2018/1 ‒ Medienökonomien
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- ArticleDie Formatfrage stellen. Das alternative Medienzentrum FC-MC zum G20-GipfelGrimm, Maren; Leistert, Oliver; Keil, Siri; Bergermann, Ulrike (2018) , S. 111-129Interview. Am 7. und 8. Juli 2017 fand in Hamburg der G20-Gipfel statt, das zwölfte Treffen der zwanzig einflussreichsten Industrie- und Schwellenlander. Nicht nur die symbolische Bilderpolitik handeschüttelnder Staatsreprasentant_innen, Hintergrundberichte über die Konferenzthemen Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und Friedenspolitik oder der erwartbare riot porn, die Fokussierung auf Berichte von brennenden Barrikaden statt auf Hunderttausende Demonstrant_innen, sind fur eine Medienreflexion relevant: Eine Initiative fur ein alternatives Medienzentrum wollte ebenso der üblichen Berichterstattung andere Inhalte entgegensetzen wie auch andere Formen der Produktion von News ausprobieren.
- ArticleQueerying Homophily. Muster der NetzwerkanalyseChun, Wendy Hui Kyong (2018) , S. 131-148Die Tatsache, dass Netzwerke ‹Echokammern› oder ‹Filterblasen› erzeugen, ist zu einem Gemeinplatz geworden. Angeblich haben die Technologien der Personalisierung die Gemeinschaft zerstört – wenn nicht die Demokratie. Um zu verstehen, wie die Algorithmen von Netzwerken zu Fragmentierung führen, untersucht dieser Aufsatz ein fundamentales Axiom der Netzwerkforschung: Homophilie, das Prinzip, dass Ähnlichkeit für Verbindungen sorgt. Homophilie ist ein Grund für den Zusammenbruch von scheinbar offenen und grenzenlosen Netzwerken in eine Ansammlung von unsicheren gated communities. Diese Desintegration wird von der agentenbasierten Marktlogik beschleunigt, die in den Systemen der Datensammlung implementiert ist. Wenn Netzwerke segregieren, dann weil Netzwerkanalysen auf einer reduktionistischen Identitätspolitik aufbauen und sie bestätigen, in der Rasse und Geschlecht als unveränderliche Kategorien definiert und Liebe als «Liebe unter Gleichen» postuliert werden. Um diesen Annahmen etwas entgegenzusetzen, hebt dieser Aufsatz den ‹performativen› Charakter von Netzwerken hervor. Netzwerke verwirklichen, was sie vorgeben nur zu beschreiben. Anstatt dies als irreführend und falsch zu beklagen, ist es ebenso möglich, diese fundamentale Performativität ernstnehmen und Systeme herzustellen, die die Fluidität von Identität wie von Netzwerken anerkennen.
- ArticleTrump, Fernsehen und das neue CampKavka, Misha (2018) , S. 149-167Einen Monat nach der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten ließ das Time Magazine verlauten, «Donald Trump ist der erste wahre Reality-TV-Präsident» (9.12.2016). Gerade Trumps überraschende Wahl hat eines bewiesen, nämlich dass wir es uns weder erlauben können, das Realitätsfernsehen als ‹nicht real› abzutun, noch anzunehmen, dass der Reality-TV-Präsident die Politik mit der Fiktion infiziert habe. Im Gegenteil: Fernsehen ist das, was das Phänomen Trump sehr real hat werden lassen – und zwar real auf eine bestimmte Weise, als Medium des Gefühls –, gerade durch seine Erfahrung mit dem und seiner Exponierung im Realitätsfernsehen. Der Beitrag verwendet Camp als Bezugsrahmen, mit dem sich begreifen lässt, wie Trump- als-Medium das Realitätsfernsehen mit Politik verschränkt. Dieses ‹neue Camp› heißt einen dramatischen Modus, dessen Thrill nicht einer queeren Ironie des Überschwangs, sondern einer Wut entspringt, die im Theater der Affekte als neue ‹authentische› Währung akzeptiert wird.