2012 - # 3 Performing Sound: Hören / Sehen

Hg.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, Red.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, René Damm, Verena Eitel, Jens Heitjohann

Recent Submissions

Now showing 1 - 16 of 16
  • Article
    STEIM-Geschichten. Kurzschlüsse zwischen Klang und Körper seit den 1970ern
    Otto, Andi (2012) , S. 1-9
    Der Beitrag rekapituliert einige Meilensteine der Instrumentenentwicklungen am Studio voor Elektro-Instrumentale Muziek in Amsterdam (STEIM) und zeichnet ihre Bedeutung für aktuelle Dispositive der elektronischen Musikproduktion nach. Die Bedeutung der Pionierarbeiten, die dort in den 1970er und 80er Jahren geschaffen wurden, steht im Widerspruch zu deren wissenschaftlicher Dokumentation. In den Musik-, Medien- und Theaterwissenschaften ist kaum bekannt, dass die wohl ersten Arbeiten mit Sensortechnologie und dem damals frischgetauften MIDI-Protokoll in Amsterdam stattgefunden haben, wo Michel Waisvisz bereits 1984 mit dem Musiktheater-Projekt 'Touch Monkeys' sein Sensor-Interface 'The Hands' vorstellte. Neben Michel Waisvisz setzen u. a. Jon Rose, Nicolas Collins, Laetitia Sonami oder Stelarc das Gerät für ihre Arbeit ein. Der Artikel stellt einige Konfigurationen exemplarisch vor.
  • Article
    Zwischen Trinklied und Echoraum. Reflexionen zum Sound des chorischen Theaters
    Ernst, Wolf-Dieter (2012) , S. 1-11
    Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem chorischen Theater. Er rückt dabei die Frage nach der klanglichen Qualität der Aufführung ins Zentrum. Dabei werden zwei Beispiele vorgestellt, die zugleich zwei Richtungen des chorischen Theaters vorgeben. Das erste ist ein spontanes Trinklied, welches Studenten in einer Mensa einer Universität anstimmen. Der Klang ist hier polarisierend, wird verstörend und zugleich ansteckend. Dieser spontanen Aufführung im öffentlichen Raum wird ein Echoraum zur Seite gestellt, den der Regisseur Ulrich Rasche zum Jahrestag der Ausschreitungen im Stuttgarter Schlossgarten im Herbst 2010 inszenierte. Der Klang regt hier zur Reflexion und Erinnerung an, er distanziert vom Geschehen. Es geht also jeweils um eine ästhetische und zugleich soziale Frage: Inwiefern zieht der Sound des chorischen Sprechens und Singens den Zuschauer und Zuhörer ins Geschehen hinein? Vor dem Hintergrund der Ästhetik des Performativen und der neuen Phänomenologie wird die soziale Dimension der klanglichen Kommunikation entwickelt.
  • Article
  • Article
    Bewegungsbasierte Klangerzeugung: Marcel Ducout und die „danse sonore“
    Cramer, Franz Anton (2012) , S. 1-9
    Das Verhältnis von Musik zu Bewegung gilt als spezifisches Merkmal von Tanz. Doch sind Art und Ausmaß dieser Verknüpfung immer wieder Gegenstand radikaler Befragungen gewesen. Sie reagieren vor allem auf neue Medien und mediale Techniken, insbesondere synthetische Tonerzeugung, elektroakustische Musik und Aufzeichnungstechniken. 1937 stellt in Paris der studierte Luftfahrtingenieur Marcel Ducout die Ergebnisse seiner Experimente zur „danse sonore“ vor. Die Bewegung der Tänzerin wird dabei durch Einsatz modernster Radiotechnik in ein elektrisches Feedback-System integriert, bei dem die Bewegung die Tonhöhe und -intensität beeinflusst. Ducouts Projekt schreibt sich ein in eine lebhafte Entwicklungsdynamik zur interaktiven Klang- und Musikproduktion während der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.
  • Article
    STEFFI WEISMANN: FRÜHER-GESTERN-VORHER-GERADE-JETZT ... Zur Konstruktion des Live-Moments in meinen Audioperformances
    Weismann, Steffi (2012) , S. 1-8
    Der folgende Text reflektiert meine künstlerische Praxis im Feld von Klang, Sprache und Performance, die den Live-Moment als Knotenpunkt mehrerer räumlicher und zeitlicher Ebenen begreift. Vor dem Hintergrund von Erfahrungen, die ich als Performerin mit Re-Enactments von Fluxus-Stücken und Kompositionen für Stimme und Körper von Dieter Schnebel gemacht habe, beschreibe ich den Weg zu meiner eigenen künstlerischen Position, die sich mit verschiedenen Formen des Live-Dialogs auseinandersetzt. Diese Entwicklung führt von der Kommunikation mit Maschinen und der Interaktion zwischen digitalen und menschlichen Stimmen zu den situativen und mobilen Audioperformances, die ich seit 2010 mit meinem Lautsprechergürtel LapStrap aufführe.
  • Article
    Editorial: MAP #3 Performing Sound: Hören / Sehen
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton; Damm, René; Eitel, Verena; Heitjohann, Jens (2012) , S. 1-4
  • Article
    Editorial: MAP #3 Performing Sound: Hear / See
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton; Damm, René; Eitel, Verena; Heitjohann, Jens (2012) , S. 1-4
  • Article
    The Empress of Sound – 5 Soli für/von Alvin Lucier
    Eitel, Verena (2012) , S. 1-18
    Der Komponist und Klangkünstler Alvin Lucier ist einer der Mitbegründer der Live Electronic Music-Szene der 60er Jahre in den USA. Vergangenes Jahr feierte er seinen 80. Geburtstag. Im Dezember 2009 widmete sich das SOLOLALA Festival, eine Veranstaltungsreihe des ausland Berlin unter der Leitung von Gregor Hotz, Alvin Luciers Solo-Stücken. Fünf seiner Stücke wurden hierfür von fünf Performerinnen neu interpretiert, darunter zwei seiner bekanntesten, 'Music for Solo Performer' (1965) und 'I Am Sitting in a Room' (1970). Der Beitrag führt Interviews und Statements der Beteiligten – Performerinnen, Techniker, Lichtdesignerin und Kurator – zusammen. In dieser Vielstimmigkeit wirft er den Blick auf das Solo als Teamarbeit, die Aufführungspraxis in Musik und Performancekunst und fragt nach der inspirierenden Essenz von Luciers langjährigem Schaffen.
  • Article
    [Michel Waisvisz]
    Krefeld, Volker (2012) , S. 1-
  • Article
    Die Scheinbarkeit des "Live". Irritationen der Gegenwartswahrnehmung durch präsenzerzeugende Medien
    Ernst, Wolfgang (2012) , S. 1-14
    Der Begriff „live“, wie er in Zusammenhang mit audiovisuellen Arrangements verwendet wird, bezieht sich weniger auf menschliche Verhältnisse, sondern beschreibt eine spezifische zeitliche Dimension medientechnologischer Übertragung. Die Frage „What is live“ wird daher eher unter medienarchäologischen und epistemologischen Aspekten untersucht. Worauf beruht die Gegenwarts-generierende Macht von Medien? Neo-kybernetisch gesehen bewegt sich die Untersuchung also von den Medien inhärenten performativen und dramaturgischen Fragen weg. Elektrisch generierte Kommunikation – in der angelsächsischen Medienwissenschaft gern „Hertzean media“ genannt – zeichnet sich gerade dadurch aus, Gegenwart (also „liveness“) herzustellen. Auf der kognitiven Ebene herrscht jedoch beim Menschen weiterhin das Bewusstsein von der Distanz vor, die symbolischen Codes wie Texten und Alphabet eignet. Daraus entsteht eine affektiv-kognitive Dissonanz.
  • Article
    Komische Geräuschkomposition und visuelle Musik in Jacques Tatis Film PLAY TIME
    Butzmann, Frieder (2012) , S. 1-11
    In der Produktion von Kinofilmen werden Bild und Ton aus technischen Gründen separat behandelt: Es gibt die Bildkamera und auch das Tonaufnahmegerät. Auch in der Filmbetrachtung werden die Erörterungen über das bewegte Bild, die Narration, die Filmmusik, die Geräuschebene gerne als getrennte Diskurse geführt. Gleichzeitig gibt es im frühen 21. Jahrhundert eine weit verbreitete Faszination für mediale Übergänge, für Transmediales, Visuelle Musik oder speziell für die Ästhetik der Geräusche im Film. Im Zentrum der folgenden Betrachtungen stehen die oft sehr komischen Verschränkungen von visuellen Vorgängen und akustischen Ereignissen in Jacques Tatis Film PLAY TIME. Dabei wird ebenso genau hingehört, wie auch detailliert betrachtet, um musikalisch Visuelles und/oder visuelle Musik zu entdecken.
  • Article
    Das exzentrische Subjekt und die Maschine: Felix Kubin
    Haas, Maximilian (2012) , S. 1-9
    Der Hamburger Klang- und Performancekünstler Felix Kubin ist außer sich. Seine Kompositionen zwischen Pop und Neue Musik, seine Radioarbeiten, seine Live-Performances und nicht zuletzt sein Kleidungs- und Tanzstil verbinden sich zu einem Gesamtkunstwerk, das sich hysterisch gibt. Mit Verweis auf die Kulturgeschichte des Krankheitsbildes geht der Artikel dem Echo der Hysterie im Schaffen Kubins nach. Der Künstler ist aber keinesfalls passives Opfer der hysterischen Symptome, diese werden vielmehr kontrolliert herbeigeführt, instrumentalisiert. Kubin verwandelt das Erbe der Hysterie in ein Werkzeug der Hysterisierung. Als Komplizen in diesem Spiel von Besitzen und Besessenheit erscheinen Geister (lebende Tote, Wiedergänger) auf der einen und Maschinen (zumal alte Klangerzeuger) auf der anderen Seite – ahumane Handlungsinstanzen, die aus vergangenen Zeiten grüßen.
  • Article
    Mein Stadtteil als Notentext. Der japanische Musikperformer Tomomi Adachi ist der Avantgarde auf der Spur - lokal und international. Ein Porträt.
    Krautheim, Ulrike (2012) , S. 1-8
    Tomomi Adachi (*1972) ist ein Künstler der jüngeren Generation in Japan, der mit Vehemenz und Ausdauer daran arbeitet, prozessorientierten Kunstformen im Bereich der Klangkunst und Performance eine Öffentlichkeit zu erschließen und ihre Aktualität zur Diskussion zu stellen. Auf der Basis eines Interviews mit dem Künstler beleuchtet der Text Adachis Sicht auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Fluxus und prozessorientierten Kunstbegriffen in Japan. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der ortsspezifischen Musikperformance "NUo – The Fish Market for Tubas, Cars, Musical Instruments and Chorus with Negimanabe", die Adachi im Oktober 2011 auf dem Fischmarkt im Tokioter Bezirk Adachi realisierte.
  • Article
    Enter the Void - Peter Cusack and His Field Recording Projects
    Heitjohann, Jens (2012) , S. 1-9
    Since the 1990s Peter Cusack has been working on projects about mapping by acoustical means. In "Favourite London Sounds" he started with the urban landscape of the British capital by taping sounds, which Londoners had labelled as their most favourite ones (http://favouritesounds.org). After publishing a CD, the collection became starting point for a google maps tool which allows the visitor to listen to places, listed on the map. The project deals with the relationship between sounds and places, the sounds' mediality and raises questions about the possibilities of field recordings as an archiving tool. Other projects in non-urban areas, broadened the perspective to ecological, ethnographical, anthropological and political as well as sociological issues. One of these projects, named "Sounds from dangerous places", was the starting point for an interview with Peter Cusack on February 7th 2012.