2018 | 28 | Themenheft
Browsing 2018 | 28 | Themenheft by Subject "Bildwissenschaft"
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- ArticleIkonische Grenzverläufe. Szenarien des Eigenen, Anderen und Fremden im Bild. Eine EinführungSauer, Martina (2018) , S. 4-6
- Journal Issue
- ArticleTizians PORTRÄT DER LAURA DIANTI. Aneignung und Transformation zwischen Orient und OkzidentEngel, Sabine (2018) , S. 111-145Es ist die exotisch anmutende Schönheit Laura Diantis, die orientalische mit okzidentalischen Elementen verbindet und das Porträt von ihr mit dem schwar-zen Pagenkind (um 1523-1529) zu einem der bestechendsten Bildnissen aus dem OEuvre Tizians macht. Ihre Wirkung wird zudem durch den Umstand ge-steigert, dass sie zwar ›nur‹ die Tochter eines ferraresischen Hutmachers war, doch zugleich die Geliebte Alfonsos I. d’Este, nun als orientalische Herrscherin inszeniert. Als Referenzsystem wurde das osmanische Reich gewählt, da der Westen fasziniert war von Reichtum und Luxus der dortigen Herrscher. Tizian glich dabei die osmanischen Versatzstücke dem kulturell Eigenen in dem Maße an, dass glaubhaft gemacht werden konnte, die Schöne käme aus einem fernen Land, ohne dem Betrachter das Gefühl der Alienität zu vermitteln. Auf diese Weise sollte eine Akzeptanz der Dianti in höfischen Kreisen ermöglicht, ihre niedrige Herkunft vergessen gemacht werden. Cecil Gould zufolge nahm Tizian es mit der Darstellung einzelner orien-talischer Ethnien nicht sonderlich genau, sondern malte lediglich eine »exoti-sche Anthologie« (exotic anthology; GOULD 1980). Demgegenüber kann im Nachfolgenden gezeigt werden, dass er sich mit dem PORTRÄT DER LAURA DIANTI als exzellenter Kenner der osmanischen Welt erwies.