2015/2 ‒ Sendung
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- ArticleDebattenkulturDemand, Christian; Knörer, Ekkehard (2015) , S. 61-65Eine Debatte ist ein öffentliches Streitgespräch, das gewissen Regeln folgt. Das Ziel einer Debatte ist nicht die Lösung eines Problems, wie in einer Diskussion, sondern Positionen zu markieren. In einer Debatte zählen nicht nur Argumente, sondern auch Polemik und der Mut zur These. Eine produktive Debatte bedarf neben von allen Teilnehmern akzeptierten Regeln auch einer sog. Debattenkultur. Christian Demand und Ekkehard Knörer führen eine Debatte zur Etablierung dieses Begriffs in den 1980er Jahren und entwickeln Thesen zu deren angeblichen Verschwinden durch die Beschleunigung von Debatten unter den Bedingungen der »Neuen Medien«.
- ArticleGott und GoogleDurham Peters, John (2015) , S. 93-107Sowohl die Struktur des Google-Suchalgorithmus als auch die Rhetorik rund um das Unternehmen machen den Anspruch Googles deutlich, den klassischen theologischen Status der Allwissenheit zu erreichen. Wenn man versteht, wie Google Online-Recherchen durchführt, erkennt man, dass dieses charakteristischste aller digitalen Medienunternehmen in einer langen Tradition religiöser Medien steht, die in Anspruch nehmen, auf eine ontologische Weise zu operieren.
- ArticleKommentar zu François de Callières' Der staatserfahrene AbgesandteNanz, Tobias (2015) , S. 75-82
- Article»Schicksal, also ein von einer höhern Macht Gesendetes, das wir empfangen sollen«. Über Sendungen und SendungsbewusstseinHörisch, Jochen (2015) , S. 83-91In dem Maße, in dem sich seit dem europäischen achtzehnten Jahrhundert die PostSende-Verhältnisse dramatisch verbessern, verblasst die Überzeugungskraft des religiösen Sendungsbewusstseins. Verwunderlich ist das nicht. Von einem göttlichen Anruf, einem Kerygma erreicht zu werden, soll, ja muss eine exquisite Ausnahme von den Regelmäßigkeiten des Alltagslebens sein. Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt (Matthäus 22,14). In nur einigermaßen aufgeklärten Zeiten ist die Frage nach der Verlässlichkeit der himmlischen Postund Sendeverhältnisse nicht zu unterdrücken. Jeder kann jedem (zunehmend ohne Angst um Leib und Leben) bestreiten, der rechte Adressat göttlicher Sendungen zu sein. Intersubjektiv verbindliche Sendeverhältnisse zwischen Himmel und Erde gibt es nicht; diese höhere Trivialität wird seit 1750 aussagbar und aufschreibbar. Komplementär dazu steigt – trotz enormer Komplexitätsgewinne – die Kontrollierbarkeit irdischer Sendeverhältnisse.
- ArticleDer staatserfahrene Abgesandtede Callières, François (2015) , S. 67-73
- ArticleWozu senden? Sendevisionen im Ersten und Dritten FernsehzeitalterWentz, Daniela (2015) , S. 109-122Unter den Institutionen des Sendens stellt das Fernsehen mit Sicherheit die über lange Jahrzehnte erfolgreichste dar. Gleichwohl wird angesichts der mit der Digitalisierung einhergehenden, das Senden und die Sendungen weitreichend betreffenden Veränderungen, die das Medium unterläuft, vielerorts und nicht völlig grundlos die Post-Broadcast-Ära ausgerufen. Anhand der Lektüre verschiedener Serien werden diese Veränderungen hier nachvollzogen und untersucht. Das Sendungsformat der Serie erscheint für ein solches Unterfangen besonders geeignet, weil das Senden des Fernsehens zutiefst mit der Serialität und dem Seriellen als Prinzip verknüpft scheint. An den Formen und Veränderungen des Seriellen lassen sich auch die Veränderungen des Fernsehsendens ablesen.