2017/2 ‒ Psychische Apparate
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- Article«Geister werden Teil der Zukunft sein». Zum Verhältnis von Psychoanalyse und MedientheorieKoch, Gertrud; Copjek, Joan; Cowie, Elizabeth; Lie, Sulgi; Rickels, Laurence; Tuschling, Anna; Wegener, Mai (2017) , S. 102-118Geister werden insbesondere dann Teil der Zukunft sein, je mehr sich die Zukunft telekommunikativ aufrüsten würde, wie Jacques Derrida es in dem Film GHOST DANCE (1983) von Ken McMullen formulierte. Übertragen auf die gegenwärtige Situation heißt das, danach zu fragen, welche Verschiebungen, Verdrängungen und / oder Auslassungen zu beobachten sind, wenn die psychoanalytische Theorie in der Film- und Medienwissenschaft mehr und mehr aus ihrer zentralen Position, die sie einmal eingenommen hatte, verschwindet. Sind die Begriffe der Psychoanalyse weiterhin wirksam oder haben sie sich zunehmend verschliffen? Was bedeutet die Kritik am Anthropozentrismus für die Stellung des ‹unbewussten Subjekts›? Wie verändern sich Verständnis und Begriff von Sexualität und Begehren, wenn diese nicht mehr ausschließlich in der Perspektive eines normativen Sexualitätsdispositivs gedacht werden? In diese Richtung zielen die Fragen, die Marie-Luise Angerer einer Reihe von Autor_innen gestellt hat, die eine psychoanalytisch orientierte Medien- und Filmwissenschaft betreiben oder für die medientheoretische Überlegungen in der psychoanalytischen Praxis bedeutsam sind.
- ArticleSchutzbauten. Matte paintings, glass shots und die Durchbrüche der PhantasieBinotto, Johannes (2017) , S. 16-30Innerhalb des psychischen Apparats hat die Phantasie die Rolle eines «Mischwesens» inne. Zwischen Bewusstsein und Unbewusstem changierend, fungiert die Phantasie als Screen, welcher die psychischen Instanzen voneinander separiert und zugleich ineinander übergehen lässt. Darin entspricht das Mischwesen der Phantasie den filmischen Trickverfahren des klassischen Hollywood, insbesondere jener der matte paintings, die als Übermalungen störende Partien des Filmbildes kaschieren sollen, in ihrer Artifizialität zugleich aber selbst als symptomale Störungen fungieren, die den Blick freigeben auf ein Unbewusstes der / als Filmtechnik. Dass solch eine Analyse filmtechnischer Verfahren nicht zuletzt eine Kritik politisch-symbolischer Autorität darstellt, soll im Blick auf die matte paintings von Filmen wie CITIZEN KANE (USA 1941), NORTH BY NORTHWEST (USA 1959) oder MILLION DOLLAR MERMAID (USA 1952) gezeigt werden.