2010/1 ‒ Materialität | Immaterialität
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- ArticleAm Anfang war das Blackout. Zur Konstruktion des Gedächtnisses in der Erfahrung des FilmsWittmann, Matthias (2010) , S. 41-52Der Beitrag sucht das Verhältnis von Materialität und Immaterialität, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit entlang Sergej M. Eisensteins Auffassung von Film als Technik der Konstruktion und Uebertragung von Gedanken zu erkunden. Ausgehend von Eisensteins «Kinomorphisierung» (Holl) des Gedächtnisses, wie er sie in seinem Essay Montage 1938 vornimmt, und einer hierfür paradigmatischen Erinnerungssequenz aus Fridrikh Ermlers Film DER MANN, DER SEIN GEDÄCHTNIS VERLOR (OBLOMOK IMPERII, 1929), die ohne Eisensteins Ko-Operation nicht zustande gekommen wäre – wie von O. Bulgakowa herausgearbeitet wurde –, geht es um die Rolle des prä-semantischen Risses respektive Blackouts bei der filmischen «Einbildung» einer Ueberblendung. Darüber hinaus wird der Versuch unternommen, Eisensteins ko-operative Aesthetik mit (a) den Suture-Theorien der 70er zu vernähen, (b) Münsterbergs psychotechnischem Approach zu verschalten sowie (c) mit jenen (im-)material ghosts in Dialog zu bringen, die im postfilmic cinema die Leinwand bewohnen.