24 | 2002
Browsing 24 | 2002 by Subject "Medientheorie"
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- ReviewFormen interaktiver Medienkunst: ein Sammelband von Peter Gendolla u.a.Tholen, Georg Christoph (2002-07-29) , S. 1-9Das Buch "Formen interaktiver Medienkunst" (hg. v. von Peter Gendolla, Norbert M. Schmitz, Irmela Schneider und Peter M. Spangenberg) gehört gewiss zu jenen Sammelbänden zur Medientheorie, die eine längere Haltbarkeit beanspruchen dürfen. Mehr als 400 Seiten diskutieren Geschichte, Tendenzen und Utopien aktueller Medienkunst und -kultur, die beigefügte CD-ROM ergänzt die Beiträge und ermöglicht gesonderte Lektüren zu den versammelten Künstlerinnen und Künstlern. Der Fokus auf Interaktivität - statt auf Intermedialität oder Hybridkultur - scheint etwas voreilig das soziologische Erklärungsmuster der Medienanalysen in den Vordergund zu schieben und in der Folge den Geltungsanspruch soziologischer Theorien (Norbert Elias, Max Weber, Niklas Luhmann) auch für die Medienwissenschaft als verbindliche Norm zu universalisieren. Dies gelingt keinesfalls immer; die theoretischen Texte und Fallanalysen, die sich des bisweilen bloss polemisch vorgetragenen ‚Theorie-Streits' enthalten, sind die besseren.
- ArticleHypertext: Merkmale, Forschung, PoetikSimanowski, Roberto (2002-07-31) , S. 1-62Die Diskussion um den Hypertext ist älter als das WWW, das, als Mega-Hypertext, seine populärste Umsetzung darstellt. Seit Theodor Holm Nelson in den 60er Jahren Hypertext als "non-linear text" bezeichnete, gab es Zeit und Raum genug für Missverständnisse. Einmal abgesehen von Gérald Genettes völlig anderem Hypertextbegriff aus den frühen 80er Jahren, bestehen Meinungsverschiedenheiten und Zweifel darin: 1. inwiefern ein intern oder extern verlinkter Hypertext als geschlossenes oder offenes Gebilde zu lesen ist; 2. inwiefern die Leser selbst im Hypertext schreiben (und somit zu Koautoren werden) oder nur vorgegebenen Links folgen (und somit für viele noch immer zu Koautoren werden) können; 3. ob die Macht des Autors im Hypertext gesunken oder gestiegen ist; 4. ob der Hypertext dekonstruktivistische Theorien umsetzt oder negiert; 5. ob computererzeugte aleatorische Texte Zukunft oder Sackgasse der Literatur im Rechner sind; 6. wie man Links semantisieren kann und 7. welches Potential der Hypertext für die Literatur besitzt. Der Beitrag greift diese Fragen auf und versucht, in einer umfangreichen Erörterung einige davon zu klären.
- ArticleInterfictions. Vom Schreiben im Netz: EinleitungSimanowski, Roberto (2002-07-19) , S. 1-16Ein Gespenst geht um in den Verlagen und Bücherstuben der abendländischen Welt, es ist das Gespenst der digitalen Literatur. Alle Kräfte des traditionellen Literatursystems haben sich zu einem heiligen Kampf gegen die Feinde der Buchkultur verschworen oder sind dabei, sich mit ihnen zu verbünden. Die erste Botschaft des vorliegenden Bandes lautet: Von Interfictions hat das Buch nichts zu fürchten. Denn es handelt sich um Undruckbares, das mit den spezifischen Mitteln der digitalen Medien nach künstlerischem Ausdruck sucht: Als Mitschreibprojekt, das die Leser in Autoren wandelt und das Werk in einen Prozess. Als Hyperfiction, die vom Leser verlangt, sich den Text selbst zusammenzustellen, und im besten Falle den Link zwischen den Textsegmenten zum eigentlichen Text macht. Als multimediales Werk, das Wort, Bild und Ton zu einer neuen Sprache mixt. Dieses Buch handelt nicht von Literatur, die ins Internet wandert und schließlich doch auf Papier enden will. Diese Buch handelt von 'Literatur', die im und aus dem Netz des digtalen Codes entsteht, die interaktiv und intermedial ist und die durch die verborgene Befehlssprache unter der Bildschirmoberfläche auf einem Alphabet der Inszenierung beruht, das sie undruckbar macht. Es geht um neue ästhetische Ausdrucksformen und deren 'literarisches' Feld. Kein Ersatz für das gute alte Buch, aber ein Konkurrent, so wie Kino und Fernsehen auch.
- ReviewThe Messager is the Message: McLuhans "Magische Kanäle"Simanowski, Roberto (2002-07-07) , S. 1-3Man sah in ihm einen populistischen Schwätzer und einen Propheten der neuen Medienwissenschaft, man warf ihm die Irrationalität seiner Argumentation vor oder lobte die Originalität seines Denkens, man bemängelte die unklare Begrifflichkeit und man zitierte ihn so oft es ging. Kurz: Heute kommt keine Medientheorie an Marshall McLuhan vorbei. Und alle beginnen sie mit dem Satz der Sätze: The Medium is the Message.