2018 | 28 | Themenheft
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- ArticleIkonische Stadtstrategien. Das Fassadenplakat und die Musterfassade als Instrumente machtpolitischer RepräsentationHäger, Benjamin; Jürgens, Claudia (2018) , S. 175-203Fassadenplakate und Musterfassaden erfüllen lange vor der möglichen Reali-sierung des Baukörpers eine hochästhetisierte (Re-)Präsentation, um den öf-fentlichen Diskurs zu beeinflussen, Alternativen zu marginalisieren und die gewünschte Materialisierung und Bedeutungsaufladung vorzubereiten. Diese sogenannten ›Fassadisierungen‹ repräsentieren nicht nur das Gewesene und das von einflussreichen Akteuren/innen Gewünschte, sie scheinen tatsächlich auch über das Potenzial zu verfügen, Wertvorstellungen, Zugehörigkeiten und Machtkonstellationen in der Öffentlichkeit zu konstituieren, mithin städtische Diskurse auszurichten und etwaige Entscheidungen strategisch zu beeinflus-sen. Fassadenplakate und Musterfassaden in diesem Sinne als ikonische In-strumente und machtpolitische Repräsentation begriffen, sind von großer ge-sellschaftlicher Relevanz. In Berlin kommen seit den 1990er Jahren vermehrt sogenannte Fassadenplakate und Musterfassaden zum Einsatz, um für den (Wiederauf-)Bau von Gebäuden zu werben. Zwischen verschiedenen materiel-len Formen und Strategien kann unterschieden werden. Prominente Simulati-onen sind die des Schlosses von 1993-1994 und die seit 2001 aufgestellte Ber-liner Bauakademie. Sie sollten daher entsprechend ernst genommen und kri-tisch als Kristallisationspunkt sozialen Aushandelns betrachtet werden.