Article: Schönbrunns Größe
Abstract
Schönbrunn sollte Versailles übertrumpfen – so wollte es Fischer von Erlach. Dann fehlten die Mittel: Schönbrunn ist kaum halb so groß. Durch Schönheit der Lage, Proportionskunst und Farbgeschmack, vor allem Beschränkung der Maße überragt es das Vorbild. K a i s e r l i c h e Architektur trumpft nicht auf. Sie bleibt verhalten, auch in der Pracht, monumental und intim: Nie wurde Wien hausmannisiert. So gleicht es den Bauherren: Habsburg. Welches der großen Geschlechter hätte von Menschlichem, Allzumenschlichem, mehr zu erzählen? Welches sonst weckt Verehrung u n d Zuneigung? Wittelsbach: Nett, provinziell. Hohenzollern: Krautjunker, machtgeil. Bourbonen: Hohle Perücken, häufig debil. Daher das maßlose, öde Versailles. Schönbrunn ist das Inbild der Größe mit Zartheit, verschatteten Glanzes. So fasst es zusammen, was Wien ist, was Habsburg. Schönbrunn: ein Traum von Österreich.
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BibTex
Krause, Daniel: Schönbrunns Größe. In: Medienobservationen, Jg. 10 (2006), . DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/22745.
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author = {Krause, Daniel},
title = {Schönbrunns Größe},
year = 2006,
doi = "\url{http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/22745}",
editor = {Scheffer, Bernd and Jahraus, Oliver and Packard, Stephan},
volume = 10,
address = {Köln},
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