ihren Rahmen anzupassen und konstant bereit zum Bild zu sein, also uns so zu benehmen, als wären wir immer schon im Bild. Als Grund dafür wird der bildliche Raum-Konsum unserer Mitmenschen angeführt, der unsere Aktionen im Raum zu Replikationen von bereits existierenden Bildern jener reduziert. Da Platon einst das Bild als atopoi, also nicht-örtlich und unmöglich zu verorten definierte, wird das hier diskutierte Phänomen provokant als “topisches“ Bild bezeichnet. Jedoch wird diese Bezeichnung nicht einfach nur vorgeschlagen, sondern kritisch diskutiert und seziert um sie auf ihre eigenen Möglichkeiten hin zu dehnen.
- ArticleVisuelle TropenWulff, Hans J. (2024) , S. 229-243Die Idee der Tropen, die ursprünglich aus der antiken Rhetorik stammt und die Ersetzung eines sprachliche Ausdrucks durch einen anderen, nicht-synonymen Ausdruck aus einem anderen Bedeutungsfeld vorsieht, zeigt sich bei der Übertragung auf visuelle Darstellungen als komplex. Dies liegt nicht nur an der anderen Art des referentiellen Bezugs von Bildern im Vergleich zu sprachlichen Zeichen, die konzeptueller und abstrakter sind, sondern auch daran, dass Bilder stets als Kombination verschiedener Elemente (Realia und Strukturen) erscheinen. Selbst eine kurze Betrachtung von Beispielen visueller Repräsentationen zeigt, dass eine Rückführung auf “eigentliche Bedeutungen” (ob inhaltlicher oder formaler Natur) stets auf der Grundlage kulturellen Wissens erfolgen muss. Die dabei angenommenen Bildformen gehören dann zur Phänomenologie kultureller Wissenseinheiten und nicht zur Produktivität der Sprache. Auf der Basis von Modellen aus der linguistischen Semantik und der kognitiven Semiotik wird vorgeschlagen, sogenannte Handlungsrollen als phänotypische Elemente visueller Darstellungen kultureller Einheiten zu erfassen, beispielsweise in der Jazz-Bildgestaltung und der für den Jazz essenziellen Performativität – von Akteursrollen (Solisten, Gruppen, Orchester) über Instrumente und Ortsdarstellungen von Publikum bis hin zu den ursprünglichen und aktuellen Lebenswelten des Jazz.