2011

Recent Submissions

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    Inszenierte Schweigeminute. Über einen ‚Katastrophenclip‘ im ZDF und die Funktion der Musik
    Schellong, Marcel (2011)
    Das ZDF sendet im heute-journal vom 12.3.2011 einen Zusammenschnitt von Bildern einer Erdbeben-Tsunami-Atom-Katastrophe in Japan und hinterlegt diesen mit Musik von Massive Attack. Von der Empörung darüber und von einigen Annahmen über die Zeichenhaftigkeit von Musik ausgehend werden zwei Thesen zur Frage der Motivation des Senders aufgestellt.
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    Der schwarze Schwan bleibt weiß
    Der Beitrag beleuchtet den Zusammenhang von Spiegelmotiv, Subjektmodell, Bewusstseinsdarstellung, Reflexionsfigur, Kunstdiskurs und Gewaltmetapher am Beispiel des Films Black Swan. Wenn der Film am Beispiel des Balletttanzes einen Kunstdiskurs führt und sich im Medium des Spiegels selbst bespiegelt, so muss das, was er von der Kunst fordert, nämlich Überraschung, auch für ihn gelten. Diesem Anspruch wird Black Swan, trotz perfekt erzählter Geschichte und beeindruckender Bebilderung, nicht gerecht.
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    Jim Morrison ist tot! Zum 40. Todestag von Jim Morrison am 3. Juli 2011
    Ausgehend von einer kurzen Schilderung seiner Todesumstände geht der Text auf jene Deutungsmuster ein, die den Blick auf Jim Morrison heute noch ebenso bestimmen wie verstellen. Stattdessen will der Text zeigen, dass wir wenig verstehen, wenn wir Jim Morrison nur als rebellischen Rockmusiker oder seinen Tod als konsequentes Ende eines intensiven Lebens verstehen. Wir könnten viel mehr verstehen und selbst seine Drogenkarriere anders einschätzen, wenn wir ihn so verstehen, wie er sich selbst verstanden wissen wollte: als Autor und Poet. Dafür plädiert dieser Text im Sinne einer Erinnerungsarbeit.
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    Friedrich Kittler gestorben
    Ein Nachruf auf Friedrich Kittler in den Medienobservationen, deren Macher Friedrich Kittler immerhin die Möglichkeit verdanken, Literaturwissenschaft als Medientheorie zu entfalten.
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    Loriot – ein Genre, eine Philosophie
    Gerigk, Anja (2011)
    „Wie bei Loriot“ – diese Redewendung stammt nicht von dem Meister aller Komik, dem man sie in Wehmut nachrufen wird. Und doch verrät die Weise, in der wir mit seiner höchsten Kunst vertraulich umgehen, niemals deren Geheimnis, wohl aber den Rang des komischen Werks. Ein Sketch, eine Zeichnung, selbst ein Spielfilm aus der Hand und dem Geiste Vicco von Bülows wird nicht nacherzählt. Keine umständliche Beschreibung braucht es, welche Figuren sich in welcher Situation befinden. Das Komische versteht sich und wird verstanden, sobald nur das eine Zitat die Lage der Kommunikation trifft.
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    Naokos Lächeln â€“ Vom möglichen Nutzen einer gescheiterten Verfilmung
    Westhagen, Florian (2011)
    Die Verfilmung von Haruki Murakamis Naokos Lächeln hinterläßt nicht nur einen zwiespältigen Eindruck zwischen ästhetischer Affizierung und inhaltlicher Leere. Sie wirft, angesichts bemerkenswerter Vorlagentreue, auch die alte Frage nach dem Verhältnis zwischen Literaturverfilmung und ihrer Vorlage von neuem auf.
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    Satiriker werden ja immer gebraucht. Ein Nachruf auf den Vogel Loriot
    Wolfinger, Kay (2011)
    Alle Artikel über Loriot beginnen damit, dass man erwähnt, dass der Pirol im Wappen der Familie auf Französisch Loriot heiße und Vicco von Bülow seinen Künstlernamen gab. Dieser kurze Text will schweigen von diesen altbekannten Details. Dieser Text will ein Nachruf sein, ein Nachruf auf den größten deutschen Komiker, wahrscheinlich auch auf den größten Komiker der ganzen Welt. Dieser Nachruf hat einen langen Vorlauf, ein Spiel mit Gedanken, etwas zu diesem großartigen Œuvre zu verfassen, dem man Stunden vor dem Fernsehgerät und Stunden der Lektüre widmen müsste, um ihm in wissenschaftlichen Abhandlungen, Kongressen, Tagungsbänden und feuilletonistischen Essays gerecht zu werden. Aber die ganze Wissenschaftswelt und das gebildete, gewichtige Geschwätz hätte Loriot sofort auf die Schippe genommen und subversiv-gelehrig hintertrieben.
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    ,Komm großer schwarzer Vogel‘ – Zum Tode Ludwig Hirschs
    Schneid, Bernd (2011)
    Der am 28. Februar 1946 geborene österreichische Liedermacher Ludwig Hirsch hat sich am 24. November 2011 das Leben genommen. Seine Texte standen immer in einem durchaus positiven Verhältnis zur eigenen Sterblichkeit und sein ganzes Werk hinterlässt die penible und dissektierte Beobachtung sowohl gesellschaftlicher Verhältnisse als auch psychischer. Nicht nur Österreich, sondern die gesamte deutschsprachige Kulturlandschaft hat einen ihrer großen Liedermacher verloren, dessen Werk es nun wiederzuentdecken gilt.
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    Sein und Zeit: Duncan Jones’ Gedankenspielfilm Source Code
    Braun, Michael (2011)
    Duncan Jones’ Source Code (2011) ist ein weiteres Beispiel des „Gedankenspielfilms“ (Elsaesser) und des „Bewusstseinsfilms“ (Jahraus). Aus dem Motiv der Zeitreise macht der Regisseur einen ebenso spannenden wie nachdenkenswerten Film über Identität, Kommunikation und Bewusstsein. Der Beitrag untersucht die filmsprachlichen Mittel und die Plot-Strukturen, mit denen die eigentümliche Zeitregie des Films inszeniert wird.
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    Rainer Werner Fassbinders In einem Jahr mit 13 Monden im Korpus der Filmwissenschaft. Tonale Affektbilder im Körperfilm/Filmkörper
    Schlicker, Alexander (2011)
    Körper und Körperlichkeit werden seit geraumer Zeit verstärkt zum selbstverständlichen Gegenstand geisteswissenschaftlicher Untersuchungen. Der folgende Vortrag geht der Virulenz sowie der zeitlosen Aktualität und Vielfalt dieser Beschäftigung aus der Sicht der Filmwissenschaft nach. Besonders am prominenten Beispiel Rainer Werner Fassbinder, dessen Gesamtwerkperformanz entlang der Begriffe Körperfilm und Filmkörper vorgestellt werden soll, wird das theoretisch fruchtbare und zugleich zur wissenschaftlichen Selbstreflexion einladende Potenzial kontroverser Körperbilder diskutiert.
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    Das Kino als ‚Fuck Buddy‘. Zu Will Glucks Friends with Benefits
    Steierer, Benedikt (2011)
    Das Konzept Liebe ist prekär geworden. Doch es existiert ein Ort, an dem noch unbeirrt daran festgehalten wird: Das Kino. Hier gibt es nicht nur Menschen, die sich noch aufrichtig lieben, nein, hier werden wir selbst zu Liebenden – des Kinos. Friends with Benefits macht damit endgültig Schluss.
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    True Grit or The Fairy Tale of the Duke/Dude
    Atzesberger, Melanie (2011)
    Der Beitrag untersucht den aktuellen Film von Joel und Ethan Coen True Grit (2010) und folgt den Spuren des Films zurück ins Jahr 1969, zur ersten Verfilmung des gleichnamigen Romans durch Henry Hathaway, sowie ins Jahr 1999 zu The Big Lebowski, dem ersten Auftritt des Hauptdarstellers Jeff Bridges in einem Coen-Film.
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    Jenseits der Gemeinschaft, diesseits der Gesellschaft. Wie der Kulturpessimismus die Wirklichkeit sozialer Medien verfehlt
    Dickel, Sascha (2011)
    Soziale Medien wie Facebook sind gegenwärtig ein beliebter Gegenstand kulturpessimistischer Zeitdiagnosen. In diesen Diagnosen erscheinen Soziale Netzwerke als virtuelle Welten, in denen eine Kultur der Oberflächlichkeit, der Inszenierung und der Schein-Gemeinschaft institutionalisiert wird. Doch kulturpessimistische Beobachtungen sozialer Netzwerke überhöhen die soziale Form der Gemeinschaft, sie überzeichnen den Trend einer zunehmenden Virtualität des Lebens und sie übersehen die zunehmende Verwobenheit von Netz und Wirklichkeit. Tatsächlich lassen soziale Netzwerke den Konstruktionscharakter sozialer Beziehungen, der in traditionellen Formen des kommunikativen Miteinanders weitgehend verhüllt wird, eigentlich erst richtig zu Tage treten.
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    Interdisziplinäre Konzepte zu Adoleszenz und Kreativität am Beispiel von Helene Hegemann und Lena Meyer-Landrut
    Schneid, Bernd (2011)
    Helene Hegemann und Lena Meyer-Landrut verdeutlichen als zeitgenössische Medienphänomene das Spannungsverhältnis einer verlängerten Adoleszenz in der Kultur, das mit einer verschwundenen Initiation durch Rituale zusammenhängt. Ich möchte im Folgenden die These aufstellen, dass die beiden Künstlerinnen in der Linie einer positiv verstandenen Adoleszenz verstanden werden können, die kontroverse körperliche Dispositionen über die Konzepte einer Kreativität als Selbstinitiation verdeutlichen.
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    Am Ende. Alejandro Gonzáles Iñárritus Biutiful
    Kolb, Anne (2011)
    Nach den drei Erfolgsproduktionen Amores perros (2000), 21 Gramm (2003) und Babel (2006) zeichnet in gewohnt affektiver Manier auch Iñárritus – sowohl für den Golden Globe als auch den Oscar als Bester Fremdsprachiger Film nominiertes – Spielfilmdebüt Biutiful (2010) mit Bildern erbarmungslos visueller Expressivität die physisch und emotional erschöpfende Reise seines Titelhelden Uxbal (Javier Bardem) ans ,Ende der Nacht‘. Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass im Angesicht des nahenden Endes, aller thanatophoben Anspielungen des Films zum Trotz, nicht Weltschmerz und Existenzekel siegen, sondern die zärtliche Schönheit des Lebens in all seinem Schmerz.
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    Sub-Pop – oder: Von unten herab
    Heidingsfelder, Markus (2011)
    Das zentrale Paradigma der Pop-Theorie sieht ein Außen bzw. Unten der Gesellschaft vor, das in der Lage ist, widerständige, im besten Falle: revolutionäre Formen zu produzieren, mit deren Hilfe die immergleiche Reproduktion der Verhältnisse unterbrochen werden kann. Der Text rekonstruiert die Figur und untersucht, wie die Kompatibilität der Theorie mit den Umweltverhältnissen erreicht werden soll. Die These ist, dass die Modifikationen der Begrifflichkeit nicht mit einer Änderung des Paradigmas einhergehen, das die Idee der Gegenkultur als unhintergehbare Letztbegründungsebene voraussetzen muss.
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    Poll. Ein Historienfilm als Reflexionsmedium der Geschichte(n)
    Giesen, Roman (2011)
    Mit Poll ist ein historisches Drama in die Kinos gekommen, das schon jetzt zu den großen cineastischen Ereignissen des deutschen Films dieses Jahres gezählt werden kann. Der Historienfilm bietet eine verdichtete Interpretation der Biografie der Schriftstellerin Oda Schaefer und der europäischen Geschichte kurz vor den Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Dieser Beitrag verfolgt diskursive Interferenzen sozialhistorischer, ideengeschichtlicher und literaturhistorischer Diskurse, auf die Poll anspielt und von einer filmischen Selbstreflexion des Erzählens von Geschichte(n) umrahmt werden.
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    Back to black. Ein Nachruf auf Amy Winehouse
    Der Nachruf preist das anachronistische Modell einer sich selbst verzehrenden Künstlerschaft, das Amy Winehouse bis zuletzt gelebt hat.
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    Voice over. Eine filmnarratologische Bestandsaufnahme
    Niehhaus, Michael (2011)
    Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Phänomen des voice over im Hinblick auf seine Stellung im Narrationsprozess im Film. Anhand einer kritischen Lektüre des neuesten filmnarratologischen Systematisierungsversuches von Markus Kuhn wird gezeigt, dass sich der Ort der voice-over-Stimme im Film weder auf seine narrative Funktion reduzieren noch im Rahmen der binären Oppositionen erzählen/zeigen, sprachlich/visuell und intradiegetisch/extradiegetisch zureichend bestimmen lässt. Die Kategorie der (narrativen) Instanz wird, so der Befund, in der Filmnarratologie nicht zureichend bestimmt.
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    Der ewige Regisseur tritt ab – Zum Ableben Kim Jong Ils
    Unterhuber, Tobias (2011)
    Am 17. Dezember 2011 im Alter von 69 oder 70 Jahren starb Nordkoreas langjähriger Diktator Kim Jong Il. Er hinterlässt ein Land, das er zu einer einzigen großen Inszenierung gemacht hat und das so weit wie nur denkbar von der Realität entfernt zu liegen scheint.