2005 | 2
Recent Submissions
- ArticleBildökonomie. Von den theologischen Wurzeln eines streitbaren BegriffsAlloa, Emmanuel (2005) , S. 13-24Die Bildwissenschaften haben sich jüngst vermehrt für die Frage der ökonomischen Implikationen von Bildern interessiert, die zumeist als Anwendungsbereich einer sich von der traditionellen Bildontologie distanzierenden Bildpragmatik interpretiert werden. Mit dieser Begriffsgeschichte des Wortes ›Bildökonomie‹ soll gezeigt werden, dass es in Byzanz eine ausdifferenzierte Theorie der »oikonomia« des Bildes gegeben hat, die sich von Bildontologie wie Bildpolitik gleichermaßen unterscheidet.
- ArticleEinleitungSachs-Hombach, Klaus (2005) , S. 2-3In der Zeit vom 24. - 26. 11. 2004 fand in Magdeburg das Symposium »Kunstgeschichtliche Hermeneutik und bildwissenschaftliche Systematik« statt. Verbunden mit diesem Symposium war ein Doktorandentag, der dem interdisziplinär orientierten wissenschaftlichen Nachwuchs, vor allem den DoktorandInnen, die Möglichkeit zur Vorstellung und Diskussion ihrer Arbeiten eröffnen sollte. Die vorliegende Ausgabe von IMAGE versammelt die durch ein Begutachtungsverfahren ausgewählten Beiträge dieses Doktorandentages.
- ArticleDas Bild als Handlung? Zum Verhältnis der Begriffe »Bild« und »Handlung«Seja, Silvia (2005) , S. 25-33Bilder lassen sich einerseits hinsichtlich ihrer Funktionen definieren, andererseits hinsichtlich ihrer Eigenschaften beschreiben. Werden Bilder funktional definiert, bedeutet dies, anzunehmen, dass Bilder nicht unabhängig von zuschreibbaren Funktionen existieren können. Hiermit verbindet sich ein Prinzip semantischer Handlungen, die als ›Bildakte‹ bezeichnet werden und auf einer Begriffsbestimmung beruhen. Werden Bilder phänomenologisch beschrieben, wird vorausgesetzt, dass Bilder unabhängig von zuschreibbaren Funktionen existieren. Vor dem Hintergrund dieses Bildbegriffes lässt sich die These vertreten, dass ›präsentative Handlungen‹ mit Bildern vollziehbar sind, zu welchen Bilder gesehen, nicht aber begrifflich bestimmt werden.
- ArticleDie Kunst des Handelns und des Leidens – Schmerz als Bild in der Performance ArtMeyer, Helge (2005) , S. 34-41Schmerz zu haben ist eine körperlich empfundene Gewissheit, von Schmerz zu hören kann jedoch, nach Aussagen von Elaine Scarry, als Synonym für Zweifel schlechthin gelten. Die Empfindung von körperlichem Schmerz ist prinzipiell nicht nach außen zu vermitteln. Einzig die Zeichen des Schmerzes, die Wunden, sind als Bild wahrnehmbar, sagen aber nichts über das Phänomen der Schmerzempfindung aus. In meinem Dissertationsvorhaben gehe ich jedoch von der These aus, dass die Kunstform der Performance imstande ist, Bilder für Schmerz (sei er physisch oder psychisch) zu entwickeln und diese einem Betrachter »nahe« zu bringen. Der körperliche Schmerz wird in vielen Performances nicht nur in Kauf genommen, sondern regelrecht herausgefordert. Die Verwendung von schmerzhaften Handlungen dient hier zur Produktion eines Bildes, aber auch zur Herstellung von ekstatischen Grenzzuständen bei den Performern und teilweise auch beim anwesenden Publikum. Der Hirnforscher Christian Keysers geht in seiner »Spiegelzellen - Theorie« davon aus, dass es Hirnareale gibt, die Mitgefühl beim Betrachten eines schmerzvollen Bildes auslösen können. Nach Keysers sind die ausgelösten Gefühle beim Betrachter exakt dieselben wie beim tatsächlich körperlich empfindenden »Opfer«. Meine Arbeit untersucht die verschiedenen Herangehensweisen einzelner Künstler unter dem Aspekt des »Schmerz-Bildes«. Hierbei spielen Performances von langer Dauer (wie bei Alastair MacLennan, Marina Abramovic etc.) ebenso eine Rolle wie kurze, präzise Bilder von körperlicher Selbstverletzung (wie bei Jamie McMurry, Zbiegniew Warpechowski etc.). Durch Analysen der produzierten Bilder der Performer und Verknüpfungen dieser Arbeiten mit Theorien aus den unterschiedlichsten Disziplinen (Philosophie, Psychologie und Medizin), erhoffe ich mir eine Unterstützung meiner Grundthese: Performance Art ist dank ihrer unmittelbaren Bildproduktion vor einem live anwesenden Publikum imstande, eine nachvollziehbare Darstellung von körperlichem und seelischem Schmerz zu liefern.
- ArticleDie Macht der Bilder als Ohnmacht der Politikwissenschaft: Ein Plädoyer für die transdisziplinäre Erforschung visueller politischer KommunikationDrechsel, Benjamin (2005) , S. 4-12Die Politikwissenschaft hat Bilder bisher kaum für ihre Forschung verwendet. Wenn sie sich dem Phänomen der ›politischen Bildlichkeit‹ nun doch zuwendet, muss sie auf den methodischen und inhaltlichen Kompetenzen anderer bildwissenschaftlich orientierter Disziplinen aufbauen. Denn was ein Bild in politischer bzw. politikwissenschaftlicher Hinsicht bedeutet, wird durch sehr unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Beispielsweise kann die Politikwissenschaft deshalb vom Bilderwissen der Kunstgeschichte, von der Visual Culture oder von der Medienwissenschaft profitieren. Insgesamt wäre politik-wissenschaftliche Bilderforschung damit immer als transdisziplinäres Projekt zu denken.
- ArticleRechtsextreme Bannerwerbung im Web. Eine medienspezifische Untersuchung neuer Propagandaformen von rechtsextremen Gruppierungen im InternetMeier-Schuegraf, Stefan (2005) , S. 42-57Das Internet ist mittlerweile das wichtigste Propagandamittel zur Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts. Es wird mit all seinen Möglichkeiten der Online-PR genutzt. Nicht nur über Websites, Portale und e-commerce-Auftritte werden Propagandamaterial und kommerzielle Artikel wie T-Shirts, Musik, Computerspiele etc. vertrieben, sondern auch mit Hilfe von Werbebannern machen Betreiber von rechten Online-Auftritten auf sich aufmerksam. Der Text stellt nach einer allgemeinen Einführung in Entwicklungen und Praktiken rechter Agitation im Netz die Textsorte Politbanner als Mittel der Werbung und Vernetzung der rechten Szene vor.
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