2017/1 ‒ Celebrity Cultures
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- Article«Moral panics?». Gerücht und OutingBruns, Karin (2017) , S. 134-139Gerüchte gedeihen besonders gut in einer Atmosphäre der Angst und Panik. Sie können für politische Zwecke instrumentalisiert werden, wenn sie nicht sogar eigens dafür erfunden werden. Homosexualität ist in diesem Kontext schon lange ein beliebtes Thema. Karin Bruns untersucht anhand von Beispielen aus Nordeuropa und Nordamerika Strategien des Snitching, Whistleblowing und emanzipierende Sichtbarmachungen. Dabei spielt die zunehmende Offenheit über sexuelle Identitäten von Personen des öffentlichen Interesses in den ‹alten› Medien wie Presse und Fernsehen sowie in den digitalen, sozialen Medien eine Rolle. In der Popkultur kann ein Outing sich positiv auf die Authentizität oder den Glamour-Faktor eines Stars auswirken, während in Bereichen wie Sport, Religion oder beispielsweise im Rahmen der Anti-Obama-Kampagnen Homophobie durch die Verbreitung altbekannter heteronormativer Narrative verstärkt wird. Der Text skizziert Logiken der Bildzirkulation im Netz, z. B. in Bezug auf die Gleichzeitigkeit der Verurteilung Chelsea Mannings und die positive Rezeption des Transgendermodels Carmen Carrera, und zeigt: Gerüchte können immer unkontrollierbare Auswirkungen haben.