2021/1 — Medien der Sorge

Recent Submissions

Now showing 1 - 17 of 17
  • Article
    Medien der Sorge
    Degeling, Jasmin; Haffke, Maren (2021) , S. 10-17
    This issue focuses on the medialities and aesthetics of care. It brings together contributions that put specific media, knowledge, and material politics of care into context, and it situates them in terms of a relational thinking of networks of dependency and responsibility. Its discussions are inscribed within the history of (neo)liberal and (post)welfare-state socialization and its continuing mode of crisis, which has been exposed by the corona pandemic as a crisis of care – they address queer and crip aesthetics of care, counterdocumentary practices and (media) histories of resistance, and a de_colonial media studies that cares for the possibilities of other political and scholarly futures.
  • Article
    Corona und Care
    Dietze, Gabriele; Gutiérrez Rodriguez, Encarnación; Scholz, Leander; Thompson, Vanessa E.; Figge, Maja; Mangold, Jana; Trinkaus, Stephan; Weingart, Brigitte (2021) , S. 116-138
  • Article
  • Article
    Cycle of Life. Campus-Management-Systeme
    Raczkowski, Felix (2021) , S. 143-147
  • Review
    Plädoyer für radikale politische Ontologien des Pluriversalen
    König, Christiane (2021) , S. 159-163
  • Article
    A Redistribution of Violence. Modulationen der Sorge in Carolyn Lazards «A Recipe for Disaster»
    Mader, Vera (2021) , S. 19-25
    Mit der Videoarbeit A Recipe for Disaster (2018) der US-amerikanischen Künstler_in Carolyn Lazard reflektiert der Text, wie eine weiße Anordnung im US-Fernsehen der 1970er Jahre die Relation eines Schwarzseins verhandelt und zugleich verdeckt. Ausgehend von der ungesicherten Annahme einer
Schwarzen Stimme, die in Lazards videographischer Überarbeitung eine emblematische Szene weißer Reproduktionsarbeit kommentiert – die Fernsehköchin Julia Child bereitet Omeletts zu – fragt der Beitrag nach der (Un)möglichkeit sozialer Differenz in der Tradierung weißer Nationalkultur. Mit Ansätzen der Critical Race Theory, Disability und Queer Studies wird gezeigt, wie A Recipe for Disaster der normalisierenden Eingliederung/Inklusion in die Nation eine Technik der Modulation entgegensetzt, welche die Medialitäten konkurrierender Bild-, Text- und Tonebenen gegeneinander ausspielt.
    
  • Article
    «A Politics of Care». Dispositive crip-queerer Zeitlichkeit und Verantwortlichkeit
    Schweigler, Stefan (2021) , S. 26-37
    Dieser Beitrag setzt sich mit drei zeitgenössischen medialen Verhandlungen von Sorge auseinander, die an der Schnittstelle von queerness und dis/ability artikuliert werden. Obwohl es sich um heterodoxe Genres medialen Ausdrucks handelt – eine aktivistische Video-Reportage, ein fiktionaler Spielfilm und eine künstlerische Essay-Foto-Arbeit –, zeichnen sich die Produktionen in ähnlicher Weise dadurch
aus, dass sie crip-queere Zeitlichkeiten medial politisieren und damit differenzierte Nuancen problematischer ebenso wie erstrebenswerter Verständnisse von Sorge verhandeln. Anstelle aber eine vermeintliche Oppositionalität zu behaupten, machen die Beispiele ein komplexes Spannungsverhältnis konfligierender Sorgepolitiken sichtbar.
  • Article
    Patient Patients. Architektur als Medium der Fürsorge und Fürsprache in Investigationen von Forensic Architecture
    Stuckey, Lisa (2021) , S. 38-46
    Auf welchen therapeutischen und rechtlichen Enthüllungsversprechen beruhen die Investigationen von Forensic Architecture? Und welche Register werden in den ästhetisch-forensischen Ermittlungen und ihren medialen Inszenierungen marginalisiert? Es steht zur Debatte, inwiefern Forensic Architecture darauf abzielt, von der gerichtlichen
Instanz akzeptiert zu werden und sich dabei deren Verfahrens- und Artikulationsweisen aneignet, zugleich jedoch unerwartete Handlungsmöglichkeiten entstehen lässt. Hergeleitet aus Justitias Abbildungsverbot betrifft die zentrale These den Bruch mit Darstellungskonventionen, der eine Affektübertragung auf den «patient patient» (lat.: pati = erdulden, erleiden) der Architektur als Medium der Fürsorge und Fürsprache bewirkt.
  • Article
    Trauer medial denken. Die Sorge um den Anderen im militanten Dokumentarfilm der 1970er Jahre
    Valenti, Cecilia (2021) , S. 47-57
    Der Aufsatz untersucht die Geschichte linksradikaler filmischer Militanz im Italien der 1970er Jahre aus der Perspektive der Trauer. Die Pflege des Andenkens an eines verlorenen Anderen verbindet sich mit der Möglichkeit, das körperliche Leben in seiner Verwundbarkeit und seinem Ausgesetztsein sichtbar zu machen, und wird somit als eine Erfahrung lesbar, die an ein feministisches Denken der Sorge, insbesondere in seiner ethischen Facette der ‹Sorge um den Anderen›, anknüpft. Der Bezug zum Anderen wird sowohl feministisch perspektiviert als auch medientheoretisch reflektiert: Die Verwendung von Fremdmaterial, vor allem von Pressefotografien, nimmt als zentrales Merkmal militanter Dokumentarfilme die Trauer als Figur interner Alterität medial vorweg.
  • Article
    Bits & Pieces versorgen. Ein Plädoyer
    Kämpf, Katrin M. (2021) , S. 58-64
    Mit der Digitalisierung sind neue Verhältnisse zwischen verkörpertem Subjekt und von ihm abstrahierten oder ihm zugeordneten Daten entstanden. Finden Subjektivierung und Verkörperung in der Verquickung von Sozialem und Technologischem statt, wird es wichtig, bestimmte digitale Artefakte nicht allein im Hinblick auf ihre agency zu diskutieren, sondern sie als bio- und körperpolitisch wirkmächtig zu begreifen und sie in ein neues Verhältnis zu Sorgepraktiken zu setzen. Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass die Unterscheidung zwischen Subjekten und Daten selbst nur noch als Resultat komplexer Grenzziehungsprozesse diskutiert werden kann und damit auch die Grenzen des der Sorge bedürfendenes Subjektes schwammig geworden sind, schlage ich vor, über technökologische (Für)Sorgepraktiken nachzudenken.
  • Article
    Mediengeologisches Sorgen. Mit Otobong Nkanga gegen Ökolonialität
    Gramlich, Noam (2021) , S. 65-76
    Dieser Artikel widmet sich den ästhetischen und materiell-semiotischen Sorgepraktiken in den Arbeiten der Künstlerin Otobong Nkanga, um mediengeologische Zusammenhänge zwischen rassistischen Ökologien und Medieninfrastrukturen hervorzuheben. Über die Videoarbeiten In Pursuit of Bling (2014) werden europäische Medieninfrastrukturen auf denen ihnen zugrundeliegenden Extraktionsprozesse von Kupfer befragt und mit Geschichte(n) und der Gegenwart der Namibischen Mine in Tsumeb verbunden, die während der Deutschen Kolonialzeit illegitim angeeignet wurde. Anhand der Denaturalisierung des Begriffs Rohstoff soll Ökolonialität nicht nur auf extraktivistischer, sondern auch epistemischer Ebene verfolgt werden. Sorge wird dabei als Spannungsmoment begriffen: als kolonial-paternalistisches Kontrollsystem von Fürsorge, als Versorgung von Infrastruktur und als antikoloniale Sorge um ökologische Ruinen und verlorene Narrative.
  • Article
    Agropoetics of the Black Atlantic
    Köppert, Katrin (2021) , S. 77-86
    Die Installation Chorus of Soil der senegalesisch-italienischen Künstlerin Binta Diaw verbindet die Geschichte des transatlantischen Sklav_innenhandels mit der gegenwärtigen Ausbeutung von Migrant_innen in der Landwirtschaft. Das Medium dieser Verbindung ist das Sklavenschiff, dessen architektonischer Plan mit kleinen Erdhügeln nachgestellt wird. Aus den kleinen Hügeln sprießen Sämlinge und mit ihnen die Möglichkeit einer Zukunft in der Vergangenheit kolonial-kapitalistischer Regime, in der Gegenwart der plantationoscenes. Ausgehend von Diaws Arbeit geht der Beitrag der Frage nach, inwieweit es sich beim Samen um eine afro-futuristische Technologie handelt, deren Imaginationskraft Erde als Infrastruktur der Sorge wahrnehmbar werden lässt.
  • Article
    Black Power Naps
    Acosta, Navild; Sosa, Fannie; Meilicke, Elena (2021) , S. 88-96
  • Article
    Widersprüche der Kantine. Über alternative Formen der Bühne und Versammlung
    Herder, Eleonora; Schuster, Tim; Bendukat, Inga; Künstler, Phries; Mangold, Jana (2021) , S. 98-114
  • Journal Issue
    Zeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 24: Medien der Sorge
    (2021)
    Die Zeitschrift für Medienwissenschaft steht für eine kulturwissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft, die Untersuchungen zu Einzelmedien aufgreift und durchquert, um nach politischen Kräften und epistemischen Konstellationen zu fragen. Sie stellt Verbindungen zu internationaler Forschung ebenso her wie zu verschiedenen Disziplinen und bringt unterschiedliche Schreibweisen und Textformate, Bilder und Gespräche zusammen, um der Vielfalt, mit der geschrieben, nachgedacht und experimentiert werden kann, Raum zu geben. In Heft 24 geht es um »Medien der Sorge«: um Praktiken und Techniken des Kümmerns und der Besorgnis, aber auch um Politiken von Affekten, Formen der Regierung und deren Verschränkungen. Gouvernementale und ökonomische Aspekte von Medien- und Affektkulturen der Sorge, Effekten der Regulierung sowie Kontrolle stehen ebenso zur Diskussion wie Praktiken des Schutzes, der Pflege und der Verwerfung. In Verbindung mit dekolonialen und queer/feministischen Ansätzen ermöglicht die medienkulturwissenschaftliche Perspektive auf Praktiken und Medien der Sorge, ihre politische Dimension in historischen, technischen und ästhetischen Konstellationen je neu zu bestimmen und zu problematisieren.