Denken, Archive, Netzwerke
Author(s): Faßler, Manfred
Zusammenfassung
Niemand konnte damit rechnen, dass digitale Archive durch ihre und in ihrer Nutzung die informationssensiblen Gefüge von Privatheit, Individualität, Funktion, Kooperation – und auch Bildung zerlegen würden. Der radikalen Universalisierung von Datenströmen und Datenspeichern ist die ebenso radikale Universalisierung anonymer Personalität eingewoben. Diese wird ein Aktivitätszustand der Datenströme. Archive werden somit u.a. zu Aufenthaltsorten (m)eines Datenkörpers, den ich überall hin mitnehme (Cloud-Prinzip), der ebenso von überall her beobachtet wird. So entsteht ein Archivleben der stummen Ausnahmezustände und der permanenten privatisierten Vorratsdatenspeicherung, die nicht legitimierten Spähorganisationen durch Korrelationen vielfach ausgewertet wird. Wo sind die Ansätze einer, man möge mir dieses schlichte Sprachspiel verzeihen: conditio humana 3.0 (1. vortypografisch, 2. typografisch, 3. infografisch)?
Preferred Citation
Faßler, Manfred: Denken, Archive, Netzwerke. In: Petra Missomelius, Wolfgang Sützl, Theo Hug (Hg.): Freie Bildungmedien und Digitale Archive. Innsbruck: Innsbruck University Press 2014 (Medien – Wissen – Bildung), S. 31–56. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/2327.
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