Hochschulschriften

Recent Submissions

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    Weibliche Lebensentwürfe in den Filmen der französischen Regisseurin Lætitia Masson
    Puschmann, Silke (2006)
    In diesem Beitrag der Filmwissenschaft werden anhand der Filme der Autorenfilmerin Masson Konzepte zeitgemäßer Lebensentwürfe erschlossen, die einen gesellschaftlichen und filmgeschichtlichen Kontext erhalten. Über die Modifikation und Verbindung verschiedener Ansätze zur Filmanalyse, explizit der formal-ästhetische, werden komplexe Thesen bearbeitet. Neben Verknüpfungen zum aktuellen Filmdiskurs ergeben sich weiterführend Bezüge zu außerfilmischen Diskursen wie z.B. den der Psychoanalyse, der Postmoderne oder den der Cultural und Gender Studies. Zentral für diese interdisziplinäre Untersuchung sind die Trilogiefilme EN AVOIR (OU PAS) (F/1995), A VENDRE (F/1998) und LOVE ME (F/2000) als Beispiel für die Darstellung und Rekonstruktion der sozialen und zwischenmenschlichen Verhältnisse in den späten 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Indem Massons Lebensentwürfe für gesellschaftliche Veränderung und Entwicklung stehen, verleiht sie als Nouvelle Nouvelle Vague-Regisseurin den Fragen nach gesellschaftlicher Verlässlichkeit und individueller Festlegung in Zeiten der Wahlfreiheit und Verunsicherung Nachdruck.
  • Book
    Medial Transformations: Theorising the Intelligent Mediation Sphere
    Bolouri, Maryam (2019)
    Media are playing significant roles in the context of the contemporary world. They are deeply interwoven with many aspects of life. The relationships between contemporary media and societies and cultures are complex. Therefore, theorising media situation is a challenging endeavour. The central goals of the current book are to review the ontological and epistemological shifts in medium theories, to theorise contemporary media and critically examine the ‘new’ media practices. In a nutshell, the discussions revolve around three areas of media ontology, media typology and media practices. Media ontology addresses the concepts and definitions of media at a meta-level. The concept of media can be defined either positive – media as a particular technology or cultural/communicational means – or negative – media as complex sets of medial relations or mediation processes. In the current book, media are defined as mediation processes, sets of non-linear mediated formations in transformations (a dynamic-organic state of ‘becoming’ cultural events, media situations, mediated environments and mediation sphere). Media cannot be reduced to certain modalities or technological characteristics, rather they ‘set the shape, pace, rhythms, and typography’ of cognitive, communicational, cultural, social, biopolitical life in temporal and spatial living environment. This definition can provide a holistic approach for categorisation of media.
  • Book
    Über den Quellenwert historischer Film-, Photo- und Tonaufnahmen. Eine Untersuchung am Beispiel des 17. Juni 1953
    Wendorf, Joachim (2001)
    Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zur historischen Quellentheorie. Sie folgt der Frage nach dem Quellenwert historischer Film-, Photo- und Tonaufnahmen im Vergleich zu Schriftquellen. Dies geschieht am Beispiel des Aufstandes vom 17. Juni 1953 in Berlin. Zu Beginn wird die bisherige Quellentheorie dargelegt, diese wird im Hauptteil am praktischen Beispiel überprüft und abschließend in der Zusammenfassung bewertet und ergänzt. Dabei wird deutlich, daß die untersuchten Quellengattungen - genau wie Schriftquellen auch - spezifische Stärken und Schwächen haben. Darüber hinaus wird gezeigt, daß sie sich - untereinander, wie auch im Verhältnis zu schriftlichen Quellen - in ihrer historischen Aussagekraft sinnvoll ergänzen.
  • Book
    Framing opposition to surveillance - Political communication strategies of privacy activists in the aftermath of the Snowden leaks
    Wäscher, Till (2018)
    When in the summer of 2013 whistleblower Edward Snowden revealed the scope of the mass surveillance programs conducted by the National Security Agency and its international partners, privacy activists launched several global online and offline campaigns to protect privacy and resist surveillance. Applying methods of social movement frame and discourse analysis, the dissertation seeks to analyze the various ways activists have tried to shape the privacy discourse in a post 9/11 ‘Surveillance Society.’ A close reading of activist materials and texts over the course of four campaigns – “Restore the Fourth,” “Stop Watching Us,” “The Day We Fight Back,” and “Reset the Net” – reveals a set of frame packages, which are juxtaposed with the media coverage the campaigns have generated. In subsequent semistructured interviews with 21 activists from 14 countries, participants involved in the protest events were asked to critically reflect on framing choices, media dynamics and the degree of transnational cooperation among various privacy advocacy groups. The dissertation contributes to the field of grass roots political communication research by discussing the potentials and limits of anti-surveillance frames as well as providing a cultural and oral history of organized resistance against surveillance in the post-Snowden world.
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    Transformationen von Fankultur: Organisatorische und ökonomische Konsequenzen globaler Vernetzung
    Einwächter, Sophie G. (2014)
    Im Zeitalter digitaler Kommunikationstechnologie und globaler Mediennetzwerke vollziehen Fankultur und Kulturwirtschaft einen drastischen Wandel, der sie so eng miteinander verknüpft, dass die eine nicht mehr ohne die andere zu denken ist. Nicht nur wird fankulturelle Aktivität dank digitaler Vernetzung sichtbarer und zum konsumkulturellen Massenphänomen, Fans werden überdies zu zentralen Akteuren innerhalb kulturwirtschaftlicher Kontexte. Ihre oftmals als „derivativ“ unterschätzten Tätigkeiten bringen mittels der Kombination existierender kultureller Artefakte und Versatzstücke Neuheiten hervor, die Wertschöpfung ermöglichen. Zudem betätigen sich Fans online in der Verwaltung und Verbreitung von Information und haben somit Funktionen inne, welche sowohl für den kulturwirtschaftlichen Absatz als auch für die Bewahrung von Kultur zentral sind. Ihre Tätigkeiten zeichnen sie als Repräsentanten einer Industrie aus, in der sozialen Netzwerken besondere Bedeutung zukommt: Über Angebot und Nachfrage kultureller Güter wird in sozialen Sphären entschieden.
  • Book
    Der Amateurfilm. Gebrauchsweisen privater Filme
    Schenke, Eckhard (2002)
    Die vorliegende Arbeit fokussiert die Umstände und Motive, unter denen in Deutschland Filme und Videos von Privatpersonen erstellt werden. Da die private Produktion von bewegten Bildern unter grundsätzlich anderen Bedingungen und Zielsetzungen erfolgt als die der kommerziellen Film- und TV-Industrie, werden in einem ersten Schritt Privatheit und Öffentlichkeit als diejenigen Dimensionen identifiziert, in denen Amateur- und Berufsfilmer agieren. Eine generelle Festlegung auf die häuslich-private Sphäre trifft aber nicht die Realität des Amateurfilms- Seine Bandbreite umfasst sowohl originär familiäre Funktionen als auch in die Öffentlichkeit gerichtete Intentionen, wie sie z.B. in Offenen Kanälen anzutreffen sind. Ein historischer Rückblick auf Stationen des Amateurfilms in Deutschland, der die Anfänge sowohl des Filmschaffens in Vereinen des Bundes Deutscher Film- und Videoamateure (BDFA) als auch die der Amateurfilmstudios der DDR abdeckt, wird ergänzt durch eine Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen zum partizipativ-emanzipatorischen Gebrauch des Mediums Film bzw. Video. Durch den Vergleich verschiedener Gruppen nicht-kommerzieller Filmer (Familienfilmer, Clubfilmer und Filmer Offener Kanäle) zeigt die Arbeit in ihrem empirischen Teil die spezifischen Einsatzgebiete und -zwecke ihrer Filmproduktion auf. Diese sind gekennzeichnet von einer deutlichen Zunahme des Faktors Öffentlichkeit je weiter sich die Filmer und Filmerinnen von primär sozialen Funktionen wie Erinnerung, Bewahrung und Stabilisierung der Familie oder Bezugsgruppe entfernen. Offene Kanal Filmer beispielsweise wollen ihre Sicht der Dinge einem größeren Publikum mitteilen oder sich auf eine spätere berufliche Tätigkeit in der Medienlandschaft vorbereiten. Sie stehen am Ende einer Kette von Gebrauchszusammenhängen, die von der familiaren Funktion des Besinnens und Bewahrens über intrapersonale Funktionen der Entwicklung von individuellen Fertigkeiten und Selbstbewußtsein bis zum interpersonalen Austausch von kommunikativen Inhalten reicht.
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    Audiovision und Synchronisation. Sehen, Hören und Gleichzeitigkeit in Anordnungen vom Observatorium über psychologische Experimente bis zum Tonfilm im 19. und 20. Jahrhundert
    Müller, Jan Philip (2020)
    In dieser Untersuchung wird eine Geschichte von Problemen der Gleichzeitigkeit zwischen Sehen und Hören, beziehungsweise der Synchronität von Bild und Ton, bis zur Entstehung des Tonfilms rekonstruiert. Dabei werden Linien gezogen zwischen diskursiven Konfigurationen und medialen Anordnungen, in denen das Verhältnis von Sehen und Hören oder Bild und Ton als zeitliches erscheint – in denen Sehen und Hören, Bild und Ton zwischen Mannigfaltigkeit und Einheit verschmelzen, auseinanderfallen, interagieren, redundant oder spezifisch werden, einander ergänzen, dominieren, verfehlen verdrängen, aufspalten… Tonfilm ist in der Kinogeschichte eben nicht nur eine Ergänzung. Vielmehr ähnelt er dem Auftritt eines Gespensts, das das Wissen und die Techniken der Trennung der Sinne schon länger, vielleicht schon immer begleitet hatte. Das Auftreten des Tonfilms ist auch überhaupt früher Anlass eines weitreichenden Diskurses darüber, was Audiovision eigentlich sein könnte und sollte. Noch allgemeiner könnte auch davon gesprochen werden, dass Tonfilm eins der ersten großen Projekte der Konvergenz technischer Medien ist, die heute – besonders angesichts des Computers – als entscheidender Aspekt von Mediengeschichte erscheint. Die Linien der Probleme von Gleichzeitigkeit/Ungleichzeitigkeit an den Schnittstellen von Wissen, Technik und Ästhetik werden insbesondere durch drei Felder hindurch nachgezeichnet: 1) Die Geschichte von Intermodalität in Bezug auf die Frage nach Gleichzeitigkeit und Ungleichzeitigkeit als Problem und Gegenstand von Wissenschaft seit dem 19. Jahrhundert, vornehmlich in zwei Gebieten: Als Fehlerquelle im astronomischen Observatorium bei der Messung, Feststellung und Vereinheitlichung von Raum und Zeit, die auf individuelle Abweichungen Intermodaler Wahrnehmung verweist und als Problem der „persönlichen Gleichung“ weit über die Astronomie hinaus Karriere macht. Als heiße Zone wahrnehmungspsychologischer Experimente und ihrer Apparate seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, die mit dem Konzept der „Komplikation“ Fragen nach einer Synthese der Sinneswahrnehmungen und damit letztlich nach der Selbstgegenwart des Menschen stellt. 2) Eine Technikgeschichte des Problems auditive und visuelle Zeitmedien – wie Phonograph und Film – zu koppeln, zu synchronisieren. Darin eskalieren zwei zeitkritische Relationen: Einerseits zwischen diskreter, intermittierender Bewegung des Films und stetiger, kontinuierlicher Bewegung des Phonographen, andererseits in Bezug darauf, an welcher Stelle – wo und wann – audiovisuelle Gegenwart des Kinos ensteht oder auch verfehlt wird. 3) Eine Geschichte von Filmtheorie und -ästhetik, in der sich mit der Durchsetzung des Tonfilms um 1930 die Frage stellt, was dieses neue Medium sei und was damit zu tun. Diese Verhandlungen spannen sich zwischen dem formulierten Ziel einer spezifischen Illusion oder Präsenz von Tonfilm durch Synchronität auf der einen Seite und der sich aus dem Verdacht des Betrugs durch Synchronität ergebenden Forderung nach „Asynchronismus“ als kritischer Methode auf der anderen Seite auf. Ausgehend von der These, dass im 19. Jahrhundert die Sinne aufgeteilt werden, dann wird in diesen Anordnungen an irgendeiner Stelle Heterogenes gleichzeitig passieren. An welcher Stelle? Und was bedeuten diese (Un-)Gleichzeitigkeiten? Was dabei - sehr allgemein gesprochen - auf dem Spiel steht, sind Möglichkeiten einer audiovisuell geteilten – getrennten oder gemeinsamen - Welt und Gegenwart.
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    Partizipation 3.0. Partizipation im Social Web. Ein diskursanalytischer Ansatz zur Erschliessung des Konzepts "Partizipations-Dispositiv"
    Siemer, Catharina (2019)
    Die Dissertation beschäftigt sich mit dem Phänomen Partizipation im Social Web in einem diskursanalytischen, interdisziplinären Ansatz. Ziel der Arbeit ist die Erschliessung eines Verständnisses des Phänomens Partizipation im Social Web und die Verdichtung dieses Verständnisses zu einem hybriden Konzept, eines „Partizipations-Dispositivs“. Das „Partizipations-Dispositiv“, Partizipation 3.0, beschreibt ein theoretisches Modell, das als hybride Beobachtungsfolie auf Metaebene ein Konzept von Partizipation im Social Web zum Gegenstand hat. Aus diesem konzeptionellen Verständnis heraus ergeben sich anwendungsbezogene Ansätze und Fragestellungen für weitere Forschungsaspekte im Kontext Mediatiserung und Digitalisierung.
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    Describing Data Patterns. A general deconstruction of metadata standards
    Voß, Jakob (2013)
    Diese Arbeit behandelt die Frage, wie Daten grundsätzlich strukturiert und beschrieben sind. Im Gegensatz zu vorhandenen Auseinandersetzungen mit Daten im Sinne von gespeicherten Beobachtungen oder Sachverhalten, werden Daten hierbei semiotisch als Zeichen aufgefasst. Diese Zeichen werden in Form von digitalen Dokumenten kommuniziert und sind mittels zahlreicher Standards, Formate, Sprachen, Kodierungen, Schemata, Techniken etc. strukturiert und beschrieben. Diese Vielfalt von Mitteln wird erstmals in ihrer Gesamtheit mit Hilfe der phenomenologischen Forschungsmethode analysiert. Ziel ist es dabei, durch eine genaue Erfahrung und Beschreibung von Mitteln zur Strukturierung und Beschreibung von Daten zum allgemeinen Wesen der Datenstrukturierung und -beschreibung vorzudringen. Die Ergebnisse dieser Arbeit bestehen aus drei Teilen. Erstens ergeben sich sechs Prototypen, die die beschriebenen Mittel nach ihrem Hauptanwendungszweck kategorisieren. Zweitens gibt es fünf Paradigmen, die das Verständnis und die Anwendung von Mitteln zur Strukturierung und Beschreibung von Daten grundlegend beeinflussen. Drittens legt diese Arbeit eine Mustersprache der Datenstrukturierung vor. In zwanzig Mustern werden typische Probleme und Lösungen dokumentiert, die bei der Strukturierung und Beschreibung von Daten unabhängig von konkreten Techniken immer wieder auftreten. Die Ergebnisse dieser Arbeit können dazu beitragen, das Verständnis von Daten --- das heisst digitalen Dokumente und ihre Metadaten in allen ihren Formen --- zu verbessern. Spezielle Anwendungsgebiete liegen unter Anderem in den Bereichen Datenarchäologie und Daten-Literacy.
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    Selbstverdatungsmaschinen. Genealogie und Medialität des Profilierungs-Dispositivs
    Weich, Andreas (2016)
    Warum profilieren wir uns? Während einerseits in Diskursen zum Marketing und in Bewerbungsratgebern Profilierung zur Pflicht ausgerufen wird, gelten Profile in Überwachungsdiskursen – und das nicht erst seit der sogenannten NSA-Affäre – als Schreckgespenst. Zudem fallen beide Aspekte in populären Medienangeboten wie Facebook unmittelbar zusammen und sind konstitutiver Bestandteil gegenwärtiger Medienkulturen. Andreas Weichs genealogische und medientheoretische Betrachtung beschreibt diese Konstellation als Profilierungsdispositiv und erklärt, wie es dazu kommen konnte.
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    Funny Games: Spielräume des Sadomasochismus in Film und Medien
    Pühler, Simon (2013)
    "FUNNY GAMES. Spielräume des Sadomasochismus in Film und Medien" ist der Versuch, eine Geschichte medialer Schmerzlust zu rekonstruieren – in etwa von 1789 bis heute. Neben klassischer SM-Literatur sind es Spielfilme wie VIDEODROME (1983), FALSCHER BEKENNER (2005), THE HURT LOCKER (2008) oder SHORTBUS (2006), in denen modernes Schmerzlust-Empfinden und -Begehren offenbar wird. Die Untersuchung richtet sich dabei auf Konzepte technoimaginärer Wunsch- und Höllenmaschinen, dynamisierte Ich-Apparate, wie sie Donatien-Alphonse-François de Sade, Leopold und Wanda von Sacher-Masoch, Ernst Kapp, Sigmund Freud, Daniel Paul Schreber, Jacques Lacan, Gilles Deleuze und Félix Guattari, David Cronenberg, Michael Haneke, Kathryn Bigelow u.v.a. im Medienumfeld ihrer Zeit individuell erleben und auf ihre je eigene Art – meist sehr fantasiereich – bearbeiten. Der vorliegende Entwurf, medienarchäologische Spurensicherung und gleichsam Test-Spiel, ist vor allem eine Einladung zum Mitmachen: Beim obsessiven Durchschreiten virtueller (Alptraum-)Welten und realer Körper negative und positive Lust zu erfahren, sich neuen Sinnesreizqualitäten zu öffnen, um schließlich Mehr-Lust und -Wissen zu erwerben. Anti-Ödipus als interaktives Video(bei)spiel. Als Analysetools haben sich Erkenntnisse aus der (strukturalen) Psychoanalyse, der (technischen) Medienwissenschaft, (Film-)Philosophie, der Gender-, Gewalt-, Fetisch- und (kulturwissenschaftlichen) Spieltheorie als hilfreich erwiesen, um dem Geheimnis und Rätsel sadomasochistischer Schmerzlust – und ihrer crash-Medien – ein wenig näher zu kommen.
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    Zeugenschaft im Bild. Strategien der Sichtbarmachung der Shoah im polnischen Dokumentar- und Kunstfilm nach 1989
    Uçar, Magdalena (2015)
    Zentrales Anliegen der Dissertation ist, Zeugenschaft als visuelle Strategie zu beleuchten. In Abgrenzung zur These der Undarstellbarkeit der Shoah wird der Begriff der Sichtbarmachung nutzbar gemacht, um Prozesse und die Wirkung von Bildern im Zusammenhang mit Zeugenschaft herauszustellen. Ausgangspunkt dabei ist, dass bildliche Zeugnisse einen Gegenpol zu den standardisierten Visualisierungspraktiken der Shoah bieten, sprich dem historischen Bildmaterial aufgenommen durch die Alliierten und der Nationalsozialisten. In der Arbeit wird das historische Bildmaterial als Visualisierungspraxis problematisiert und visuellen Zeugnissen gegenübergestellt, die Augen- und Überlebenszeugen der Shoah, aber auch authentische Orte des Geschehens aus einer nachträglichen Perspektive zeigen. Dabei werden insbesondere zwei kritische Strategien des Umgangs mit historischen Bildern der Shoah hervorgehoben: das Hinterfragen von Archivbildern innerhalb des Films (Harun Farockis AUFSCHUB, 2007) und die Verweigerung von Archivbildern aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges (Claude Lanzmanns SHOAH, 1985).
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    Expanded Pictures: Das Handlungsgefüge des fotografischen Bildes im Kontext von Internet und Social Media
    Straßmann, Sarah (2019)
    In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung und Funktion des fotografischen Bildes und im Besonderen der Handyfotografie im Kontext von Internet und sozialen Onlinenetzwerken beschrieben, untersucht und diskutiert. Im Spannungsfeld zwischen sozialwissenschaftlichen Theorien, foto- und medientheoretischem Diskurs sowie ästhetisch künstlerischen Perspektiven wird ausgelotet, welche konkreten visuellen und sozialen Formen die gegenwärtige mobile digitale Bildpraxis angenommen hat, wie sich ihre Gebrauchsweise innerhalb des globalen gesellschaftlichen Alltags darstellt, und in welcher Weise ihr spezielles Zusammenspiel aus „shooting“, „uploading“, „sharing“ zu neuen menschlichen Handlungsmustern und zur Schaffung neuer kultureller Realitäten beiträgt.
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    Das Kino der VRP im DDR-Alltag. Die Rezeption polnischer, im Lichtspielwesen der Deutschen Demokratischen Republik verliehener Spielfilme, auf der Grundlage der Analyse von Presserezensionen aus den Jahren 1949 – 1990
    Piatkowska, Kinga (2011)
    Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mit der Proklamierung der DDR im Jahre 1949 wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen eröffnet. Die DDR und die Volksrepublik Polen wurden der Regierung der Sowjetunion unterstellt und als „Brüderländer“ aufgefordert, gegenseitige Kontakte in verschiedenen Bereichen zu pflegen. Eines von diesen Gebieten war auch das kulturelle Leben, von dem ein bedeutender Teil der Filmaustausch war. In den Jahren 1949-1990 wurden im Lichtspielwesen der DDR über 300 Spielfilme aus der Volksrepublik Polen verliehen, was zweifelsohne eine imposante Anzahl war. Die große Mehrheit dieser Filme wurde in der DDR-Presse rezensiert. 40 Jahre lang waren die Kritiken in Bezug auf das Filmangebot aus der Volksrepublik Polen im Lichtspielwesen der DDR ein fester Bestandteil der DDR-Alltags- und Kinopresse. Es sind innerhalb von dieser Zeit tausende von Rezensionen zu polnischen Filmen geschrieben worden, von deren ein großer Teil in dieser Arbeit analysiert wurde. Die Analyse der Pressebeiträge stellt ein Bild der Beurteilungen der polnischen Produktionen durch die DDR-Journalisten dar, lässt aber auch ganz genau Änderungen in den Beziehungen zwischen der Volksrepublik Polen und der DDR in den Jahren 1949-1989 erkennen. Dadurch bildet die politische Situation in den beiden Nachbarländern den Hintergrund dieser Arbeit, wobei fünf wichtige geschichtliche Phasen ausgewählt werden, die die Kapitel der Arbeit bilden. Zwei Unterkapitel dieser Arbeit werden der Rezeption der Filme von zwei bedeutendsten polnischen Regisseuren der Nachkriegszeit gewidmet: Andrzej Wajda und Krzysztof Zanussi.
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    Anachronismen: Historiografie und Kino
    Wendler, André (2012)
    Die Arbeit »Anachronismen: Historiografie und Kino« geht von einer zunächst einfachen Beobachtung aus: beinahe immer, wenn Historiker_innen sich mit Geschichtsfilmen auseinander setzen, findet sich die lautstark geführte Beschwerde über die zahlreichen und vermeidbaren Anachronismen der Filme, die sie als ernst zu nehmende historiografische Beiträge desavouieren. Von hier ausgehend verfolgt die Arbeit ein dreifaches Projekt: zunächst in einer kritischen Analyse geschichtstheoretischer Texte einige Hinweise für den Status von Anachronismen für die moderne westliche Historiografie zu gewinnen. Zweitens zu untersuchen, welche Rolle Anachronismen für den Geschichtsfilm spielen. Und drittens von dort aus das epistemische Potential anachronistischen Geschichtskinos zu untersuchen. Eine der Hauptthesen, welche den Blick sowohl auf die Filme wie auf die theoretischen Texte leitet, besagt, dass Anachronismen genau jene Punkte sind, an denen die Medien einer jeden Geschichtsschreibung beobachtbar werden. Die Beobachtung und Beschreibung dieser Medien der kinematografischen Geschichtsschreibung unternimmt die Arbeit unter Zuhilfenahme einiger theoretischer Überlegungen der Actor Network Theory (ANT). Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert, in deren Zentrum jeweils die Diskussion eines ANT-Begriffs sowie die Analyse eines Geschichtsfilmes steht. Zu den untersuchten Filmen gehören Shutter Island (Martin Scorsese, 2010), Chronik der Anna Magdalena Bach (Jean-Marie Straub/Danièle Huillet, 1968), Cleopatra (Joseph L. Mankiewicz, 1963) und Caravaggio (Derek Jarman, 1986). Die Arbeit kommentiert außerdem theoretische Texte zur Historiografie und zu Anachronismen von Walter Benjamin, Leo Bersani, Georges Didi-Huberman, Siegfried Kracauer, Friedrich Meinecke, Friedrich Nietzsche, Jacques Rancière, Leopold Ranke, Paul Ricœur, Georg Simmel, Hayden White u. a.
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    Gesten des Denkens. Vilém Flussers Medienphilosophie
    Krtilova, Katerina (2020)
    In einer systematischen Interpretation von Vilém Flussers Werk schlägt die Arbeit vor, Flussers Ansatz als einen medienphilosophischen zu verstehen, insofern er das „wie“ der medienphilosophischen Fragestellung in den Mittelpunkt rückt. Medien werden nicht erst dann zu einem wesentlichen Bestandteil von Flussers Philosophie, wenn er sie explizit zum Gegenstand seiner Untersuchungen der gegenwärtigen Kultur und Gesellschaft oder historischer Rückblicke macht; Denken vollzieht sich immer in Medien oder medialen Praktiken, es wird nicht nur von ihnen (mit) geprägt – ohne Medien gäbe es kein Denken und umgekehrt verändert sich Philosophie mit den (jeweils) neuen Medien. Ausgehend von Begriffen oder eher Denkfiguren, die neben dem „was“ des jeweils verhandelten Themas auch das „wie“ der Reflexion selbst adressieren, wird der „Umbruch in der Struktur des Denkens“ zugleich als Beschreibung von Medienumbrüchen verstanden – mit dem Fluchtpunkt des Sprungs in das Universum der Komputation – und als Vollzug der gegenwärtigen Veränderung der „Methode des Denkens“. Flussers (Ver)Suche einer Reflexion, die nicht mehr durch das Medium Schrift strukturiert ist, sondern sowohl alten Medien wie dem Bild – bzw. Praktiken des Abbildens, Darstellens, Einbildens usw. – als auch neuen Medien – dem Komputieren – Geltung verschafft, laufen auf eine widersprüchliche Diagnose des neuen Universums der Komputation (anders: der technischen Bilder) hinaus : eine kybermetisch inspirierte Vision der frei modellierbaren Wirklichkeit(en) einerseits und die Dystopie einer Welt, in der Apparaten Denken, Wahrnehmen und Handeln beherrschen andererseits. Die Arbeit zeigt auf, wie Flusser zu dieser Aporie der Medienreflexion – die weit über Flussers Werk hinaus virulent bleibt – gelangt und wie sie, ausgehend von seiner Figur der Geste, im Sinne einer performativen Medienreflexion gelöst werden könnte.
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    Sie lebt für ihre Arbeit. Die schöne Arbeit. Gehen sie an die Arbeit. Die Inszenierung von Arbeit und Geschlecht in Dramatik und Spielfilm der DDR
    Mädler, Peggy; Schemel, Bianca (2009)
    Das titelgebende Zitat von Volker Braun kann als poetische Quintessenz eines vielschichtigen Verständnisses von Arbeit in der DDR gelten. In ihm enthalten sind ein identifikatorisches Verhältnis zur Arbeit, die utopische Bestimmung von Arbeit als nicht entfremdete, schöpferische und ästhetische Tätigkeit sowie eine vom Staatsapparat erzwungene Disziplinierung durch Arbeit. In der vorliegenden Dissertation werden die Inszenierungen von Arbeit und Geschlecht in künstlerischen Diskursen der Dramatik und des Spielfilms der DDR im Zeitraum 1961 bis 1990 analysiert. Die Theatertexte und Filme werden hinsichtlich ihrer Konstruktion von Arbeit, den darin enthaltenen geschlechtsspezifischen Konnotationen sowie den damit verbundenen künstlerischen Inszenierungsstrategien untersucht. Die metaphysischen Bestimmungen von und Zuweisungen an Arbeit werden unter einer poststrukturalistischen Perspektive als historische Konstrukte gefasst, die bestimmter kultureller Moral- und Wertvorstellungen bedürfen, um sich zu entfalten, und gleichzeitig diese Vorstellungen beständig erzeugen und bestärken. In einem Ausblick auf die künstlerischen Arbeiten von ostdeutschen DramatikerInnen und FilmemacherInnen nach 1990 werden die Brüche und Kontinuitäten in der Inszenierung von Arbeit und Geschlecht nach dem Ende der DDR aufgezeigt. Die Dissertation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit. Peggy Mädler übernahm die Analyse der Theatertexte und Bianca Schemel führte die Untersuchung der Spielfilme durch.
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    Medien der Sorge, Techniken des Selbst. Praktiken des Über-sich-selbst-Schreibens bei Schlingensief und Jelinek
    Degeling, Jasmin (2021)
    Kann Kunst heilen? Dieser Frage geht Jasmin Degeling mittels einer medienwissenschaftlichen Neubestimmung von Michel Foucaults Konzepten der Techniken des Selbst sowie der Sorge um sich nach und analysiert die Medien und Ästhetiken von Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek als ästhetische Therapeutiken. Am Beispiel der späteren Arbeiten des Theater-, Film- und Aktionskünstlers Christoph Schlingensief zeichnet sich die moderne politische und ästhetische Geschichte von Kunst als Medium der Therapeutik ab, während Elfriede Jelineks monumentaler Onlineroman NEID (MEIN ABFALL VON ALLEM) – EIN PRIVATROMAN mit literarischem Schreiben in virtuellen Räumen experimentiert und einen autobiographischen Roman entwirft, der jeder Form literarischer Subjektkonstitution eine feministische Absage erteilt. Die Studie rückt zeitgenössische Medien der Sorge als Übungen der Heilung, der Gesundheit und des Überlebens in den Blick, und verbindet diese mit einer Archäologie der ästhetischen und medialen Geschichte moderner Konzepte von Gesundheit und Heilung.
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    Virtualität und mobile Medientechnologien
    Völker, Clara (2009)
    Die Dissertation untersucht Ideen von Virtualität im Hinblick auf mobile Medientechnologien. Es verbinden sich eine medienphilosophische und eine technikhistorische Perspektive: Das Virtuelle wird philosophiehistorisch ergründet und damit verbunden die Emergenz von mobilen Medientechnologien wie dem Mobiltelefon rekonstruiert. Zentral ist dabei die Frage, wie sich Weltverständnisse durch mobile Telekommunikation wandeln und wie das Virtuelle bislang im Kontext von Realitätsvorstellungen gedacht wurde.