2013/1 ‒ Medienästhetik
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- ArticleÜber eine materialistische Seite von Camp. Naturgeschichte bei Jack SmithRebentisch, Juliane (2013) , S. 165-178‹Camp› ist ein ebenso schillerndes wie nach wie vor untertheoretisiertes Phänomen. Gewöhnlich grob mit einer an Kitsch grenzenden schwulen Ästhetik assoziiert und abgewertet, entfaltet es sich dem näheren Blick als ein ebenso faszinierender wie hinsichtlich seiner ästhetischen, ethischen und politischen Aspekte höchst komplexer Untersuchungsgegenstand. Sofern das Phänomen überhaupt ernsthaft diskutiert worden ist, hat man es indes zumeist mit dem kritischen Projekt verbunden, im Blick auf die sich in Camp manifestierende Gender Performance die historische Gewordenheit von Geschlechtsidentitäten herauszustellen. Der Artikel wird eine Perspektive vorschlagen, die das kritische Projekt, Geschichte in dem zu lesen, was sich als Natur installiert, in komplementärer Weise ergänzt: Hier geht es weniger darum, der Dimension von Geschichte in Natur, sondern der Dimension von Natur in Geschichte gewahr zu werden. Die Camp-Ästhetik von Jack Smith bietet dafür reichhaltiges Material. Ins Blickfeld rückt so auch eine ernste, materialistische Seite des Phänomens Camp, die durch seine übliche Theoretisierung in Begriffen von Ironie, Parodie und Ästhetizismus verstellt wird.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 8: Medienästhetik(2013)Der Schwerpunkt «Medienästhetik» findet seinen Ausgangspunkt in einer Beobachtung Félix Guattaris, die in ihrer ganzen Dringlichkeit vermutlich erst heute einzusehen ist: Die Produktion von Subjektivität, die mit der allgemeinen Kybernetisierung der Lebensform einhergeht, wurde von Guattari als eine Frage der Ästhetik pointiert. Die medientechnologische Situation, die hinter dieser Neubewertung des Ästhetischen steckt, hat sich in den letzten 20 Jahren durch den Eintritt in eine Prozesskultur, wie sie die multiskalaren, netzwerkbasierten, environmentalen Medien des 21. Jahrhunderts bringen, ebenso verschärft wie ausdifferenziert.