2016/1 ‒ Medienökologien
Browsing 2016/1 ‒ Medienökologien by Subject "Anthropologie"
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- ArticleEine Ökologie der Materialien. Ein E-Mail-Interview über Korrespondenz, Resonanz und Besessenheit sowie über den Nutzen, Gelehrsamkeit und Handwerk zu verbindenIngold, Tim; Löffler, Petra; Sprenger, Florian (2016) , S. 87-94Tim Ingolds Ansatz einer ökologischen Anthropologie untersucht Wechselwirkungen zwischen organischen und anorganischen Materialien, die sich gegenseitig affizieren und entsprechend selbst über Handlungsmacht verfügen. Im Interview erläutert Ingold unter anderem am Beispiel der Interaktion zwischen Instrument, Musiker und Umgebung, wie solche Wechselwirkungen zustande kommen und welche Rolle dabei Konzepte von Korrespondenz, Resonanz und Besessenheit spielen. Er plädiert zudem für ein Denken, das medienökologisch relevant ist, weil es dazu ansetzt, die machtvolle habituelle Grenzziehung zwischen Handwerk und Gelehrsamkeit zu überwinden.
- ArticleEine totale Ökologie – Meth in MissouriPine, Jason; Eschkötter, Daniel (2016) , S. 106-119Die Droge Meth lässt sich im Do-it-yourself-Verfahren herstellen: aus pseudoephedrinhaltigen Erkältungsmedikamenten und gängigen Supermarkt- und Baumarktprodukten. Häusliche Methamphetamin-Produktion ist Teil einer Ökologie von Alltagspraktiken, die von der Droge selbst angetrieben werden. Der New Yorker Anthropologe Jason Pine hat diese Ökologie und Ökonomie in Missouri im südlichen Mittleren Westen der USA erforscht, als eine komplexe Assemblage von Menschen und Dingen, Praktiken und Diskursen, Materie und Institutionen. Meth ist für Pine ein emblematisches Objekt, in dem sich die Versprechen der Konsumkultur intensiviert artikulieren und die Existenzweisen im Spätindustrialismus manifestieren. Mit Daniel Eschkötter sprach Jason Pine über den Alchemismus des home cooking von Meth, über Walmart-Arkana und den Narko-Kapitalismus der Gegenwart.