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Potenzierte Träume. Die Traumstaffelung als narratives Verfahren in Literatur und Film

Abstract

Mit dem Beginn der literarischen Romantik in Deutschland etablierte sich in mehreren Erzähltexten eine narrative Struktur, die die romantische Grundskepsis gegenüber der von der Aufklärung propagierten rationalistisch-optimistischen Weltsicht artikuliert: der Traum im Traum. Von Novalis zunächst als Erzählverfahren eingeführt, mit dem sich intradiegetisch Differenzierungen, Ordnungen und Relevanzhierarchien erstellen lassen, wurde die Erzählstruktur des Traums im Traum bald konträr funktionalisiert zur narrativen Destabilisierung, Desorientierung und Verunsicherung. Durch die Einbettung sowohl des Traums als auch des Träumenden in einen imaginär- bzw. fantastisch-fiktionalen Rahmen, wird nicht nur die Wahrnehmung und der Bewusstseinsinhalt, sondern auch der Wahrnehmende selbst samt seiner Umgebung als konkrete, reale, identitäre Entität problematisiert.


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Hänselmann, Matthias C.: Potenzierte Träume. Die Traumstaffelung als narratives Verfahren in Literatur und Film. In: ffk Journal, Jg. (2019), Nr. 4, S. 17-32. DOI: 10.25969/mediarep/3702.
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