2023/1 - Protokolle

Recent Submissions

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    Rutschige Medien. Theoriereflexion, Feminismus und Aktivismus im Grafikdesign
    Kaiser, Anja; Haffke, Maren; Mangold, Jana (2023) , S. 107-120
    Anja Kaiser spricht im Laborgespräch über ihre gestalterische und aktivistische Praxis im Grafikdesign. Anhand des Projekts «Glossary of Undisciplined Design» reflektiert sie kollektive Arbeitsweisen und Strategien der Auflösung monographischer Sichtweisen und Geschichtsschreibungen. Weitere Themen sind die messy histories der Designtheorie, die Ökonomisierung und Demokratisierung digitaler Tools, die Potentiale solidarischer Ästhetik sowie die Ambivalenzen der Barrierefreiheit.
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    "Serious Gaming" – oder Spielen ernst nehmen. Ein Forschungsprogramm
    Ochsner, Beate; Willkomm, Judith; Waldrich, Harald; Spöhrer, Markus (2023) , S. 123-136
    In seiner Keynote zum 8th Annual Games for Change Festival bezeichnete Al Gore digitale Spiele als «the new normal». Diese normalisierende Ausweitung der Spielzone korrespondiert mit einer weit weniger häufig beschriebenen Workifizierung von Spielen. Diese fühlen sich nicht nur wie Arbeit an, sondern werden immer stärker in wirtschaftliches Nützlichkeitsdenken eingebettet. Basierend auf der Beobachtung dieser Praktiken und Situationen als Serious Gaming spannt der Beitrag ein transdisziplinäres Forschungsfeld auf, das die gleichermaßen spannende wie auch riskante Produktivität der sozialen, inter- und transkulturellen, körperlichen, ökonomischen und epistemischen Verschiebungen und Verwerfungen zwischen ‹Spielen› und ‹Arbeiten› in den Blick nimmt.
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    Bildungsauftrag. Was Medienwissenschaft im Kontext von Medien und Bildung tut, tun könnte und tun sollte
    Weich, Andreas; Hlukhovych, Adrianna (2023) , S. 139-148
    Der Konnex von Medien und Bildung ist kontinuierlich Teil wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Debatten, in deren Rahmen wichtige Entscheidungen über die Zukunft der Bildung über, mit und durch Medien getroffen werden. Die medienwissenschaftliche Perspektive ist in dieser Debatte jedoch bedingt wahrnehmbar: Die Medienwissenschaft setzt ihr Potenzial nicht in allen Facetten um und überlässt das Feld anderen Akteur*innen. Dabei ist sie in der Lage, die Reflexion der Relationen von Medien und Bildung zu bereichern. Der Beitrag fragt nach den Gründen einer zurückhaltenden Position der Medienwissenschaft sowie danach, inwiefern sich Medienwissenschaftler*innen in die wissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Medien und Bildung einbringen können und sollen.
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    Performanz/Fame. Über Wissenschaftskommunikation
    Waitz, Thomas (2023) , S. 150-153
    Der Beitrag befasst sich mit dem Werkzeug der Wissenschaftskommunikation für die Medienwissenschaft und konstatiert eine prinzipielle Asymmetrie, in der Journalist*innen als diejenigen erscheinen, welche die ‹Öffentlichkeit› über ‹Erkenntnisse der Wissenschaft› unterrichten, diese ‹einordnen› und ‹erklären›. Ihnen stehen wissenschaftliche Communities gegenüber, die, so scheint es, ihre Erkenntnisse nicht begreiflich zu machen in der Lage sind. Wie aber verhält sich die Erwartung, die Forschung zu vermitteln, zur habituellen Skepsis gegenüber massenmedialer Präsenz, welche in der Wissenschaft tätige Personen fast immer kennzeichnet? Diese Spannung auszuhalten, so die These, ist die eigentliche Herausforderung in der Wissenschaftskommunikation.
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    Interoperable Protokolle. Der DICOM-Standard und die konfliktträchtige Digitalisierung medizinischer Bilder
    Niebling, Laura (2023) , S. 18-29
    Für viele Kliniken brachten die frühen 1970er-Jahre eine Zeit des medientechnischen Aufbruchs, mit digitalen Bildgebungsverfahren und Krankenhausinformationssystemen (KIS). Um Geräte und Systeme zu verbinden wurde der technische Standard Digital Imaging and Communications in Medicine (DICOM) entworfen, dessen Einführung in Deutschland ab Mitte der 1990er jedoch zu erheblichen Konflikten zwischen IT-Firmen und den Krankenhäusern führte. In der Debatte um Schnittstellen, die bis heute unter dem Schlagwort der ‹Interoperabilität› geführt wird, treten Protokolle und Standards als Instrumente der Regulierung auf, die von der Medizininformatik in die Medizin reichen. Der Beitrag schlägt Interoperabilität daher als medientheoretische Kategorie für die Analyse von digitalen Arbeitskulturen vor.
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    Grammatiken der Alterität. Das Protokoll als Labor der Sozialität
    Stadler, Tobias (2023) , S. 30-42
    Das ActivityPub-Protokoll abstrahiert die Funktionen sozialer Netzwerke in einem Standard für dezentrale Netzwerke. Alternative soziale Netzwerke verstehen sich als Gegenentwurf zu kommerziellen Plattformen, schreiben aber einige derer Logiken fort. Dieser Beitrag bespricht Aspekte des Protokolls, um daran jene Logiken der Subsumtion und Ausbeutung zu diskutieren, mit denen unsere Sozialität zur Produktion von sozialen Daten umformatiert wurde. Diese Handlungsgrammatiken haben weniger zur Aufgabe, ein solidarisches Miteinander zu ermöglichen, als einen Produktionsprozess optimieren. Eine polit-ökonomische Perspektive auf unsere Sozialität als kollektiv produzierte Ressource zeigt aber auch, dass alternativen Infrastrukturen als Labore anderer Formen digitaler Sozialität und Fürsorge wirken.
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    Von Sprechakten und Schreibfakten. Logiken des Protokolls in den True- Crime-Podcasts "Serial" und "Undisclosed"
    Harms, Jan (2023) , S. 43-53
    Anhand des populärkulturellen Phänomens True Crime untersucht der Beitrag das Verhältnis zwischen Schrift, Stimme und dem Protokoll als Medium des Rechts. Indem die Podcasts Serial und Undisclosed in ihrer Rekonstruktion eines Kriminalfalls auf polizeiliche und juridische Dokumente zurückgreifen, wird nicht nur deren Beweiskraft verhandelt, sondern implizit auch die transkriptive Logik des Protokolls untersucht. Darüber hinaus erlaubt die Bereitstellung von Ermittlungsakten als digitale Konvolute es Rezipient*innen, diese unter Aneignung von Protokolltechniken für konfligierende und machtkritische Lektüren zu nutzen.
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    Internet Privacy Protocols
    Degeling, Martin; Human, Soheil (2023) , S. 54-70
    Offenes und verdecktes Sammeln von Daten ist integraler Bestandteil des Webs. Schon früh versuchten verschiedene Initiativen, Protokolle und globale Standards für Datenschutz im Internet zu entwickeln, aber angesichts der offenen Struktur des Webs konnten sich diese Techniken, die von datenorientierten Marktakteure*innen abgelehnt wurden, nicht durchsetzen. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte der Internet-Datenschutzprotokolle. Technische Initiativen wie die Platform for Privacy Preferences Project (P3P) und Do Not Track (DNT) der frühen 2000er Jahre stehen in Kontrast zu neueren gesetzlichen Bestrebungen wie der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und dem Californian Consumer Privacy Act (CCPA), die zwar keine spezifischen Protokolle vorsehen, aber die Debatte neu entfacht haben.
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    "Ob man etwas tun kann oder nicht, ist eine rein mechanische oder materielle Frage". Zu den Politiken und Effekten von Internetprotokollen und den Möglichkeiten ihrer Historisierung
    Galloway, Alexander R.; Shnayien, Mary; Leistert, Oliver (2023) , S. 71-85
    Das Gespräch zwischen Alexander Galloway, Mary Shnayien und Oliver Leistert beginnt mit einer kritischen Rekapitulation der vor 20 Jahren in Galloways Buch Protocol dargelegten machtanalytischen Thesen zu Protokollen wie TCP/IP und DNS. Das Gespräch handelt ferner davon, inwiefern Internetprotokolle antipatriarchal oder queer sein können und ob Internetprotokolle Menschenrechte implementieren können. Blockchainprotokolle werden als Beispiel aktueller Protokolle besprochen. Der Unterschied zwischen Überwachung und Erfassung durch Computer wird herausgestellt, die protokollogischen Möglichkeitsbedingungen ins Verhältnis zu Utopie, Moral und Ethik gesetzt, um schließlich die Frage nach libidinösen Ökonomien, Social Media und einer notwendigen Transformation des Begehrens aufzuwerfen.
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    "Das Protokoll ermöglicht eine Bruderschaft". Zu Offenheit, dem Sozialen und der Dekolonisierung von Protokollen
    Hui Kyong Chun, Wendy; Leistert, Oliver; Shnayien, Mary (2023) , S. 86-94
    Das Gespräch mit Wendy Hui Kyong Chun handelt von Protokollen und der Notwendigkeit ihrer Übertretung, von offenen Blockchain-Protokollen, die dennoch proprietäre Anwendungen ermöglichen, sowie von den Ambivalenzen technischer Protokolle und ihren patriarchalen Eigenschaften. Über die Verwobenheiten von technischen und sozialen Protokollen kommt das Gespräch auf die Möglichkeiten, Protokolle zu dekolonisieren: Diese müssen danach fragen, worauf Protokolle gründen, was sie erdet, was sie nahtlos und universell erscheinen lässt.
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    Protokolle. Einleitung in den Schwerpunkt
    Leistert, Oliver; Shnayien, Mary (2023) , S. 9-17
    Die Schwerpunktausgabe widmet sich Protokollen und beleuchtet ihre vielfältigen Einsatzgebiete, Wirkweisen und Politiken. Sie fragt, was heute von der Vormachtstellung technischer Protokolle Anfang der 2000er geblieben ist, wie sich ihr Stellenwert in digitalen Kulturen verändert hat und ob wir nicht doch vielleicht ein Comeback von Protokollen und Protokollogisierung erleben. Dazu versammelt das vorliegende Heft Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven und Fachkulturen, die sich mit der Rolle von Protokollen über verschiedene Medien hinweg auseinandersetzen, mit ihren Ausschlüssen, Ambivalenzen und Überschüssen, mit dem Verhältnis von Protokollen und Standards, den Verschränkungen von Protokollen mit Arbeit(sweisen), Privatheitsdiskursen und dem Sozialen.
  • Article
    Die Hörposaune
    Baehr, Antonia; Flierl, Jule; Spengler, Isabell; Lauro, Nadia; Hohmann, Philipp (2023) , S. 96-104
  • Journal Issue
    Protokolle
    (2023)