2014 | 19
Browsing 2014 | 19 by Subject "Bild"
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- ArticleGANGNAM STYLE erklärt. Ein Beitrag zur deutsch-koreanischen VerständigungKiefer, Klaus H. (2014) , S. 26-53GANGNAM STYLE ist ein ironisches Kunstmärchen, das von dem Wunsch des armen Helden (alias Psy) seinen Anfang nimmt, das sagenhafte ›Gangnam‹ (konkret: ein superreicher Stadtteil von Seoul) zu erobern. Da der Märchen-held kein Pferd besitzt, erfindet er einen Pferde- bzw. Reitertanz, er wird ge-wissermaßen zum ›Kentaur‹. Dennoch sind seine Errungenschaften blamabel. Selbst in dem von ihm erfundenen Tanz wird er von einem authentischen Gangnam-Jüngling übertrumpft, der mehr noch als ein Pferd einen Merce-des-SLK mit 184 Pferdestärken sein eigen nennt. Der ›Hans im Unglück‹ findet jedoch sein ›Königreich‹ in Gestalt einer U-Bahn-Prinzessin. Seine Traumfrau, deren Tugenden er von Anfang an propagiert, entspricht freilich einem auch in (Süd-) Korea recht konventionellen Rollenbild, dem er selber verpflichtet ist: Tagsüber wird anständig gearbeitet, zur Nacht hin erfolgt ein ›switching‹ des Verhaltenscodes zur ausgelassenen Sinnesfreude hin. Der Held gibt sich mit dieser erotischen Erfüllung zufrieden, ohne je ganz nach ›Gangnam‹ ge-langt zu sein, also z.B. eine Millionärstochter als Braut erworben zu haben. »Oppan Gangnam Style« fungiert eingangs als imperativer Impuls des Hel-den, zugleich als das leitende Prinzip des gesellschaftlichen Erfolgs, quasi als mythischer ›Big Brother‹, von dem der Held schließlich zu profitieren sucht, indem er gegenüber der umworbenen jungen Frau selber in die Rolle des ›Oppan‹, des kompetenten ›älteren Bruders‹ schlüpft.
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- ArticleMediatisierung, Visualisierung und Virtualisierung. Bildgebende Verfahren und 3D-Navigation in der Medizin. Eine bildwissenschaftliche und mediensoziologische BetrachtungMisoch, Sabina (2014) , S. 5-25Bilder sind zentraler Teil unserer Kultur und für die meisten gesellschaftlichen Teilbereiche zunehmend unverzichtbar. Diese wachsende Bedeutung steht im engen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Mediatisierungsprozessen. Auf der Grundlage von bildwissenschaftlicher Analysen sowie gestützt auf empi-rische Daten (Interviews, Bildanalysen) wird anhand des Beispiels der Ver-wendung von Visualisierungen im OP dargelegt, wie sich dieser Prozess vom Abbild zum digitalen Bild bis hin zu den (wissenden) handlungsimplizieren-den Bildern vollzieht. Die Folgen dieses umfassenden Mediatisierungsprozes-ses – bestehend aus Visualisierung und Virtualisierung – werden auf indivi-dueller, sozialer, kognitiv-mentaler und gesellschaftlicher Ebene reflektiert.
- ArticleDie ›ultimative‹ Theorie des BildesReitinger, Franz (2014) , S. 185-200Ist eine historische Bildwissenschaft ohne Objektbezug denkbar und wün-schenswert? Welchen Stellenwert nimmt das Objektwissen angesichts des Wahrheitsanspruchs der Wissenschaften überhaupt ein? Ist der Wissensbe-darf heutiger Informationsgesellschaften mit den großen Welterklärungsmo-dellen der Philosophie und der Physik bereits gedeckt? Ist es sinnvoll, das Zeit-Raum-Raster soweit auszudehnen, dass Natur zum inerten Sein, Bio-sphäre zum vegetativen Leben und der Mensch zur nackten Existenz enträt? Wie viel visuelles Wissen dürfen Völker, Kulturen, Nationen, Institutionen, Parteien, Verbände, Milieus, Sippschaften, Alterskohorten, Kult- und Ge-schmacksgemeinschaften für sich in Anspruch nehmen? Und ist der Wert dieses explizierten Fachwissens niedriger einzustufen als das Wahrheitswis-sen neuerer Theoriedisziplinen? Ja, kommt entsprechend postuliertes Wahr-heitswissen tatsächlich ohne Faktenwissen aus, wie diese Disziplinen immer wieder behaupten, und welchen Nutzen sollte ein solches von allen objekti-ven Bezügen freies Denken für unsere visuellen Kulturen haben? – Der vorlie-gende Beitrag rückt Kernfragen der historischen Bildwissenschaften in den Mittelpunkt, wie sie durch jüngere Entwicklungen im Umfeld deutscher Exzel-lenzinitiativen provoziert werden.