2016/1 ‒ Medienökologien
Browsing 2016/1 ‒ Medienökologien by Subject "Alfred North Whitehead"
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- ArticleOrganismus und Organisation. Physiologische Anfänge der MedienökologieVagt, Christina (2016) , S. 19-32Aus wissensgeschichtlicher Perspektive lässt sich der Diskurs der Medienökologie der 1960er und 1970er Jahre gleichermaßen auf konkrete Medien und Kulturtechniken der Biochemie und Physiologie wie auf neue Metatheorien des Organischen im frühen 20. Jahrhundert rückbeziehen. Auf Laufbändern und in Nomogrammen, in der Philosophie Alfred North Whiteheads und der Biochemie Lawrence Hendersons emergiert ein Organisationswissen, das nicht mehr auf Substanz- oder Energierelationen, sondern auf Datenverarbeitung basiert. Medienökologisches Denken erscheint so selbst als Symptom einer industrialisierten und verdateten Umwelt und deren Episteme.
- ArticleWirksamkeit verpflichtet. Herausforderungen einer Ökologie der PraktikenHarrasser, Karin; Solhdju, Katrin (2016) , S. 72-86Ausgehend von Überlegungen zum wissenschaftstheoretischen und medienwissenschaftlichen Umgang mit außereuropäischen Heilpraktiken konturiert der Beitrag Isabelle Stengers' Konzeption einer Ökologie der Praktiken. Ein adäquater Umgang mit Verhältnissen von Heil und Heilung, von so genannten ‹nur› psychisch-imaginären im Gegensatz zu physiologisch und kausal begründeten Verfahren der Heilung erfordert, so die These, eine metarationale, situationssensible Haltung einzunehmen, die sich dadurch auszeichnet, skeptische Gewohnheiten des (Ver)Urteilens außer Kraft zu setzen und sich stattdessen auf die Ansprüche und Verpflichtungszusammenhänge eines Praxismilieus einzulassen. Es wird aufgezeigt, wie eine solche Haltung, die sowohl für Wissenschaftsgeschichte als auch für aktuelle medienwissenschaftliche Studien erkenntnisleitend sein könnte, den Pragmatismus von William James und Alfred North Whitehead beerbt. Wenn aktuelle WissenschaftsforscherInnen wie Isabelle Stengers' aber auch Donna Haraway u. a. wieder an diese Denktradition anknüpfen, dann geschieht dies zum einen, um Wirksamkeiten in konkreten Milieus zu erforschen, zum anderen geht es ihnen darum, die eigene Forschung in diesem Sinne zu situieren.