Review:
Aleatorik als Aufklärung: Mauerbau und Babelturm in Simon Biggs' "Great Wall of China"

Abstract

Die Wörter aus Kafkas unvollendeter Erzählung "Beim Bau der Chinesischen Mauer" bilden die Database, aus der die Text-Maschine von Simon Biggs syntaktisch richtige und semantisch unsinnige Sätze erzeugt. Der User ist darin verwickelt, denn nur sein Input stößt die Maschine an. Aber was soll man damit? Man kann sich eine Weile an der Frische des Nonsense erfreuen und dann den Spuren nachgehen, die Kafka und Biggs gelegt haben. Der Bote zum Beispiel, dessen Message nie ankommt, dessen Ausbleiben aber allgemein bekannt ist. Der Babeltum, der dem Mauerbau folgen sollte. Der unendliche Signifikationsprozess, die Lektüre als autobiographischer Akt und die Rückkehr der Gesellschaft ins Subjekt. Biggs folgt der Rhetorik intermedialer Interaktion in doppelter Weise. Wer sich dafür keine Zeit nimmt, wird nur sinnlose Sätze entdecken.

Reviewed Publication:

Reviewed Publication:


Download icon

Published in:

Preferred Citation
BibTex
Simanowski, Roberto: Aleatorik als Aufklärung: Mauerbau und Babelturm in Simon Biggs' "Great Wall of China". In: Dichtung Digital. Journal für Kunst und Kultur digitaler Medien, Jg. 4 (2002-04-20), Nr. 3, S. 1-9. DOI: http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17542.
@ARTICLE{Simanowski2002-04-20,
 author = {Simanowski, Roberto},
 title = {Aleatorik als Aufklärung: Mauerbau und Babelturm in Simon Biggs' "Great Wall of China"},
 year = 2002-04-20,
 doi = "\url{http://dx.doi.org/10.25969/mediarep/17542}",
 volume = 4,
 address = {Berlin},
 journal = {Dichtung Digital. Journal für Kunst und Kultur digitaler Medien},
 number = 3,
 pages = {1--9},
}
license icon

As long as there is no further specification, the item is under the following license: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen