2008 | 8
Browsing 2008 | 8 by Subject "ddc:791"
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- ArticleEinleitungVenohr, Dagmar (2008) , S. 2-2
- ArticleFiktionale Immersion zwischen Ästhetik und AnästhesierungVoss, Christiane (2008) , S. 3-15Der Text wirft die Frage auf, inwieweit gängige Formen der immersiven Filmrezeption durch philosophische Theorien ästhetischer Erfahrung einholbar sind. Die seit Adorno bestehende Tendenz in der deutschsprachigen Ästhetik, das Reflexionspotenzial und die damit einhergehende Distanzierung der anteiligen Erlebnisaspekte an ästhetischen Erfahrungen hervorzuheben, hat innerhalb der philosophischen Ästhetik zu einer generellen Skepsis gegenüber der Sinnlichkeit geführt, die es zu revidieren gilt. Im Anschluss an die Erfahrungsästhetik John Deweys wird die von ihm vorgeschlagene Polarisierung der Begriffe des Ästhetischen und Anästhetischen einer Neubewertung unterzogen. Sofern Immersionen stets auch anästhesierend wirken, ist es trotz vieler Übereinstimmungen mit dem, was Dewey als ästhetisch ausweist, fraglich, ob sich dieser Erlebnistyp als ästhetischer qualifizieren lässt. Zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von Ästhetik und Anästhetik kommt es in der postmodernen Ästhetik – z. B. bei Wolfgang Welsch. Doch auch die postmoderne Verteidigung einer ›Ästhetik des Anästhetischen‹, so die Kritik, bleibt implizit einer Skepsis gegenüber allem Aisthetischen verpflichtet. Mit Bezug auf immersive Formen der Filmrezeption plädiert die Autorin im Anschluss an ihre Kritik für eine Lesart, wonach diese sehr wohl als ein repräsentativer Modus ästhetischer Erfahrung ausweisbar werden. Insbesondere die aisthetischen Facetten der Reaktionen auf Filme, z. B. synästhetische Reaktionen, führten zu einer Verkörperung und Verlebendigung des Filmgeschehens. Da diese Verlebendigung weder den Zuschauer noch das Leinwandgeschehen unverändert lasse, erweise sich dieser aisthetisch transformierende Prozess als objektkonstituierend. Von dorther werde allererst der dynamische Zwischenraum zwischen screen und Betrachter zum eigentlich ästhetischen Erfahrungsraum des Filmischen.
- ArticleFiktionen und Placeboeffekte. Wie Produktdesigner den Alltag überhöhenUllrich, Wolfgang (2008) , S. 25-34Wenn die Markensocken für eine Tätigkeit unentbehrlich werden, wenn wir uns schlapp fühlen, weil wir auf unser Lieblingsduschbad verzichten mussten, dann gehören Placeboeffekte nicht länger nur in die Welt der Pharmaindustrie. Welch hohe Anforderungen in der heutigen Zeit an Marketing und Produktdesign gestellt werden, was Wittgensstein mit der heutigen Konsumkultur zu tun hat und was man unter ›multisensory enhancement‹ versteht, das zeigt uns Wolfgang Ullrich im folgenden Artikel.
- ArticleIm SchaufensterZill, Rüdiger (2008) , S. 52-71Das Schaufenster ist ein unterschätztes Element der Alltagsästhetik. Es erschöpft sich weder darin, eine Präsentationsebene von Waren zu sein, noch lässt es sich einfach mit der Kritik der Warenästhetik erfassen. Es ist vielmehr das herausragende Beispiel einer Ästhetik der Abundanz, ein Ort anarchischer Kreativität. Gelungene Schaufenster sind ephemere Installationen im Alltag. In diesem Zusammenhang muss man sich die Existenzbedingungen des Schaufensters als eine besondere Art des Fensters vergegenwärtigen: Es setzt sich aus drei verschiedenen Ebenen zusammen: der Auslage, der Scheibe und dem Betrachterraum. Als ganzes interagiert es mit seiner Umwelt auf verschiedene Weise: mit dem Betrachter, der auch immer selbst mit ins Bild kommt, mit anderen Fenstern, mit dem Geschehen der Stadt insgesamt. Das Schaufenster schafft Atmosphären: durch sich und über sich hinaus. Es hat eine genuin ästhetische Potenz eigenen Rechts.
- Journal Issue
- ArticleKraft der Dinge. Notizen zu einer Kulturtheorie des DesignsBusch, Kathrin (2008) , S. 16-24Die geläufige Gegenüberstellung von einer selbstreflexiven, kritischen Kunst auf der einen Seite und einem bloß dem Dekor dienenden, affirmativen Design auf der anderen Seite muss spätestens mit Minimal art und Institutional Critique als hinfällig erscheinen. Seit den 1960er Jahren werden die Rahmenbedingungen der Kunst wie Ausstellungsraum, Display, Beleuchtung, Kataloggestaltung etc. in ihrer maßgeblichen Bedeutung für die Kunst ausgelotet und es wird unmöglich, die Werke von ihrer gestalterischen Inszenierung zu trennen. Im Gegenzug wäre es verkürzend, das Design der Dinge auf eine unkritische Ästhetisierung der Lebenswelt eingrenzen zu wollen. Insbesondere wenn man bedenkt, wie weit reichend die Gestaltungen der Objektwelt mit kulturellen Praktiken, Subjektivierungsformen und Körpertechniken verschränkt sind. Angesichts der wechselseitigen Anleihen von Kunst und Design wird für eine Revision ihres Verhältnisses unter Berücksichtigung der kulturellen und ästhetischen Bedeutung der Dinge argumentiert.
- ArticleLeere der Sehnsucht: die Mode und das Regiment der DingeLeutner, Petra (2008) , S. 72-83Aus heutiger Sicht figuriert die Mode häufig als Inbegriff und Symbol des modernen Konsums. Der Aufsatz setzt sich mit dieser Thematik auseinander. Dabei werden strukturelle Gemeinsamkeiten zwischen Mode und Sucht aufgezeigt, die zu Phänomenen wie zwanghaftem Konsum führen können. Doch zugleich wird deutlich gemacht, dass die Mode auch Momente von Freiheit voraussetzt und befördert: Als Institution, die Räume des Ästhetischen eröffnet und die laut Georg Simmel nur unter zwangfreien gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen überhaupt möglich ist. Der Text stellt die These auf, dass Konsumismus die Mode sogar zerstören kann. Zudem wird die Frage angerissen, wie sich die Ästhetisierung des Alltags unter dem Einfluss eines Konsumverhaltens verändert hat, das die Verabsolutierung der Dinge propagiert.
- ArticleModehandeln zwischen Bild und Text – Zur Ikonotextualität der Mode in der ZeitschriftVenohr, Dagmar (2008) , S. 84-95Anhand der exemplarischen Untersuchung der Text-Bild-Relation der Modestrecke einer Zeitschrift lässt sich zeigen, dass und wie sich Mode erst im performativen Zusammenspiel der aisthetischen Wahrnehmung von Text und Bild durch die Rezipienten konstituiert. Diese Verschiebung des sinnstiftenden Momentes von der ästhetischen Produktion hin zur aisthetischen Rezeption, eröffnet einen Spielraum, der als zurückeroberter Freiraum für die Rezipienten erfahrbar und nutzbar ist. Rezeption kann dann als ästhetische Eroberung verstanden werden.
- ArticleParadies der Sinne. Das Warenhaus als sinnliches EreignisLehnert, Gertrud (2008) , S. 35-51Zwischen Räumen, Affekten und Mentalitäten gibt es komplexe Wechselwirkungen, die sich in jeder Epoche in ganz bestimmten Räumen verdichten. Im 19. Jahrhundert gehört zu diesen Räumen das Warenhaus und soll deshalb im folgenden Artikel näher beleuchtet werden. Das Interesse gilt dabei neuen Wahrnehmungen, Erlebnissen und Gefühlen, die sich auf der Bühne des Warenhauses herausbilden, und den damit verbundenen Kommunikations- und Ausdrucksformen.