2018
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- ArticleDie allerletzten Jediritter. Visual benefits, narrative vices in der Stars Wars Episode VIIIJahraus, Oliver (2018)Auch dem zweiten Film der dritten Star Wars-Trilogie, die Episode VIII “Die letzten Jediritter”, gelingt es nicht, einen für die Trilogie eigenen und spezifischen narrativen Spannungsbogen aufzubauen, trotz neuer und beeindruckender visueller Attraktionen.
- ArticleAmerican Animals (2018) oder der etwas andere Heist-FilmBabin, Anna-Maria (2018)Filme über Raubzüge, sogenannte Heist-Filme, werden trotz einiger Vorläufer vor allem seit Steven Soderberghs Ocean’s Eleven (2001) stark glorifiziert. Die Auswirkungen solcher filmischer Behandlungen zeigt Bart Laytons American Animals (2018), der sich mit der wahren Geschichte eines fehlgeschlagenen Raubzuges beschäftigt. Der Film erweist sich dabei nicht nur als durchdachtes Spiel mit Fiktion, Wahrheit und ihrer Zwischenform, der Authentizität, sondern auch als Spiel mit Zitaten und Genre-Elementen. In dieser Selbstreflexion wirft American Animals einen Seitenblick auf ein mittlerweile perfektionsgetriebenes Genre sowie eine hyperreale Kultur.
- ArticleKein Ausweg aus der Mi-seri(e)! Das Endlose Erzählen einer Endlichkeit in The Walking DeadJarowski, Claudia (2018)Ein tödlicher nicht abklingender Virus hält immer noch an, greift um sich, legt im außergewöhnlichen Maße weite Teile der Bevölkerung flach und lässt die Infizierten auf dem Zahnfleisch kriechen. Wirkt dieses Bild für die Beschreibung einer grassierenden Grippewelle hypochondrisch übertrieben, so untertrieben wirkt jene Beschreibung hingegen, wenn man der postapokalyptischen Endlosserie THE WALKING DEAD (USA 2010 ff.) auf den Zahn fühlt. Spätestens nach der achten Staffel von THE WALKING DEAD stellt man ernüchtert fest, dass die erste Staffel es auch getan hätte. Doch so zäh diese Serie auf einen wirken mag, drängt sie gerade wegen ihres frappanten Zuschauererfolgs zu einer Reflexion des ihr zu Grunde liegenden Zeitkonzepts. Es ist nämlich fast schon beeindruckend wie zäh sich die Serie entsprechend der Zombie-Gangart dahinschleppt und sich trotz enormer Handlungsarmut so lange am Leben halten kann, ohne dem Zuschauer einen Ausblick auf ein potenzielles Ende zu bieten. Wie lässt sich der merkwürdig geartete Überlebenstrieb dieser Serie medientheoretisch fassen, der an einem Schrecken ohne Ende mehr Gefallen findet als an einem Ende mit Schrecken? Wie kann eine postapokalyptische Narration, die bereits mit dem Ende beginnt erfolgreich einem Serienende aus dem Weg gehen? Diesen Fragen geht der folgende Essay nach.
- ArticleDas Paradox des Star Wars-Universums. Gedanken zu Episode VIII – The Last Jedi (2017)Babin, Anna-Maria (2018)Die Star Wars-Saga gehört zu den wichtigsten Filmserien der Geschichte, wenn es nicht die wichtigste überhaupt ist. Mit einer Fangemeinschaft, die nur noch mit der von Star Trek zu vergleichen ist, überlebt die märchenhafte Geschichte rund um eine Galaxie weit, weit entfernt bereits seit über vierzig Jahren und bereitet auch mit ihrer neuesten Episode VIII wiederum ein galaktisches Spektakel. Aber auch dieser Episode wird vor allem von den Fans das alte Problem vorgeworfen: Es heißt, alles wiederhole sich immer wieder. Aber ist es nicht genau das, was Star Wars ausmacht? Die daran anschließende Frage lautet: Können diese Fans überhaupt befriedigt werden?
- ArticlePoetic justice in Fatih Akins Aus dem NichtsHütter-Almerigi, Yvonne (2018)Fatih Akin hat sich in Aus dem Nichts (2017) der Opfer der NSU-Morde und ihrer Angehörigen angenommen und ist, wie verschiedentlich in der Presse gelobt wurde, zur Bildgewalt und Sensibilität seiner frühen Werke, allen voran Gegen die Wand (2004), zurückgekehrt. Was die beiden Filme eint, ist ihre gelungene Verbindung der großen, politischen Themen und ihrer ethisch-metaphysischen Verhandlungsrahmen mit der subjektiven Innensicht des Einzelschicksals, ohne – hier die Stärke – in reines Ausagieren von Stereotypen zu verfallen, auch wenn Stereotype durchaus zu Akins Instrumentarium gehören. Interkulturalität, Emanzipation, Neo-Nazismus, Terrorismus, Gerechtigkeit, Liebe, ein höherer Anspruch ist kaum vorstellbar und groß ist die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns, der Verhandlung von Plattitüden, des moralischen Zeigefingers, des Endens im Kitsch. Akin umschifft diese Untiefen dadurch, dass die Protagonistinnen beider Filme zu partikulär, fragil und in sich gebrochen sind, um eine rein lehrstückhafte Lesart zuzulassen, auch wenn die politische Message klar und deutlich ist. Der Aufsatz widmet sich folgend einem Teil dieser Message: den ästhetischen und politischen Dimensionen des Gerechtigkeitskonzepts in Aus dem Nichts.
- ArticleStar Wars Episode VIII: Metageschichte und Variation einer MythologieConrad, Rabea (2018)“Die letzten Jedi” ist eine Metageschichte über das Erzählen von Star Wars. Sie fragt nach der Möglichkeit von etwas Neuem in einem Mythos, der den Gesetzen des Wieder- und Weitererzählens gehorchen muss.
- ArticleThe Sinner (2017). Klassischer Krimi oder Aufklärung eines TabubruchsLebe, Julia (2018)Oberflächlich erzählt THE SINNER die Geschichte des Kriminalpolizisten Harry Ambrose, der die wahren Motive hinter dem mysteriösen Mord von Cora Tanetti an einem anderen Badegast sucht. Ein verdrängtes Trauma und ihre Kindheit voller Buße, Enthaltsamkeit und religiösem Fanatismus seitens der Mutter scheinen der Auslöser gewesen zu sein. Polizei und Justiz bringen somit Licht in Coras nebulös, religiös verwobenes Unterbewusstes und sorgen für die empirische Aufklärung des Falls. Eigentlich jedoch – so meine These – werden in THE SINNER mystische Opferfeste, Totems und Tabus verhandelt. Allerdings stehen sich Magie und Ratio nicht unversöhnlich gegenüber oder vermischen sich gar. Vielmehr wird der Mord als Überschreitung der innerdiegetischen Rechtsordnung, parallel zu den Tabubrüchen in der Tiefenstruktur verhandelt. Werden durch diese Parallelführung etwaige Grenzen und Sanktionssysteme einer – wenn man so will – magischen (Rechts-?)Ordnung durchdekliniert?
- Article(Un)kitschige Filmbilder und Paradoxien des Glücks in Woody Allens Film Match PointBraun, Cornelia (2018)Glück als der Ball, der auf dem Netz tanzt. Der folgende Beitrag will Woody Allens Film “Match Point” (2014) als Philosophie des Glücks ‚lesen’ und die Paradoxien dieses Phänomens beleuchten.
- ArticleZwischen Erbarmen und Entsetzen. Invektive Sprache in: Three Billboards outside Ebbing, Missouri (2017)Jarowski, Claudia (2018)Wie so häufig bringt die abgelegene amerikanische Kleinstadt die besten Geschichten hervor. Obwohl der Film Three Billboards outside Ebbing, Missouri (2017) das Klischee der hinterwäldlerischen Kleinstadt aufruft, die gewaltig Dreck am Ste-cken hat, tut er dies nur, um feste Gewissheiten, stereotype Rollenverteilungen und antiquierte Gegenüberstellungen von Gut und Böse nachhaltig zu erschüttern. Dabei greift die derbe Tragikomödie auf das Potenzial der invektiven Sprache zurück, die in ihrer Dichte an schlagfertiger Rhetorik, bitterbösen Beschimpfungen und plakativen Diskriminierungen seinesgleichen sucht. Die Initialzündung der grenzenlosen Gewalt-spirale verursacht die Neutapezierung der drei sogenannten Billboards, deren Botschaft eine Welle der Entrüstung in Gang setzt. An eben jenes brachiale Moment des Umschlagens von Sprache in Gewalt will sich die folgende Untersuchung herantasten und folgenden Fragen nachgehen: Was passiert, wenn der Zeichenträger, die Lein-wand, mit der Ereignishaftigkeit invektiver Sprache in Berührung kommt? Wie lässt sich die sonderbare Verschränkung zwischen Filmbild und invektiver Sprache hierar-chisch bestimmen und welche Rolle nimmt der Film in diesem invektiven Geschehen ein? Verharrt er tatsächlich im Modus eines unparteiischen Zuschauers oder ist er als bedingende Erzählinstanz schon längst Teilnehmer dieses invektiven Geschehens? Das Moment der Gewaltsamkeit, wie die Analyse herausstellen wird, lässt sich schon unterhalb der Ebene der herabsetzenden Figurenrede ansiedeln.