2013/1 ‒ Medienanthropologie
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- Article"Denn da ist keine Stelle, die dich nicht sieht." Minority Report und die Kunst als De/LegitimationFrüchtl, Josef (2013) , S. 29-42Hegels Beobachtung von der Kunst als tausendäugigem Argus folgend lässt sich unter zeitgenössischen Bedingungen die These aufstellen, dass Kunst und Überwachungsstaat sich nicht zwingend gegenseitig ausschließen, sondern ineinander spiegeln. Der Film minority report bietet dazu als populäres Kunstwerk anschauliche Selbstreflexion. Die leitende Frage ist, ob und inwiefern dieser Film eine Legitimierung oder Delegitimierung der normativen Ordnung leistet.
- ArticleTHE BOSS OF IT ALL. Beobachtungen zur Anthropologie der FilmkomödieEngell, Lorenz (2013) , S. 101-117Lars v. Triers Film the boss of it all entfaltet die wechselseitigen Konstitutionsverhältnisse zwischen Mensch und Medium und ordnet sich selbst in diese Verhältnisse ein. Die anthropoiden Funktionen, etwa Reflexivität und Selbstverfertigung, werden dabei erwartbar der Person des Autors und ihren metonymischen Figuren zugeschrieben, die instrumentellen, allopoietischen medialen Funktionen dagegen dem Genre der Filmkomödie. Diese Zuschreibung scheitert jedoch. Beide Funktionstypen überlagern einander vielmehr, so dass sie in ein Übertragungsverhältnis treten können und nunmehr das Medium als reflexiv, der Mensch dagegen als Instrument und Effekt erscheint. Indem Mensch und Medium jedoch ihre jeweilig zugeschriebenen Funktionen dennoch behaupten, treiben sie einander unausgesetzt hervor.
- ArticleWenn die Worte fallen würden ... Überlegungen zur Schrift im FilmChion, Michel (2013) , S. 11-27Die Schrift ist im Film nicht nur durch Schriftobjekte (z. B. Briefe, Leuchtreklamen, Zeitungen) präsent, die der Diegese angehören. In Vor- und Abspann oder Zwischentitel hat sie vor allem im Stummfilm, aber auch in der Ära des Tonfilms ihren eigenen Raum. Von dort dringt sie bisweilen in den physikalischen Raum des Films ein, mitunter erscheint der Raum des Vorspanns etc. als 〉wirklicher〈 Raum. Interessant sind jene Fälle, in denen Buchstaben und Wörter ihrerseits den Gesetzen des physikalischen Raums, Bewegung und Schwerkraft unterworfen zu sein scheinen. Dies führt zu Interferenzen und Paradoxien zwischen zwei inkompatiblen Logiken.