2012

Recent Submissions

Now showing 1 - 20 of 33
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    Mohammed-Video. Die medienwissenschaftliche Perspektive
    Dieser Artikel nimmt Salman Rushdies „Satanische Verse“, die Mohammed-Karikaturen von Kurt Westergaard und insbesondere das Mohammed-Schmäh-Video zum Anlass, aus medienwissenschaftlicher Perspektive darzulegen, dass ein Medienprodukt am allerwenigsten der Verursacher der Reaktionen ist, die es zur Folge hat. Vielmehr sind esvor allem die jeweiligen emotionalen Voraussetzungen auf Seiten der Nutzer, die eine bestimmte Reaktion nach sich ziehen.
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    Batman am Scheideweg. Der unglückliche Super-Held in Christopher Nolans The Dark Knight Rises
    Braun, Michael (2012)
    Super-Helden im Film haben es schwer. Nolans Batman ist im dritten Teil der Filmsaga ein vollends ermüdeter, verunglückter Held. Der Film entzaubert in der Tradition des Neo Noir den klassischen Exzeptionalitätsmythos des Helden im Kino. Es bedarf keiner vorbildlichen Ausnahmefiguren mehr, die sich opfern, um die Welt zu retten, so das Fazit dieses schwarzen Heldenmärchens. Der Beitrag untersucht, wie diese negative Heldeninszenierung auf dem dramaturgischen Kurs der Heldenreise gelingt.
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    Die Visualisierung von Zeit im modernen shôjo manga
    Eckstein, Kirstin (2012)
    Der Manga hat sich innerhalb des vergangenen Jahrzehnts als fester Bestandteil der Comic-Kultur in Deutschland etabliert; etwa 70% der hierzulande publizierten Comics sind mittlerweile japanischer Herkunft und auch auf den großen Buchmessen in Leipzig und Frankfurt haben sie einen eigenen Bereich eingenommen. Seit einiger Zeit sind auch Mädchen und junge Frauen aufgrund der eigens für ein spezifisch weibliches Publikum konzipierten shôjo manga von bedeutsamer Relevanz für den deutschen Mangamarkt. Im Jahr 2006 waren 60% aller Manga-Leser weiblich; nie zuvor hatte die Comicrezeption in Deutschland eine derart hohe „Frauenquote“.
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    „Brainy is the new sexy“ – Zur Erotik des Denkens in Sherlock
    Otto, Daniela (2012)
    Steven Moffat und Mark Gatiss liefern mit ihrer BBC-Serie Sherlock eine gelungene Neuinterpretation der Detektivgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle. Dabei verlegen sie nicht nur das Setting in das London der Gegenwart, sondern kreieren auch einen der Menschlichkeit entrückten Protagonisten. Der Sherlock Holmes 2.0 trägt Nikotinpflaster, ist SMS-Junkie, Popstar und hochfunktionaler Soziopath. Als lebende Denkmaschine löst er Fälle, ohne Emotionen zu zeigen. Seine asexuelle Aura ist jedoch trügerisch. Kaum ein anderer Held zelebriert die Lust am Denken in solch exzessiver Weise: Sherlocks Fetisch ist sein eigener Intellekt.
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    Verrückt nach bösen Männern. Warum Frauen Mad Men lieben
    Otto, Daniela (2012)
    Sie rauchen, trinken, betrügen ihre Ehefrauen und nennen ihre Sekretärinnen ‚Schätzchen’. Mad Men ist sexistisch und politisch unkorrekt. Trotzdem kommt die US-Serie gerade bei Frauen gut an. Was ist also ihr Geheimnis?
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    „Je regarde, je flaire, je palpe“– Die Passionen des Realen im Kontroversen Kino
    Prokić, Tanja (2012)
    Weggeschaut, gezittert, gezuckt, geweint, erstarrt, geschämt, geschockt? Aber auch berührt, gerührt, betroffen von Hässlichkeit und Schönheit zugleich, von intellektueller Tiefe und ästhetischer Überwältigung? Extreme der Gefühle, Extreme der Wahrnehmung, Extreme des Verstandes prägen seit jeher Kunst, die länger lebt als ihr zeitgenössischer Diskurs, die beständig ist, jenseits von Trends und Hitlisten. Kennzeichnend für solche Art von Kunst war seit jeher die Überschreitung. Speziell im Bereich des Films, einem relativ jungen Medium, erweisen sich bis heute jene Werke als überdauernd, die Seh- und Denkgewohnheiten überschreiten …
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    Tarantinos Rache an Hitler – ‘Inglourious Basterds’ als kontroverser Metafilm
    Steierer, Benedikt (2012)
    Der Beitrag analysiert das Provokationspotential von Quentin Tarantinos Inglourious Basterds (2009) nicht aus politischer, sondern aus filmtheoretischer Perspektive. Die Rache an Hitler, wie sie Tarantino visualisiert, ist dann vor allem als Abrechnung mit der Filmgeschichte und dem filmischen Medium an sich zu verstehen.
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    Der Umgang mit dem Anderen in District 9. Eine politikwissenschaftliche Betrachtung von Science Fiction
    Hermann, Isabella (2012)
    Science Fiction als Film-Genre hinterfragt unsere aktuelle Welt und zeigt neue Perspektiven auf, die nicht nur für Fans, sondern ebenso für die wissenschaftliche Analyse interessant sind. Auch für die Politikwissenschaft kann eine Betrachtung von Science Fiction-Filmen eine Bereicherung darstellen, wobei das Thema des „Boundary- oder Border-Managements“ ein zentraler Betrachtungspunkt ist. Wegen seines gewollt realitätsnahen Settings und seines originär politischen Inhalts eignet sich der Film District 9 besonders für eine beispielhafte populärwissenschaftliche Betrachtung.
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    Dietrich Fischer-Dieskau ist tot. Ein Nachruf auf das Kunstlied
    Kirchmeier, Christian (2012)
    Am 18. Mai 2012 ist Dietrich-Fischer Dieskau gestorben. Sein Tod markiert das Ende der Epoche des Kunstlieds, wahrscheinlich sogar das Ende einer historischen Form des Bildungsbürgertums, wie es die Bonner Republik geprägt hat.
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    Die mit dem Wulff tanzt. Zur medialen Selbstinszenierung einer kurzzeitigen First Lady
    Otto, Daniela (2012)
    Der Rücktritt des Bundespräsidenten Wulff lenkte einmal mehr den Fokus auf die Frau an seiner Seite. Bettina Wulff war von Anfang an elementarer Bestandteil der medialen Selbstinszenierung ihres Mannes. Dabei schaffte es Frau Wulff zwar in die Boulevardblätter, nicht jedoch in die Herzen der Menschen. Dieser Beitrag geht der Frage nach, warum die First Lady an der Zitathaftigkeit ihrer Rolle scheiterte.
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    Im Labyrinth der ewigen Stadt. Zu Woody Allens Sommerkomödie To Rome With Love.
    Otto, Daniela (2012)
    Während der Herbst in Deutschland Einzug hält, zaubert Woody Allens To Rome With Love noch einmal die Stimmung einer lauen Sommernacht auf die Leinwand. Die jüngste Komödie des amerikanischen Regisseurs ist leicht, amüsant und ein bisschen verrückt. An die Größe seiner letzten cineastischen Europastreifzüge reicht sie jedoch nicht heran. Das Labyrinth ist Motiv und narrative Strategie zugleich – kein Wunder also, dass sich der Film bisweilen in seiner chaotischen Komik verliert.
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    Das Dritte Reich. Interpretationsansätze zum Roman von Roberto Bolaño
    Giesen, Roman (2012)
    Der folgende Beitrag skizziert die Diskussionen zu dem Roman Das Dritte Reich des chilenischen Autoren Roberto Bolaño, die während eines Ausfluges der Mitarbeiter des Lehrstuhls von Oliver Jahrausvom 23-07.2012 bis 25.07.2012 in Dürrwies geführt wurden. Der Roman handelt vom Urlaubsaufenthalt des Protagonisten Udo mitseiner Lebensgefährtin Ingeborg in einem spanischen Urlaubsort, den erbereits als Kind mit seinen Eltern aufsuchte. Statt den Urlaub zu genießen und sich um seine Freundin zu kümmern, spielt Udo akribisch ein Brettspiel mit dem Namen „Das Dritte Reich“. Udo vertritt in diesem Spiel Deutschland. Ziel ist es, den Zweiten Weltkrieg „nachträglich“ zugewinnen. Schließlich beginnt Udo eine Partie mit einem Bootsverleiher des Hotelstrandes, dem sogenannten „Verbrannten“. Die Folgen für Udo und seine Umwelt bleiben nicht aus.
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    Iggy Pop. Einem Charismatiker zum 65. Geburtstag
    Giesen, Roman (2012)
    Am 21. April 2012 ist James Osterberg alias „Iggy Pop“ 65 Jahre alt geworden. Dieser Beitrag gratuliert zum Geburtstag einer der letzten lebenden Ikonen des Punkrock und verfolgt anhand von Ausschnitten der (Medien)Biographie Iggy Pops die narrativen Bausteine einer charismatischen Persönlichkeit, um schließlich mit einem Augenzwinkern zu dem Ergebnis zu kommen, dass sich die Begegnung mit Iggy Pop als „Wahrheitsereignis“ der Subjektgenese im Sinne von Alain Badiou begreifen lässt.
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    Drogenrazzia im Lustspielhaus! Ein Line-Up wie Koks beim 1. Schwabinger Poetry Slam
    Preis, Michael (2012)
    Christian Bumeder alias Bumillo hat am Mittwoch vor Ostern acht vielfach ausgezeichnete Poetry-Slammer aus ganz Deutschland versammelt, die im Lustspielhaus um eine Flasche Chivas Regal gegeneinander antraten. Es gewann der Frankfurter Dichterfürst und subversive Souverän Dalibor Marković. Warum, schildert dieser Bericht. Er ist im Schein der Teilnahme geschrieben, da, so die gegen Ende einzuholende Ausgangsthese, erst aus diesem Schein heraus die ästhetischen, epistemologischen und nicht zuletzt ethischen Potenziale der Slam Poetry angemessen verstanden werden können. Wo letztere allerdings eine Form negativer Gesellschaftskritik ist, darf die wissenschaftliche Antwort darauf nicht hermeneutisch bleiben. Erst selbst performativ vermag sie die Bühne der Frage zu erhellen, die sich in der Slam Poetry artikuliert.
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    Ein Gespenst geht im Viervierteltakt um. Konzert zum 50. Todestag Hanns Eislers an den Münchner Kammerspielen am 23. Juni 2012
    Giesen, Roman (2012)
    Ein grandioser Abend in den Münchner Kammerspielen zeigt anlässlich eines Konzerts zum 50. Todestag von Hanns Eisler die Aktualität des politischen Komponisten.
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    Das Verschwinden der Spur
    Kessler, Nora Hannah (2012)
    Was eine Spur ist, erscheint offensichtlich. Nämlich die Hinterlassenschaft von etwas, das nicht gegenwärtig ist. Zum Beispiel die Fährte eines Hasen oder der Fingerabdruck eines Verbrechers. Eine Spur ist also etwas, das nur darauf wartet gelesen zu werden. Der vorliegende Essay problematisiert die Begriffe der Spur und des Spurenlesens in diesem lebensweltlichen Verständnis. Vor dem Hintergrund zeichen- und medientheoretischer Fragestellungen erweist sich der Begriff der Spur als ungleich komplexer und faszinierender – auch wenn dabei möglicherweise nicht nur Hasen und Verbrecher verschwinden, sondern auch die Spuren selbst.
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    Die NS-Zeit im ‚metahistoriographischen‘ Film der Gegenwart
    Schilling, Erik (2012)
    ‚Metahistoriographische‘ Filme wie La vita è bella, Der Untergang und Inglourious Basterds verzichten auf eine schematisierende Perspektive auf die Zeit des deutschen Nationalsozialismus. Stattdessen nehmen sie sich die Lizenz zu einem freien Umgang mit dem belasteten Thema, indem sie komische Elemente in das dramatische Geschehen integrieren, psychologische Studien der NS-Führungsriege versuchen oder historische Sachverhalte fiktional überformen. Diese narrativen Mittel entlarven nicht nur den Wunsch nach einer ‚authentischen‘, mimetischen Darstellung als Fiktion, sondern haben zudem eine geänderte filmische Ästhetik zur Folge, die als Plädoyer für künstlerische Freiheit verstanden werden kann.
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    Was man Umberto Eco in einem bayerischen Taxi unbedingt einmal fragen sollte. Dem großen italienischen Ironiker zum 80.
    Preis, Michael (2012)
    Mit meinem Beitrag möchte ich eine These Umberto Ecos ganz entschieden zurückweisen, die er in einer diesbezüglich einschlägigen kulturtheoretischen Glosse über Taxifahrer geäußert hat. Man erkennt letztere eben nicht allerorten daran, dass sie ‚immer diejenigen sind, die nie herausgeben können‘. Das Gegenteil ist der Fall! Ecos Fehleinschätzung dürfte, und auch das möchte ich mit dem vorliegenden Text zeigen, auf eine allzu restriktive Verwendung des Herausgabe-Begriffs zurückzuführen sein. – Ich beabsichtige mit meinen Ausführungen keineswegs, irgendwelche realen Personen zu verspotten oder ihnen sonst irgendwie zu nahe zu treten, weder bayerischen Staatsbürgern, bayerischen Taxifahrern noch Umberto Eco! Gratulieren möchte ich letzterem allerdings schon, gerade zu seinem 80. Nicht jeder seiner Geburtstage ist schließlich so unendlich rund wie dieser.
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    Vom Versagen der Gadgets und dem Gelingen der Punchlines: Brad Birds Agententhriller Mission Impossible – Phantom Protokoll (2011)
    Braun, Michael (2012)
    Agentenfilme haben ein starres Schema und eignen sich daher gut für Parodien. „Mission Impossible – Ghost protocoll“ (so der amerikanische Orginaltitel, 2011), der vierte Teil der Reihe, schlägt ein neues Kapitel des Genres auf. Teamgeist statt Einzelkämpfertum, Tücke des Objekts statt Krieg der Gadgets, retadierender Situationswitz statt beschleunigte Action: So lautet das Rezept für Brad Birds Film. Der Beitrag untersucht mit Blick auf den Plot und die Motivik, wie diese Mission einer Erneuerung des Spionagefilmgenres gelingt.
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    Die Enteignung der Bilder – The Rise of the Dark Knight & The Fall of Cinema
    Prokić, Tanja (2012)
    Die ersten Bilder der Rückkehr ins Batman-Universum aus Nolans kinematografischer Feder präfigurieren eine düstere Geschichte der Enteignung. Im atemberaubenden Tempo überschlagen sich die Ereignisse im Frachtraum eines kleinen Flugzeugs. Ein verhüllter Gefangener, von dem gerade noch unter Bedrohung seines Lebens die Wahrheit erpresst wird, bringt kurzerhand das Geschehen in seine Hand und entpuppt sich als der wahre Herr der Lage. Der Bösewicht, auf den die Fans so lange gewartet haben, Bane, kündet von den schlechten Zeiten, die Gotham City zu erwarten hat. Vor der bereits in diesen wenigen Minuten etablierten gewaltigen Soundkulisse muss es auch dem düstersten Gegenspieler, den der Batman-Kosmos aufzubieten hat, geradezu unmöglich werden, dem Mythos um seine ehrfurchtvolle Erscheinung zu erfüllen. Der breite Rücken, die aufgepumpten Muskeln, die eher bescheidenen Narben, die einer verschluckten Krake gleichende Atemmaske, nicht einmal die computergenerierte Stimme des Grauens vermögen heraufzubeschwören, was die Storyline und das Publikum verlangen: Eben ein Mehr als Batman Begins und The Dark Knight, ein spektakulärer Showdown, ein würdevolles kinematografisches Endspiel. Die folgenden epischen 160 Minuten scheinen ihrem Bösewicht eigentümlich zu gleichen: sie haben nichts weiter zu bieten als eine Aneinanderreihung von altbekannten Bildern, deren aufgeblähte Leere nur mehr der Dolby-Digital-Surround-Sound zu kaschieren sucht …