2017 | 25
Browsing 2017 | 25 by Subject "Christoph Bangert"
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- ArticleGrausame Bilder. Ein Experiment zur emotionalen Wirkung expliziter Gewaltdarstellungen am Beispiel einer Kriegsfotografie von Christoph BangertSteuer, Konrad; Götting, Michael (2017) , S. 51-65In der heutigen Zeit wird man fast täglich mit medialen Gewaltdarstellungen unterschiedlicher Art konfrontiert. Medieninhalte zum Thema Kriegsfotografie werden meistens aus normkonformen oder moralischen Gründen zensiert. Viele Fotografen und Künstler sind jedoch der Meinung, dass die Auseinan-dersetzung mit expliziter Gewaltdarstellung für das Nachvollziehen von Leid und Ungerechtigkeit in Kriegsgebieten unabdingbar ist und nicht ignoriert werden sollte. Diese Studie untersucht die emotionale Wirkung auf verschie-dene Personengruppen durch die explizite Gewaltdarstellung in Kriegsfoto-grafien. Sie fragt: Was macht ein Bild grausam? Was genau lässt Betrachter von gewalthaltigen Bildern erschaudern? Unterscheiden sich die Reaktionen der Betrachter auf Grund ihrer verschiedenen Vorlieben für Filmgenres und Computerspiele? Entsprechend soll der Frage nachgegangen werden, ob der abgetrennte Kopf eines Mannes als Bildelement bestimmte Emotionen beim Betrachter hervorrufen kann und ob die emotionale Reaktion ggf. mit einer Vorliebe für Horrorfilme oder Computerspiele mit gewalttätigem Inhalt zu-sammenhängt. Als Untersuchungsgegenstand wird eine Kriegsfotografie aus Chris-toph Bangerts Buch War Porn verwendet, welche 2005 im Irak entstanden ist und einen verstümmelten menschlichen Leichnam auf einer Müllkippe zeigt. Diese wird den Probanden im Original und in einer manipulierten Fassung vorgelegt, um die Wirkung der Darstellung eines abgetrennten Kopfes zu untersuchen. Vorangegangene Studien belegen, dass es hierbei einen Unter-schied zwischen Betrachtern gibt, die sich zu expliziter Gewalt hingezogen fühlen, und denen die diese als abstoßend empfinden. Die Untersuchung liefert neue Fragen und Ansätze bezüglich der Legitimation und der Darstel-lungsnormen expliziter Gewaltdarstellung in Fotografien und deren emotio-naler Wirkung.