Person:
Waitz, Thomas

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Waitz

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Thomas

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    Nicht Nichtstun. Über Prokrastination
    Waitz, Thomas (2019) , S. 171-178
    Der Aufsatz betrachtet Prokrastination als Problematisierung. Was sind die Machteffekte dieser Konstruktion? Wie lässt sich Prokrastination jenseits des therapeutischen Diskurses und seiner alltagsweltlichen Erfahrung lesen? Dem therapeutischer Diskurs liegen gouvernementale und neoliberale Vorstellungen zugrunde. Im Zentrum steht dabei das Aufschiebeverhalten von Wissenschaftler_innen und Studierenden. Kennzeichnend dabei ist die Individualisierung des ‹Problems›, die Tatsache, dass alle Bearbeitungsstrategien unabhängig vom Aufgeschobenen sind, und dass die Tätigkeiten, die im Zuge des Aufschiebens stattfinden, kaum beachtet werden. Die Rede von der Prokrastination und die Leerstelle einer sogenannten eigentlichen Arbeit verdecken, dass die Möglichkeit, zu prokrastinieren, ein Klassenprivileg darstellt. An die Stelle der eigentlichen Arbeit tritt in der Problematisierung Prokrastination eine uneigentliche – eine Arbeit, die nicht beanspruchen kann, eine solche zu sein. Deren Abwertung über die Praxis der Prokrastination ermöglicht, die eigentlichen Tätigkeiten aufzuwerten. Daher liegt im Prokrastinieren auch keine Widerständigkeit. Eine solche Lesart würde das Leid der Betroffenen, aber vor allem Klassenfragen und Herrschaft nicht beachten. Prokrastination lässt sich vielmehr in einen größeren Zusammenhang stellen: Die «Fabrikation des verschuldeten Menschen» (Lazzarato)