2007

Recent Submissions

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  • Article
    Fight Club als Illustration des Spiegelstadiums
    Talkenberg, Laura (2007)
    Der Film Fight Club weist ironisch auf zahlreiche Aspekte der postmodernen, konsumorientierten, technisch hoch entwickelten Gesellschaft hin und zeigt auf zugespitzte Art und Weise anhand der Protagonisten Jack und Tyler die daraus resultierenden Folgen für das Individuum und somit auch für die Gesellschaft auf. Die Charakterzeichnung der Figur Jack schafft im Film die Bedingungen für eine Konstellation, die Parallelen zu Lacans Theorie des Spiegelstadiums aufweist, und die im Laufe des Films dynamischen Prozessen unterworfen ist, die wiederum im Umfeld von Lacans Theorie interpretiert werden können. In der Schlüsselszene in der obersten Etage des Hochhauses am Ende des Films wird nach Marla die Waffe zum ›Dritten‹, das in der Spaltung von Auge und Blick das Spiegelstadium überwindet. Das bereitet die Frage vor, ob sich die Spiegelbeziehung zwischen Jack und Tyler am Ende des Films löst oder nicht.
  • Article
    Laterna Magica: Die filmische Wirklichkeit des Traumes als Projektion des Unbehagens. Zum Tod von Ingmar Bergman
    Schlicker, Alexander (2007)
    Eine Hommage zu Ehren des großen Theaterregisseurs und Filmemachers Ingmar Bergman, die sich, neben einigen Anmerkungen zu seiner (Auto)Biografie, vor allem als retrospektive Bestandsaufnahme einiger markanter Stationen seines umfassenden Oeuvres versteht.
  • Article
    Kommerz und Populärkultur. Beispielanalysen zum progressiven Potential von Werbefilmen
    Schäfer, Jerome Philipp (2007)
    Führten in den 1920er-Jahren Avantgarde-Regisseure wie Hans Richter und Oskar Fischinger Werbespots zur künstlerischen Blüte, erstickte der Nationalsozialismus diese durch die für ihn spezifische Instrumentalisierung im Keim – bei den Alliierten war es vordergründig die Vermischung mit Kriegspropaganda. Das Genre konnte sich an die sechzig Jahre lang nicht von diesem Trauma erholen und entwickelte sich – trotz Wirtschaftswunder und TV – zum kreativlosen 30-Sekünder, der als notwendiges Übel betrachtet wurde. Allein der Musikclip, in den 1980er-Jahren eingeführt und dank MTV und VIVA bis heute institutionalisiert, schaffte den Sprung zum Kunstwerk mit inhaltlich wie ästhetisch progressivem Anspruch. Währenddessen gelang es der Werbeindustrie auch durch den Einsatz von Star-Regisseuren wie David Lynch, Oliver Stone oder Volker Schlöndorff nicht, die anhaltende Ablehnung des Publikums gegenüber dem konventionellen Werbefilm zu überwinden. Doch manchmal wandeln sich Dinge – und in diesem Fall war es eine gleichermaßen rasante wie spektakuläre Entwicklung. Wer zurzeit durch das Internet streift, der kann nur staunen: dort gibt es viel frequentierte Websites wie „Cartoonland“ und „Clipland“, wo aus dem Fernsehen zusammengetragene Werbespots beste Vorabend-Unterhaltung bieten. Sogar eine eigene „Rezensionskultur“ hat sich herausgebildet, was zahlreiche Foren wie „Werbeblogger“ bestätigen, da hier interessierte Laien mit Marketing- und Werbeexperten lebhaft diskutieren, um durch konstruktive Kritik für eine „bessere“ Werbung zu sorgen. Die dogmatische Ablehnung des Werbefilms als einer „minderwertigen“, weil nicht an der Kunst orientierten Gattung, ist damit überflüssig geworden, und es ist an der Zeit zu fragen, ob Werbespots nicht doch wie Musikclips in der Lage sind, kommerzielle Intention und populärkulturelle Lesart zu verbinden, d.h. zwischen eindeutiger Werbeabsicht und populärer Unterhaltung zu oszillieren. Wenn weiter unten nun die Werbespots von „Bonus.net“ und „AXA TwinStar“ als exemplum ex negativo analysiert werden und daran anschließend jener positive von „Peugeot“ zum Modell 207, dann soll nicht nur demonstriert werden, dass Werbespots überhaupt in der Lage sind, populär zu wirken und zu erscheinen, sondern es soll auch gefragt werden, welche Verfahren am ehesten geeignet sind, dies zu erreichen bzw. wodurch dies nicht erreicht wird. Hierfür wird die Kombination verschiedener Disziplinen notwendig sein – namentlich Cultural Studies, Filmanalyse und Marketing.
  • Article
    Pirates of the Caribbean: Eine Trilogie als (Neo-)Barocker Kreislauf
    Wüllner, Daniel (2007)
    Während die Mehrzahl der Literaturwissenschaftler die Postmoderne, oder sogar schon die Post-Postmoderne, als Erklärungsmodell für zeitgenössische Texte verwenden, greifen andere Wissenschaftler die Möglichkeit des Barock im Zeitalter der Moderne auf. Die daraus resultierende Ästhetik ist die des Neobarock, die sich zwar auf ihren historischen Vorgänger beruft, diesen aber gerade wegen seiner antiquierten Stilistik ablöst. Um ein solches neues Literaturkonzept zu etablieren, bedarf es der Analyse von Primärtexten, die dieses Erklärungsmodell rechtfertigen. Ein solcher Text ist Gore Verbinskis Pirates of the Caribbean-Trilogie, die nicht nur ein Verbindungsglied zwischen barocker und neobarocker Ästhetik darstellt, sondern das Spektrum der neobarocken Theorie erweitert.
  • Article
    Liebeskonzeptionen im zeitgenössischen Liebesroman. Michel Houellebeqcs „Plattform“
    Martin, Désirée (2007)
    Die Gattung des Liebesromans hat in den letzten Jahren nicht nur eine Renaissance erfahren, sondern auch tief greifende Veränderungen. Die Fülle an Neuerscheinungen lässt auf ein nicht enden wollendes Bedürfnis nach fiktionaler Liebeserfahrung schließen, stößt dabei aber auf ein zunehmend individualisiertes und emanzipiertes Lesepublikum. Eva Illouz und Niklas Luhmann präsentieren die Liebe als Kategorie romantischer Fiktion, die erst mit Hilfe von kopierten Mustern in außeralltäglichen Situationen entsteht. Doch das für Liebesromane gewöhnliche Happy End bleibt in Romanen wie Michel Houellebecqs „Plattform“ aus. Die darin vorgefundene Liebesvorstellung schöpft sich einzig und allein aus der Notwendigkeit eines intakten Sexuallebens. Die Verbindlichkeit und Stabilität der vormodernen Liebe, wie wir sie aus „Pride and Prejudice“ kennen, hat sich somit aufgelöst. Was bleibt, ist die exklusive Verbindung zweier Menschen.
  • Article
    Kain und Raziel: Die Rache der unfreien Erlöser. Literatur- und medienwissenschaftliche Interpretationszugänge zur Video- und Computerspielserie „Legacy of Kain“
    Schlicker, Alexander (2007)
    Der Beitrag untersucht inhaltliche Konflikte in Video- und Computerspielen am Beispiel der Action-Adventure-Serie „Legacy of Kain“. Dabei werden neben inhaltlichen Interpretationszugängen zum Thema Rache Konfliktpotenziale, Figurenkonzeptionen und philosophische und medientheoretische Fragestellungen zu diskutieren sein. Die Untersuchung führt vom problematischen Sein zum Tode der untoten Handlungsträger über die Doppelung zwischen den Protagonisten Kain und Raziel und das Motiv der Rache zu Überlegungen über die strukturelle Funktion des Sterbens in interaktiven Medien. Außerdem werden die ästhetische Funktion der Sexualitätstopik in „Legacy of Kain“ und die Parallele zwischen der seriellen Veröffentlichung der Spiele und ihren inhaltlichen Konflikten erörtert. Schließlich ist zu fragen, inwiefern solche Fragestellungen generell Zugänge für eine weiterführende Analyse von Games eröffnen können.
  • Article
    Das Unfassbare erfassen. Künstlerisch-literarische Aufarbeitungsversuche zum 11. September
    Welter, Kerstin (2007)
    Fünf Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 überwiegen in der öffentlichen Auseinandersetzung noch immer Unsicherheiten und Spekulationen. Auch in Musik, Literatur und Film ist der Prozess der Verarbeitung noch lange nicht abgeschlossen. Ist doch gerade auf der künstlerisch-kulturellen Ebene der Bedarf an Aufarbeitung eines epochalen Ereignisses umso höher, je größer, je gewaltiger und brutaler dieses Ereignis in unseren Alltag einbricht. Die Anschläge waren ein Ereignis, das unser Fassungsvermögen sprengte und die herkömmlichen Größenordnungen von Realität und Fiktion durcheinander brachte.
  • Article
    Traditional Media and Internet Control in Singapore
    Chang, Yun-Ching (2007)
    Censorship has been practised in Singapore for several years. Though the authorities are unable to execute water-tight censorship, the political hegemony has still successfully eliminated what the authorities deem “undesirable” from the society. The following essay examines how Singapore censors traditional media as well as the internet, and evaluates the effectiveness of such censorship. As we will see, explicit censorship is effective in Singapore by arousing implicit censorship; and both kinds of censorship intertwine.
  • Article
    „Ruuuf den Notar, Thanatos“: Zu Helmut Krausser und seiner „Kartongeschichte“
    Schlicker, Alexander (2007)
    Helmut Krausser servierte seinen Lesern neben einem Tagebuchmarathon , Lyrikströmen und erotischen Herausgebereskapaden (Samuel Pepys Schriften) besonders als Prosaautor schon unter anderem den Literaturwissenschaftler als Todesgott, einen Bewusstseins-Rider, der seinem Schöpfer Helmut entgegentritt, Hunde in Pompeii oder den in Maria Callas verliebten Teufel Stanislaus. Nebenbei schlüpfte er in die Rolle des dramaturgischen Spielverderbers im 4. Akt von „Julius Cäsar“, ließ im „Diptychon“ eine Elke zerhacken und schrieb neben einem Destillat des Nibelungenliedes die wahrscheinlich erste Trash-Oper der deutschen Literaturgeschichte. Nach „Eros“ erschien Anfang 2007 die „Kartongeschichte“, ein groteskes, vielleicht neben seinen großen Romanen etwas unterschätztes Werk des multitalentierten Autors, der – trotz eigener Ankündigung – nicht aufhören darf zu schreiben. Eine Annäherung über mehrere Stationen dieses Ausnahmeautors.
  • Review
    Edith Piafs Lied, nicht der Film La vie en rose lässt uns weinen
    Jahraus, Oliver (2007)
    Diese Besprechung des Films La vie en rose von Olivier Dahan aus dem Jahre 2007, der das Leben Edith Piafs ins Kino bringt, geht vor allem darauf ein, wie der Film mit der Musik Edith Piafs umgeht, und zeigt, warum er das Affektpotenzial, das diese Lieder bieten, nicht konsequent nutzen kann.
  • Article
    „Der Ton enthält das Wesen“. E. M. Cioran bei supposé.
    Krause, Daniel (2007)
    Das Label supposé hat eine Hörbuchreihe mit Originalaufnahmen bekannter wie unbekannter Denker aufgelegt. Immer neue Autoren kommen hinzu. Anhand eines besonders gelungenen Beispiels, der E. M. Cioran-Edition, wollen wir das verdienstvolle Wirken dieses Kölner Verlags würdigen.
  • Article
    Das Verlassen der Spiegelwelt. Grenzüberschreitungen im Film The Matrix
    Kirchmeier, Christian (2007)
    Der Beitrag interpretiert den Film The Matrix (1999) ausgehend von Spiegeln und Spiegelungen. In einer Vorüberlegung werden Spiegel formal als Grenze zwischen realem und virtuellem Raum aufgefasst. Die Interpretation beginnt mit einer Analyse der Szene, in der Neo die Matrix verlässt. Neo muss in diesem Filmausschnitt erst selbst zu einem Spiegel werden, um die Grenze in die Wirklichkeit zu überschreiten. Dabei wird erneut eine Differenz zwischen Realität („real world“) und Virtualität (Matrix) sichtbar. Zieht ein Interpret diese Unterscheidung ein weiteres Mal, so gelangt er zu einem weiteren Thema des Films: zur Religion und der Differenz von Immanenz und Transzendenz. Ein Ausblick auf den letzten Teil der Matrixtrilogie zeigt, dass Neos Tod und das Verlassen der Matrix ähnlich strukturiert sind.
  • Article
    Der letzte Mohikaner? Franz Schuh zum Sechzigsten
    Krause, Daniel (2007)
    Franz Schuh wird sechzig. Die Feuilletons jubilieren. Fast gewinnt man den Eindruck, der vormals Unbekannte sei zum allenthalben gehätschelten Lieblingskind deutscher und österreichischer Feuilletonisten aufgestiegen. Weshalb? Bei Wiener Rezensenten mag der Lokalpatriotismus eine Rolle spielen. (Eva Menasse gehört zu den glühendsten Bewunderern Schuhs.) Bei deutschen die Neigung, Wien zum kulturellen Sonderfall, zum ‚ganz Anderen’ Deutschlands hinaufzustilisieren. Da kommt einer vom Schlage Franz Schuhs ganz recht. Seine Beliebtheit allerdings ist damit nicht erklärt. Gewiss, da wäre die hohe Qualität seiner Prosa. Dass Schuh zu den fähigsten Publizisten deutscher Sprache gehört, wer wollte es bestreiten. Als Kolumnist der ZEIT hat er seit längerem Gelegenheit gehabt, mit Glossen, Miszellen und Essais zu exzellieren.
  • Article
    Requiem für Baudrillard
    Schlegel, Johannes (2007)
    In einem der zahlreichen Nachrufe auf Jean Baudrillard findet sich eine Anekdote, die wiederum auf eine Überlieferung des New Yorker verweist: Zu Beginn des Jahres 2005 hielt Baudrillard eine Lesung in einer nicht näher genannten New Yorker Gallerie. In der sich anschließenden Diskussion kam einer der Besucher auf den kürzlich verstorbenen Derrida zu sprechen. Schnell drehte sich das Gespräch um Nachrufe, und der Mann aus dem Publikum fragte Baudrillard: „What would you like to be said about you? In other words, who are you?”. Baudrillard antwortete wenig überraschend: „What I am, I don’t know. I am the simulacrum of myself.”
  • Article
    Von Räumen schreiben: Peter Ruderichs Vierzehnheiligen. Eine Baumonographie
    Krause, Daniel (2007)
    Reminiszenzen ans Barock sind keine Seltenheit in der Gegenwartsarchitektur. Der klassizierende Purismus des Internationalen Stils ist längst Vergangenheit. Kompetente (und lesbare) Darstellungen übers Barock sind aber die Ausnahme. Eines der wenigen Beispiele eingängig-erhellenden Schreibens über barocke Architektur ist Peter Ruderichs Monographie zu Vierzehnheiligen, dem späten Haupt- und Gipfelwerk dieser Epoche. Traurig, dass dieses Monument zeitgenössischer Architekturpublizistik noch sechs Jahre nach seiner Veröffentlichung kaum zur Kenntnis genommen wird.
  • Article
    „Von Blut viel Ströme fließen…“ – Hans Wollschlägers Kreuzfahrerbuch
    Krause, Daniel (2007)
    Viel ist in unseren Tagen von „Heiligen Kriegen“ die Rede und „Kreuzfahrern“. Gewalt und Glaube bilden seltsame Allianzen. Grund genug, an einen beinahe vergessenen ‘Klassiker’ moderner Geschichtsschreibung zu erinnern: Hans Wollschlägers Geschichte der Kreuzzüge. Manches wird uns vertraut scheinen. Grund zur Hoffnung finden wir nicht.
  • Article
    Yes, Žižek can! Avantgarde und Gesellschaftskritik in der Postmoderne
    Ort, Nina (2007)
    Unter dem Begriff Culture Jamming werden bestimmte Formen urbaner, also öffentlicher Kunstaktionen gefasst, die kulturelle Codes umcodieren und subversiv in die urbane Kommunikation wieder einspeisen. Culture Jamming bezeichnet also eine Kunstform, die sich sehr nahe an der politischen Aktion bewegt (und seine Vorgänger tatsächlich im Situationismus, Fluxus, Happening usw. hat). Sinn dieser parasitären, subversiven Kunstformen ist natürlich die Irritation und das Bewusstmachen der Manipulation durch (kommerzielle und politische) Werbung im öffentlichen Raum, indem diese Werbung angeeignet und subvertiert wird. Culture Jamming umfasst eine internationale und international agierende Kunstbewegung, die, um ein Datum zu nennen, seit 1989 von der kanadischen Organisation Adbusters so bezeichnet und gefördert wird. In diesem Beitrag soll zunächst die Idee des Culture Jamming vorgestellt werden, um spezifische diskursive Strategien aufzuzeigen, die nicht nur in der Aktions-Kunst verfolgt werden, sondern – und das wird im zweiten Teil des Beitrags besprochen – weit darüber hinaus auch in dem kultur- und gesellschaftskritischen Werk des slowenischen Philosophen und Psychoanalytikers Slavoj Žižek. Die Strategie des Culture Jamming kann somit als eine disziplin-übergreifende, typisch postmoderne diskursive Praxis beschrieben werden.