08 | 2000
Browsing 08 | 2000 by Subject "ddc:791"
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- Article"internet @ Schule"ohne Autor (2000) , S. 1-4Werner Stangl stellt seine "Bestandsaufnahme über den Einsatz des internets im Unterricht an Österreichs Schulen" vor, skizziert prinzipielle Überlegungen aus lern-, motivations- und sozialpsychologischer Sicht und spricht über die Ersetzung der Lehrer durch Internet und Computer, die Zufälligkeit einer Bildung per Klickreflex sowie die bevorstehende "Spaltung" des Lehrkörpers.
- Article"McDonald's of Education" oder: Technologie einer konstruktivistischen Weltsicht – Hypertext im Sprach- und LiteraturunterrichtSimanowski, Roberto (2000-01-10) , S. 1-47Computer und Internet haben zu einem neuen, effektiveren Datenmanagement geführt und lassen viele Haus- und Seminaraufgaben bereits an Büchern und Bibliotheken vorbei allein auf der Basis digitaler Informationen entstehen. Präsidenten in Amerika und Deutschland sehen im Zugang der Schulen zum Datenhighway eine Garantie für den Fortschritt in Sachen Bildung und Wissenserwerb und setzen die Computerisierung des Unterrichts auf die Tagesordnung. Dies führt mitunter jedoch nur zur Ersetzung des Lehrers durch die Maschine und zur Konfrontation der Schüler mit Multiple-Choice-Aufgaben (so häufig in Lernsoftware), was ein Rückschritt hinter die Konzepte des kommunikativen, lernerzentrierten Unterrichts bedeutet. Die multi-lineare Präsentationsstruktur des Hypertextes ist aber nicht nur im Hinblick auf eine leichtere Informationsbeschaffung interessant, sondern auch durch die damit akzentuierte Kontextualisierung und Relativierung von Information. Als Mehrwert des Datenmanagements im Hypertext wird die explizite Kontextualisierung und eine starke Flexibilisierung der Lernsituation gesehen. Hier ergeben sich Möglichkeiten, kommunikative und konstruktivistische Lernkonzepte fortzuführen. Amerikanische und deutsche Wissenschaftler verweisen auf ihre Erfahrungen in Seminaren und auf Untersuchungsergebnisse, wonach die Arbeit mit Hypertextdokumenten das kritische Denken fördere, vorausgesetzt freilich, dass die StudentInnen konkreten Fragestellungen folgen und sich selbst in das Hypertextsystem einbringen können (z.B. durch Annotationen, Illustrationen, Setzen neuer Links und Integration eigener Texte). Die Diskussion solcher Erfahrungen wird im Spannungsfeld von konstruktivistischer versus objektivistischer Pädagogik geführt. Willkommener Effekt für erstere Position ist die Schwächung der Lehrerposition gegenüber den Schülern; der Lehrer ist in dieser Konstellation "more a coach than a lecturer … more an older, more experienced partner in a collaboration". Die Perspektiven einer konstruktivistischen Pädagogik mittels Hypertext erinnern an den Grundatz in Jean Pauls Erziehungslehre, weniger das Gedächtnis als den Verstand zu üben, der innerhalb seines Witz-Konzepts mit 'Informationskosmopolitismus' und 'Informationsrelativierung' verbunden war. Die Konfrontation dieser Haltung mit der Philosophie des geschlossenen Systems und der Despotie des Lehrers in Fichtes nationalem Erziehungskonzept erweitert den Rahmen der aktuellen Diskussion. Nach der Erörterung auch der ernstzunehmenden Einwände zur Arbeit mit den digitalen Medien (z.B. die Spaß-, Schnelligkeits und Effektivitäts-Falle) stellt der Aufsatz in seinem zweiten Teil verschiedene Hypertext-Projekte vor, mit denen an amerikanischen Universitäten gearbeitet wird. Setzt diese Anwendung die Existenz bzw. Schaffung eines aufwendigen Hypertextes voraus und damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Lehrer und Wissenschaftler untereinander sowie mit den Informatikern, so wird in diesem Beitrag abschließend, als 'kleine Lösung', die Nutzung einer einfachen Website im Unterricht skizziert.
- Article“Was hat man dir du armes Kind“, getan: Über Literatur aus dem RechnerGendolla, Peter (2000-01-21) , S. 1-11Entgegen der gängigen Rede vom Ende der Literatur im visuellen Zeitalter der neuen rechnergestützten Medien behauptet der Beitrag gerade die Fortsetzung genuin literarischer Motive, Strukturen und Verfahren in diesen sich entwickelnden Kommunikationsprozessen, mit noch ganz ungewissem, der Phantasie der User und 'Kombinationsgabe' der Programme zu überlassendem Ausgang. Jedenfalls ist die Literatur nicht am Ende, sie begibt sich nur - wieder einmal - in ein neues Medium.