2011 | 14
Browsing 2011 | 14 by Subject "ddc:701"
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- ArticleBild, Geste und Hand. Leroi-Gourhans paläontologische BildtheorieHildebrandt, Toni (2011) , S. 76-88In Le geste et la parole (1964), dem Hauptwerk des französischen Paläontolo-gen André Leroi-Gourhan, findet sich eine erstaunliche Beobachtung von bildtheoretischer Relevanz: am Anfang der Figuration steht die zeichnerisch-abstrakte Geste des homo pictor. Leroi-Gourhan rekonstruiert den Ursprung der Bilder folglich aus einer emergenten »Geburt des Graphismus«. Im Aus-gang von Leroi-Gourhans impliziter Bildtheorie lassen sich mit der De-konstruktion des Zeichnens (Derrida/Nancy), der Anthropologie des kommu-nikativen Handelns (Tomasello) und der Technikphilosophie des exteriorisierten Artefaktes (Stiegler) wichtige Positionen der gegenwärtigen Diskussion um den Ursprung von Bildlichkeit, Sprache, Technik und Medialität auf eine frühe paläontologische Fundierung des philosophischen Paradigmas der Geste gründen.
- ArticleThe Descent of Art. The Evolution of Visual Art as Communication via Material CultureStraffon, Larissa Mendoza (2011) , S. 59-75Dieser Artikel beginnt mit einer Analyse dreier aktueller und einflussreicher Evolutionsansätze zu den Ursprüngen der Bilder. Der erste Ansatz geht auf Darwin zurück und deutet an, dass Kunst, ähnlich wie der Pfauenschwanz, durch sexuelle Selektion entstand, um im Paarungsverhalten das andere Ge-schlecht anzulocken. Ein zweiter Ansatz geht davon aus, dass es die Haupt-funktion der Kunst ist, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, um sozialen Zu-sammenhalt zu fördern und die allgemeine Fitness der Gruppe zu steigern. Das dritte Modell besagt, dass Kunst während der Evolution ein Hilfsmittel darstellte, um mentale Strukturen zu organisieren und kognitive Fähigkeiten zu fördern – bspw. Gedächtnis und Lernen. Vergleicht man diese Ansätze mit Belegen künstlerischer Handlungen aus archäologischen Funden des Oberen Pleistozän – 127000 bis 10 000 Jahre vor heute, und speziell zwischen 100000 und 30 000 Jahren vor heute – zeigt sich, dass keiner dieser Ansätze die Ent-stehung und Entwicklung der Kunst, wie die Archäologie sie nachweist, voll-ständig erklären kann. Auf der Basis dieser Analyse argumentiert die vorliegende Arbeit: 1) Viele wichtige Aspekte bezüglich der Ursprünge der Bilder sind bis-her nicht in existierende Modelle aufgenommen worden, so dass eine Be-schreibung der Ursprünge, welche den archäologischen Befunden entspricht, bisher nicht existiert. 2) Es könnte sich lohnen, ein alternatives Szenario der bildenden Kunst zu entwerfen, welches diese als Kommunikationssignal, in Form einer stilistischen Variation der Sachkultur, begreift. 3) Ein auf Kommunikation, Sachkultur und Stil basierendes Evoluti-onsmodell kann die eingangs gemachten Vorhersagen – für die Entstehung und Entwicklung der bildenden Kunst im Pleistozän – erfüllen, von denen im Folgenden einige vorgestellt werden.