2017/2 ‒ Psychische Apparate
Browsing 2017/2 ‒ Psychische Apparate by Subject "ddc:302.23"
Now showing 1 - 7 of 7
Results Per Page
Sort Options
- ArticleDaten, Wahn, SinnApprich, Clemens (2017) , S. 54-62Der Übergang von Massenmedien zu sozialen Medien führte in den letzten Jahren zur Diskussion um einen «decline of symbolic efficiency» (Jodi Dean). Allerdings bleibt die Frage offen, ob es sich hier um einen unumkehrbaren Niedergang, oder aber um eine notwendige Begleiterscheinung in der Konstitution einer neuen symbolischen Ordnung handelt. So werden heute Informationen aus einem immer größer werdenden Datenstrom gefiltert, wobei die hierfür benötigten Algorithmen weitgehend versteckt bleiben. Der für die Datenfilterung zentrale Mechanismus des algorithmischen Ein- und Ausschlusses soll in diesem Beitrag mithilfe einer psychoanalytisch informierten Medientheorie untersucht werden, um nach dem Sinn hinter unserer «high-tech paranoia» (Fredric Jameson) zu fragen.
- ArticleMedienrevolutionen und andere RevolutionenSchüttpelz, Erhard (2017) , S. 147-161Unsere Medien haben sich schon immer an den Parametern und der materiellen Basis unserer Gesellschaften in der langen Dauer (longue durée) der historischen Entwicklung ausgerichtet. Und besonders folgenreich waren die Erwartungen und Parameter, die von den allgemeinen Mustern unserer organisatorischen Tätigkeiten auf die Strukturen unserer Medien projiziert werden. Dieselbe Strukturierung verschiedener Medien durch die Formen menschlicher Geselligkeit finden wir auch in schriftunkundigen Gesellschaften. Der Unterschied besteht darin, dass unsere Medientechnologien von der Schrift bis zum Buchdruck und von Gutenberg bis Marconi, von den sumerischen Tokens bis zum Internet stark von der Organisation und Interoperabilität des primären und sekundären Sektors bestimmt werden, und ohne diese Infrastrukturen nicht existieren könnten. Die drei allgemein anerkannten Medienrevolutionen – die Erfindung der Schriftsprachen, des Buchdrucks, und der modernen Medien – sind der jeweils dritte Schritt nach Umwälzungen im primären und sekundären Sektor gewesen.
- Article#NETZDG #MAASLOS. Eine Stellungnahme zum NetzwerkdurchsetzungsgesetzEickelmann, Jennifer; Grashöfer, Katja; Westermann, Katja (2017) , S. 176-185Das auf Betreiben von Bundesjustizminister Heiko Maas entstandene Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verpflichtet soziale Netzwerke mit über zwei Millionen Nutzer*innen unter Androhung empfindlicher Geldstrafen zur zeitnahen Löschung bzw. Sperrung von Beiträgen, die als hate speech bzw. Fake News bewertet werden. Die Stellungnahme versteht sich als dezidiert medienwissenschaftliche Positionierung in der Debatte um das NetzDG. Sie diskutiert die Phänomene hate speech und Fake News vor einem fachwissenschaftlichen Hintergrund und bezieht dabei kritisch Position. Nach einer einleitenden Erläuterung des Gesetzes entwickelt sie ihre Argumentation anhand drei zentraler Beobachtungen: dem Verkennen digitaler Hypermedialität, der Unterminierung von Dissens als gesellschaftlichem Wert und der Privatisierung der Rechtsdurchsetzung. Der Text schlägt demgegenüber eine alternative Perspektive vor, die den Wert von Dissens für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse sowie das Einstehen für eine demokratische Legitimation der Rechtsdurchsetzung betont. Er hinterfragt die gesetzliche Reglementierung der Netzpraktiken und möchte im Umgang mit der diskutierten Problematik stattdessen das Nachdenken über eine relationale Verantwortung stärken.
- ReviewNischen, Szenen, Praktiken. Neue Literatur zur Medialität der ModeScharmann, Bianka-Isabell (2017) , S. 201-208Besprochene Bücher: Ane Lynge-Jorlèn: Niche Fashion Magazines. Changing the Shape of Fashion, London, New York (I.B. Tauris) 2017 (Dissertation an der University of the Arts London, 2016). Pamela C. Scorzin: Scenographic Fashion Design. Zur Inszenierung von Mode und Marken, Bielefeld (transcript) 2016 (Szenografie & Szenologie, Bd. 13). Rainer Wenrich (Hg.): Die Medialität der Mode. Kleidung als kulturelle Praxis. Perspektiven für eine Modewissenschaft, Bielefeld (transcript) 2015 (Fashion Studies, Bd. 3).
- ArticleSzenische Verfasstheit der Subjektivität, Medienökologie der PsycheGörling, Reinhold (2017) , S. 41-53Fragt man nach der Medialität des Psychischen, werden vor allem zwei Einsichten der Psychoanalyse bedeutsam: Die erste betrifft die szenische Verfasstheit von Subjektivität. Das Ich emergiert aus szenischen Konstellationen, die noch nicht perspektiviert sind, also noch keine ausdifferenzierten Pole zwischen Subjekt, Objekt und Handlung besitzen. Das Szenische durchzieht alle Lebensphasen, es ist die basale Dimension des Eingebundenseins in Werdensprozesse. Daraus ergibt sich eine zweite Einsicht: Die Psyche ist grundlegend ökologisch und poietisch zu verstehen. Sie wirkt als ein Zusammenhang, der zeitlich ausgedehnt ist und immer Äußeres wie Inneres, Objekte wie Infrastrukturen umfasst. Subjektivität ist nur eine ihrer Erscheinungen.
- ArticleEine transitorische Praxis. Spracherkennungssoftware als Reflexionsfläche akademischer TextproduktionPackard, Stephan (2017) , S. 187-191Der Beitrag versammelt Überlegungen zum Einsatz von Diktatsoftware. Mit dem Einsatz von Diktatsoftware werden die neuen Beziehungen ebenso wie die alten Vorurteile zwischen Vortrag einerseits und Aufsatz andererseits, zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit offenbar.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 17: Psychische Apparate(2017)Die Medienwissenschaft hat sich in einiger Nähe zur Psychoanalyse konstituiert, heute ist es dagegen nicht mehr üblich, mediale Prozesse psychoanalytisch zu verstehen. Statt alte Überzeugungen wiederbeleben zu wollen, geht es diesem Schwerpunkt um aktuelle Fragen und Probleme, die sich zwischen Medientheorien und Theorien des Psychischen stellen.