18 | 2001
Browsing 18 | 2001 by Subject "Netzkunst"
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- ArticleDas ganze Web eine Bühne!? Netzinszenierungen und InternetperformancesMüller, Gisela (2001-07-18) , S. 1-11"Die Netzkunst ist tot, es lebe das Internet", möchte ich fast beginnen. Nach dem Hype der letzten Jahre scheint nun Ernüchterung sich breitzumachen in der Medien-Kunst-Szene. "Warum es keine Netzkunst im Internet geben kann", titelte letztens Olaf Arndt in der Berliner Gazette und beschrieb die Gründe, denen man im Prinzip nicht widersprechen kann. Zum Beispiel, dass das Netz "auf elende Art keimfrei" sei und ihm das Physische fehle. Zu all dieser Kunst, die es im Internet nicht geben kann, gesellt sich nun auch das Theater. Theater als das Genre, das wie kaum ein anderes von der Präsenz leibhaftiger Körper, vom physischen Zusammensein von Schauspielern und Zuschauern in einem Raum bestimmt ist. Theater als die Kunst der Unmittelbarkeit und Einmaligkeit - jede Vorstellung ist anders - wie soll das zusammengehen mit dem Medium Internet, wo alles indirekt, remote und beliebig reproduzierbar ist? Kann es überhaupt zusammengehen? Was hat das Netz dem Theater zu bieten? Oder umgekehrt: was hat das Theater dem Netz zu bieten? Und ist es nicht etwas anachronistisch, diese Fragen zu einem Zeitpunkt zu stellen, wo eigentlich alles schon wieder vorbei ist?
- ArticleInternetKunstPreis 2001: Die PreisträgerSimanowski, Roberto (2001-06-22) , S. 1-13"Wer bin ich heute? Was werden wir morgen tun?" - so lautete die an Immanuel Kant erinnernde thematische Ausrichtung des InternetKunstPreises 2001, ein Gemeinschaftswerk von Kulturamt der Stadt Chemnitz, Institut für Print- und Medientechnik der TU-Chemnitz und IG Metall Chemnitz, das am 1. Dezember 2000 eröffnet, am 30.3.2001 geschlossen und am 22. 6. 2001 mit der Bekanntgabe der Preisträger beendet wurde. Der Wettbewerb zielte auf künstlerische Projekte, "die das Internet als kommunikativen Raum für die Auseinandersetzung mit Themen der Zukunft nutzen." Wer Wettbewerbe thematisch und methodisch festlegt, darf sich nicht wundern, wenn dann unter den 97 Teilnehmern aus Ost- und Westeuropa, aus den USA, Australien und Neuseeland (33 davon wurden von der Vorjury nominiert) kein Preisträger gefunden wird, der allen Kriterien entspricht. Dass es v.a. an "internetspezifischer Interaktion" mangelte, mag daran liegen, dass man die Neuen Medien eben nicht aufs Internet reduzieren kann; und letztlich ist ja auch das Netz mehr als das Netz, denn wo es nicht um unmittelbare netztypische Interaktionen wie Chats und MUDs geht, da wirkt das Internet eben als Ersatz der CD-ROM: mit schlechteren Übertragungs- aber besseren Verteilungseigenschaften. So wurden die 8.000 Euro schließlich geteilt und gingen an zwei völlig verschiedene, aber gleichermaßen problematische Werke, die im zusätzlichen Volksentscheid keineswegs Furore machten.
- ArticleStuttgarter Gruppe und Netzprojekte: Interview mit Reinhard Döhl und Johannes AuerSimanowski, Roberto (2001-07-14) , S. 1-15Im update Verlag Zürich erschien 2000 von Reinhard Döhl und Johannes Auer die CD-Rom "Kill the Poem". Roberto Simanowski sprach mit beiden über ihre Projekte vor und in dem Netz, über den "binären Idealismus" der Textsourcefetischisten, über Zufallsdichtung, optische Überinstrumentierung, Begriffsroulett, kooperative Autorschaft, den Anteil des Programmierers am Ruhm des Ideengebers und die Ängste das Publikums vor den Experimenten der Künstler.