15 | 2000
Browsing 15 | 2000 by Subject "Hypertext"
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- Article(Un)Tiefen elektronischer Textarchive: Zu Status und Produktionsbedingungen digitaler LiteraturKrajewski, Markus (2000) , S. 1-8Gibt es eine gerechtfertigte binäre Unterscheidung “digitale/undigitale Literatur”? Wo ließe sich eine Grenze ziehen? Inwiefern sind literarische Projekte, deren Resultate zwar in konventioneller Buchform vorliegen, im Entstehungsprozeß hingegen unabdingbar und explizit auf Digitalisierung setzen, das eine oder das andere? Wie ist etwa Walter Kempowskis "Echolot"-Projekt einzuordnen? Und auf welche Produktionsmodi vertrauen die weitverzweigten, automatisierten Buchstabeneinleseprojekte wie das "Echolot"? Wird sich Handkes Bleistift erfolgreich einer technischen Kehre widersetzen können? Diese Fragen nach dem Status von Digitalität innerhalb der Literatur sollen nicht nur theoretisch sondiert, sondern ebenso auf programmtechnische Entsprechungen für literarische Prozesse jenseits des Copy&Paste-Prinzips in einer sog. Textverarbeitung untersucht werden. Anhand einer kleinen Werkschau jener Software, die verspricht, als Autorenhilfsmittel digitale Literatur zu ermöglichen, sollen die unterschiedlichen Leistungen sowohl von Textproduktions- als auch Archivierungs-Programmen diskutiert werden. Als Vergleichsschablone und Ausgangspunkt dient dabei nicht zuletzt ein eigenes Projekt, der Versuch einer Zettelkasten-Software für vielleicht nicht nur wissenschaftliche Textproduktion.
- Article„Ut pictura poesis” – oder: Ars poetica für HyperfictionDaiber, Jürgen (2000) , S. 1-13Meine Ausführungen kreisen im folgenden im wesentlichen um drei Fragestellungen: 1. Inwieweit unterscheidet sich traditionelle Literatur, wie sie uns in Buchform vorliegt, im Hinblick auf den Darstellungs- und Rezeptionsmodus der Linearität von Hyperfiction-Literatur? 2. Wie beeinflusst die vorgebliche Nicht-Linearität der Hyperfictions den Akt der Rezeption. 3. Ist die Linearität der Erzählung tatsächlich jener Fluch, den Hyperfiction nicht schnell genug abschütteln kann? Entspricht sie nicht eher einem zutiefst verinnerlichten menschlichen Wahrnehmungmodus? Bedeutet Verzicht auf lineare Struktur nicht zugleich auch Verzicht auf die Gabe der Erzählung? Prognose: Hyperfictions werden daher - wollen sie eine Zukunft haben - sich einem Spagat unterziehen müssen. Sie sollten mit dem linken Bein die Chancen des Mediums Computer - Multimedia, Hypertext - nutzen. (Ob Interaktivität, also Mitschreibprojekte als praktizierte Basisdemokratie im Reich der Ästhetik sich als Qualitätsmerkmal von Netzliteratur durchsetzen werden, würde ich bezweifeln.) Das rechte Bein des Hyperfiction Garde sollte den Boden der guten alten Erzähltradition zumindest noch berühren. Anders gesagt: Ich sollte einmal beherrscht haben, womit ich zu brechen gedenke: Erzählpositionen, Zeitverhältnisse, Figurenkonstellationen, Motivgeflechte etc.