2018 - # 9 Das Buch als Archiv-Raum und Medium der Kunst

Hg.: Barbara Büscher, Franz Anton Cramer, Red.: René Damm, Verena Elisabet Eitel, Elisabeth Heymer, Lucie Ortmann

Recent Submissions

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    Entfaltungen: Channa Horwitz und das Leporello
    Götsch, Stephanie (2018) , S. 1-11
    Die Künstlerin Channa Horwitz (1932–2013, Los Angeles) wurde vor allem durch ihre komplexen Notationssysteme bekannt. Ihre Werke werden häufig im Spannungsfeld der Minimal Art und der Conceptual Art verortet. Die von ihr verwendeten Medien erstrecken sich über Zeichnungen, Installationen bis zu Performances. Horwitz arbeitet mittels dieser unterschiedlichen Darstellungsmodi an einer universellen Sprache, die von anderen künstlerischen Disziplinen als Anleitung interpretiert und somit in Tanz, Lyrik, Musik oder in eine Installation umgesetzt werden können. Das wichtigste Motiv ihrer künstlerischen Arbeit ist das Aufzeichnen von Bewegung innerhalb eines Zeitraumes. Hierzu entwickelt Sie verschiedene Spielarten, die Horwitz häufig in Buchform herausgibt. Der Akt des Aufschlagens und des Umblätterns eröffnen der Künstlerin neue Möglichkeiten, über die Präsentation ihrer Notationen nachzudenken. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenz das Format des Leporellos für Horwitz’ künstlerische Praxis hat und wie ihre Notationen durch das Format archiviert werden.
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    Nomadisieren zwischen den Formen. Das Theater der Grausamkeit auf der Bühne des Subjektils
    Reichert, Melanie (2018) , S. 1-8
    Der Beitrag untersucht den Stellenwert des Schreibens und Zeichnens im Werk Antonin Artauds und fragt dabei besonders nach seinem Verhältnis zum „Scheitern“ des Theaters der Grausamkeit. Er fragt, ob und inwiefern seine Texte und Zeichnungen das Theater der Grausamkeit, wie vielleicht auch sein Scheitern archivieren. Von besonderer Relevanz ist dabei, dass Artaud nach intensiven Bemühungen um eine Erneuerung des Theaters zum Zeichnen zurückgefunden hat, das er im Laufe der Zwanzigerjahre eigentlich aufgegeben hatte. Besonders die Zeichnungen der letzten Lebensjahre kombinieren Text, Bild, sowie eine Bearbeitung des Papiers. Die im Theater der Grausamkeit versuchte Rehabilitierung des Körpers wie auch seiner Verbindung zum Wort findet nun auf der Ebene des Papiers statt.
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    Editorial: MAP #9 Book as Archival Space and Artistic Medium
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2018) , S. 1-4
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    Source Materials of the Contemporary Arts – Das Buch als Medium für neue Kunst
    Büscher, Barbara (2018) , S. 1-18
    „Yvonne Rainer: Work 1961-1973“, eine der wichtigsten Quellen über die frühen Arbeiten der Tanz- und Fimkünstlerin, erschien 1974 in Halifax (Kanada) in einer von Kasper König am Nova Scotia College of Art and Design (NSCAD) kuratierten und produzierten Buchreihe. Die Nova Scotia Series bilden eine besondere Form von Archiv und Medium der Künstler_innen, die nicht mit einem Werk- oder Ausstellungskatalog vergleichbar sind. Sie sind es u. a. deswegen nicht, weil sie von künstlerischen Arbeiten handeln, die weniger ein abgeschlossenes Objekt als Werk umfassen, als vielmehr konzeptuelle und performative Prozesse beinhalten. Anhand von verschiedenen Materialien und einer Liste der Buchtitel rekonstruiert der Beitrag konzeptionelle Überlegungen und Kontexte sowie Produktionsprozesse und Gegenstände der Bücher.
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    Das Diagramm als Visualisierungsstrategie in der Ausstellung
    Folie, Sabine (2018) , S. 1-8
    Das Archiv als Gegenstand einer Ausstellung stellt eine besondere Herausforderung an die Möglichkeiten der Visualisierung dar. Ein Diagramm als Form der Visualisierung ermöglicht es den Besucher_innen sich im Raum der Ausstellung mit dem Archiv als Prinzip des Sammelns und (An)Ordnens auseinanderzusetzen. Das wandgroße Diagramm reflektiert in verschiedenen Sektionen die grundlegende Verfasstheit eines (staatlichen) Archivs, zeigt was dieses von Künstlerarchiven unterscheidet und was das VALIE EXPORT Archiv im Besonderen ausmacht. Eine vierte Sektion beschäftigte sich mit den konkreten Displaymethoden für die Darstellung des VALIE EXPORT Archivs innerhalb einer Ausstellung, die wiederum selbst in einem Diagramm visualisiert wurden. Ein Diagramm erlaubt es, diese verschiedene Relationen anschaulich werden zu lassen. Darüber hinaus verweist es auf die gängige Verwendung diagrammatischer Formen in der Konzeptkunst als Veranschaulichung konzeptueller Ideen (das Kunstwerk als Idee) und der Vermittlung des Anscheins quasi wissenschaftlicher Verfahren.
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    Von der Wand auf die Seite in den Raum der „portablen Galerie“. Ausstellungen und Publikationen der Berliner Galerie situationen 60 zwischen Dokumentation und Kunst
    Ehleiter, Regine (2018) , S. 1-18
    In ihrer Westberliner Galerie situationen 60 präsentierten Barbara und Christian Chruxin zwischen 1963 und 1966 neben zahlreichen Ausstellungen visueller Poesie und konstruktivistischen Positionen ein breites Spektrum performativer, installativer und fotokonzeptualistischer Praktiken. Für ihre ambitionierte Editionsreihe in Form eines faltbaren Modells der Galerie wurden die ausgestellten Künstler/-innen eingeladen, ihre Arbeiten auf die Präsentationsmöglichkeiten und Parameter der Publikation zu übertragen. Diese „portablen Galerien“ dienten als Dokumentation des „temporären Ereignis[es] Ausstellung“ [C. Chruxin]. Entgegen konventioneller, hierarchischer Zuschreibungen der Publikation als sekundäres Medium zur Dokumentation einer Ausstellung bezeichneten Christian und Barbara Chruxin Präsentationen in der Galerie als dokumentation a und die dazugehörigen Editionen gleichberechtigt als dokumentation b. Diese Namensgebung, so die These des Beitrags, spiegelt die zunehmende Auflösung der Trennung zwischen Dokumentation und künstlerischer Praxis in den 1960er-Jahren.
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    How to take care of unruly archives: A conversation with Lisa Darms, editor and archivist of The Riot Grrrl Collection
    Ortmann, Lucie (2018) , S. 1-10
    In den 1990er Jahren äußern sich Akteurinnen der feministischen Bewegung der Riot Grrrls insbesondere über multimedial gestaltete Zines und Flyer. Die 2009 initiierte Fales Riot Grrrl Collection an der New York University, die größtenteils aus persönlichen Archiven von Protagonistinnen der Bewegung besteht, macht die Druckerzeugnisse, die in geringen Auflagen und lokal begrenzt publiziert wurden, erneut zugänglich. Mein Beitrag untersucht anhand der Buchpublikation The Riot Grrrl Collection (2013) und in einem Interview mit der Herausgeberin und Archivarin Lisa Darms das spannungsgeladene Wechselverhältnis zwischen einer explizit für die Gegenwart bestimmten, flüchtigen Produktion und der intensiven Sammeltätigkeit dieser Druckerzeugnisse, auch durch die Produzentinnen selbst. In welchem Zusammenhang steht dies zu Sammelaktivitäten von Fans? Und inwieweit löst die Publikation der Zines genau diese Grenzen zwischen Künstlerinnen und Rezipientinnen / Fans in einer kulturellen Bewegung auf? Wie werden die Druckerzeugnisse in der Riot Grrrl Collection und der Buchpublikation heute kontextualisiert und neu produktiv gemacht?
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    Archiv-Analysen Teil 2: Archiv-Analyse "Haus der Kunst" (München)
    Cramer, Franz Anton (2018) , S. 1-7
    Die „Archiv-Analysen“ richteten sich auf die Praktiken des Sammelns und die Prozesse des Erschließens und Nutzens verschiedener Akteure und Institutionen im Bereich Performancekunst / Freie Theater- und Tanzszene. Anhand der unterschiedlichen Arbeits- und Organisationsformen sowie Präsentationskontexte in diesem Feld von Aufführungskünsten untersuchten wir exemplarisch mit dem Haus der Kunst (München) ein großes Ausstellungshaus, das in den vergangenen Jahren u. a. Ausstellungen zu Performance und Aspekten künstlerischer Bewegung gezeigt hat.
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    Sound of Paper
    Akkermann, Miriam (2018) , S. 1-3
    Die durch Papier entstehenden Geräusche umgeben uns mehr, als uns vielleicht bewusst ist. Gleichzeitig erscheint das Material in seinen klanglichen Möglichkeiten limitiert, denn die mit Papier assoziierten Klänge sind an wenige Handlungen gebunden. Dabei ist Papier ein variantenreiches Material, mit dem sich viele und sehr unterschiedliche Klänge in verschiedenen Tonhöhen und Klangfärbungen erzeugen lassen. Das Material ist gerade deshalb so reizvoll, weil es für visuelle Gestaltung prädestiniert zu sein scheint. Das Umnutzen von Objekten und Materialien eröffnet jedoch neue kreative Möglichkeiten, indem der konventionelle Gebrauch durch die Verwendung gebrochen wird.
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    Diagrammatische Techniken der Architektur: Zirkulierende Körper und Dinge
    Pohl, Dennis (2018) , S. 1-25
    In der Praxis der Architektur beginnt der Entwurf oftmals mit Strichen auf einem weißen Blatt Papier oder einer Serviette, die im Nachhinein mystifiziert als erste Skizze bereits in Konturen die Vision eines Gebäudes in der (Stadt-) Landschaft vorwegnimmt. Nach diesen Strichen folgen meist noch viele Weitere. Am Ende dieser Kette steht nicht selten eine Architekturfotograf_in, die unter bestmöglichen Lichtbedingungen die Raumatmosphäre eines „fertigen“ Gebäudes dokumentiert. Mit der Frage, was zwischen Serviette und Foto geschieht, damit sich Körper und Dinge in den gebauten Räumen bewegen können oder durch die Architektur bewegt werden, befasst sich dieser Artikel. Insbesondere auf diagrammatische Techniken bezogen, lässt sich fragen, wie in der Entwurfsmethodik die Bewegungen von Körpern und Dingen konzipiert werden.
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    The ephemeral and its materialisations. Towards a redefinition of performance art
    Ayerbe, Nerea (2018) , S. 1-7
    There is a broad consensus in the art world that performance can be defined as an action that takes place within a certain time and space. There is also a theoretical debate in regard to documenting performance art. The position of the established paradigm on performance art documentation has been rebutted in practice on two fronts: that the very history of performance art is not consistent with constant disappearance; and regarding how performance art is treated in contemporary art museums. Performance art was eventually museified in the 1990s, completely adapting to the rules of the museum. The paper proposes a redefinition of performance that takes its materialization seriously: its ephemeral nature, the action and the co-presence of the public.
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    Editorial: MAP #9 Das Buch als Archiv-Raum und Medium der Kunst
    Büscher, Barbara; Cramer, Franz Anton (2018) , S. 1-4
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    Archiv-Analysen Teil 2: Archiv-Analyse: steirischer herbst (Graz)
    Ortmann, Lucie (2018) , S. 1-13
    Die „Archiv-Analysen“ richteten sich auf die Praktiken des Sammelns und die Prozesse des Erschließens und Nutzens verschiedener Akteure und Institutionen im Bereich Performancekunst / Freie Theater- und Tanzszene. Anhand der unterschiedlichen Arbeits- und Organisationsformen sowie Präsentationskontexte in diesem Feld von Aufführungskünsten untersuchten wir exemplarisch mit dem steirischen herbst (Graz) eines der ältesten und prominentesten interdisziplinären und experimentellen Festivals aller Kunstsparten.
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    Bücher von Gewicht - über VALIE EXPORT, Joan Jonas und die Wiener Aktionisten
    Büscher, Barbara (2018) , S. 1-15
    Zwei gewichtige Bände zum Werk zweier wichtiger Protagonistinnen der Geschichte der Performancekunst, VALIE EXPORT und Joan Jonas, bilden den Ausgangspunkt für Überlegungen, unter welchen Bedingungen und wie sie als ›archivische Konstellation‹ gelesen werden können (und sollen). Ausstellungskatalog der eine und Werkmonographie der andere, markieren sie zugleich zwei unterschiedliche Beziehungen zwischen Buch und Kunst, die als „artists’ publication“ noch weitere eingehen können. Das Buch als Medium der Kunst ist „etwas, das bleibt“ – sei es von der temporären Konfiguration einer Ausstellung oder von Aufführungen aller Art, Performances und Installationen inklusive. Gleichzeitig ermöglicht es einen transportablen, an vielen Orten möglichen, relativ gut erreichbaren Zugang zur Geschichte von performativen Ereignissen. Und: gelegentlich werden Bücher auch selbst zum Ereignis oder werden dazu genutzt, eines herzustellen, wie es Peter Weibel 1997 mit seiner Informationsskulptur zum Wiener Aktionismus tat, mit 50 000 Exemplaren einer eigens hergestellten 784-seitigen Dokumentation, mit der er den österreichischen Pavillon auf der Biennale von Venedig füllte.
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    Über Buchmessen, Bibliodiversität und gegen den Begriff des Künstlerbuches
    Pichler, Michalis; Büscher, Barbara; Eitel,Verena Elisabet (2018) , S. 1-17
    Michalis Pichlers Beschäftigung mit dem Buch findet seit vielen Jahren auf verschiedenste Weise statt. In seiner künstlerischen Tätigkeit bewegt er sich im Kontext der sogenannten Appropriation Art – der künstlerischen Wiederaneignung, des Kopierens anderer künstlerischer Werke – immer in Bezug auf das Medium des Buches. 2009 ist Michalis Pichler Mitbegründer der ersten Miss Read – The Berlin Art Book Fair. Die Messe hat sich inzwischen zu einem in Europa einzigartigen Festival für Künstlerpublikationen unterschiedlichster Art und der Praxis des Publizierens entwickelt, mit einem vielseitigen Begleitprogramm von Vorträgen, Diskussionen, Buchveröffentlichungen und mehr. 2018 findet sie zum 10. Mal statt – mit fast 250 Ausstellern im Jahr 2017 – und auch aus diesem Anlass wird eine Publikation unter dem Titel "Publishing Manifestos" erscheinen. Michalis Pichler begleitet und gestaltet diese besondere Buchmesse seit ihren Anfängen. Im Gespräch mit ihm möchten wir herausfinden, wie er sich als Künstler, der heutzutage mit Büchern arbeitet, in der Geschichte der Künstlerpublikationen sieht, wie er das Verhältnis von Buchkunst und Kunstbuch im Zeitalter digitalen Publizierens versteht und wie sich die Konzeption von Miss Read und den dort vertretenen Verleger_innen beschreiben lässt. www.buypichler.com www.missread.com
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    A Room Full of Ideas. A conversation on a book about Hardijs Lediņš and Juris Boiko, two pioneers of post-modern Latvian art in the 1980s
    Astahovska, Ieva; Grigor, Indrek; Žeikare, Māra (2018) , S. 1-10
    In 2015, the Latvian Centre for Contemporary Art (LCCA) celebrated the year of Hardijs Lediņš and in the autumn of 2016, it released a book entitled Workshop for the Restoration of Unfelt Feelings. Juris Boiko and Hardijs Lediņš. The same year, an exhibition of Juris Boiko's works opened at the Latvian National Museum of Art. The Workshop for the Restoration of Unfelt Feelings (NSRD) was one of the most significant phenomena of the Latvian art scene in the 1980s, as it quite literally expanded the boundaries of art. Along with its core members, Juris Boiko and Hardijs Lediņš, a number of artists, musicians, architects and other talents were active in it from 1982 to 1989. Estonian art critic Indrek Grigor reviewed Ieva Astahovska and Māra Žeikare's book on The Workshop for the Restoration of Unfelt Feelings, which served as the starting point for their conversation.
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    Textverarbeitung. Über das Büchermachen in digitalen Zeiten. Ein Radio-Feature (Auszug)
    Büthe, Joachim (2018) , S. 1-4
    Thematisiert wird in diesem Auszug aus der schriftlichen Fassung des Radio-Features das Buch als Archiv im Unterschied zu digitalen Strategien der Archivierung. Weitere Themen der Sendung waren die Veränderungen, die das Herstellen und das Gestalten von Büchern durch die Digitalisierung erfahren und hinzugewonnen hat, die Konkurrenz und die unterschiedlichen Profile von gedrucktem Buch und E-Book, sowie die Problematik von open access. Neben dem Wissenschaftshistoriker Michael Hagner, dem Buchgestalter und Spector-Verleger Markus Dreßen und dem Bibliothekswissenschaftlicher Uwe Jochum, die im Auszug zu Wort kommen, waren die Buchgestalter Florian Lamm und Jakob Kirch, die E-book-Verlegerin Christiane Frohmann und die Spector-Verlegerin Anne König Gesprächspartner_innen des Autors