18 | 2001
Browsing 18 | 2001 by Subject "Netzliteratur"
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- ArticleInternetKunstPreis 2001: Die PreisträgerSimanowski, Roberto (2001-06-22) , S. 1-13"Wer bin ich heute? Was werden wir morgen tun?" - so lautete die an Immanuel Kant erinnernde thematische Ausrichtung des InternetKunstPreises 2001, ein Gemeinschaftswerk von Kulturamt der Stadt Chemnitz, Institut für Print- und Medientechnik der TU-Chemnitz und IG Metall Chemnitz, das am 1. Dezember 2000 eröffnet, am 30.3.2001 geschlossen und am 22. 6. 2001 mit der Bekanntgabe der Preisträger beendet wurde. Der Wettbewerb zielte auf künstlerische Projekte, "die das Internet als kommunikativen Raum für die Auseinandersetzung mit Themen der Zukunft nutzen." Wer Wettbewerbe thematisch und methodisch festlegt, darf sich nicht wundern, wenn dann unter den 97 Teilnehmern aus Ost- und Westeuropa, aus den USA, Australien und Neuseeland (33 davon wurden von der Vorjury nominiert) kein Preisträger gefunden wird, der allen Kriterien entspricht. Dass es v.a. an "internetspezifischer Interaktion" mangelte, mag daran liegen, dass man die Neuen Medien eben nicht aufs Internet reduzieren kann; und letztlich ist ja auch das Netz mehr als das Netz, denn wo es nicht um unmittelbare netztypische Interaktionen wie Chats und MUDs geht, da wirkt das Internet eben als Ersatz der CD-ROM: mit schlechteren Übertragungs- aber besseren Verteilungseigenschaften. So wurden die 8.000 Euro schließlich geteilt und gingen an zwei völlig verschiedene, aber gleichermaßen problematische Werke, die im zusätzlichen Volksentscheid keineswegs Furore machten.
- ArticleLiteraturfeste und Netz-Diskurse: Das erste Internationale Literaturfestival und der HypertextSimanowski, Roberto (2001-06-19) , S. 1-3Jedes Literaturfestival, das etwas auf sich hält, scheint heutzutage auch eine Veranstaltung zu Netzliteratur und Hypertext anbieten zu wollen. Beim großen Fest der Schweizer, den 23. Solothurner Literaturtagen vom 25. bis 27. Mai, war Hypertext das Schwerpunktthema und wurde mit vier Vorführungen und Diskussionsrunden recht ausführlich vorgestellt. Auch das erste Internationale Literaturfestival vom 14.-24. Juni in Berlin zeigt keine Berührungsängste und nahm eine Diskussionsrunde zu Literatur im Internet/Hypertext ins Programm auf. Ist der Glaube an die Zukunft des Buches so groß, dass man den Medienkonkurrenten nicht mehr fürchten zu müssen glaubt? Oder ist er so schwach, dass man diesen nicht länger ignorieren will?
- ReviewRussisch Hypertext: Olia Lialinas "My boyfriend came back from the war"Simanowski, Roberto (2001-06-10) , S. 1-9Olia Lialina - für manche die "Diva der Netzkunst", mit Teleportacia.org jedenfalls die erste Galeristin, die Netzkunst zu verkaufen sucht - hat 1996 mit My boyfriend came back from the war ein Stück digitaler Literatur vorgelegt, das die meisten mögen. Im Gegensatz zu anderen Hypertexten hat man hier das Gefühl, dass etwas mit einer Unausweichlichkeit funktioniert, die man Links nicht zutraut. Um so verwunderlicher, dass nie jemand drüber geschrieben hat. Weil man Blumen nicht zerpflücken mag? Einer muss den Rasen betreten.
- ArticleStuttgarter Gruppe und Netzprojekte: Interview mit Reinhard Döhl und Johannes AuerSimanowski, Roberto (2001-07-14) , S. 1-15Im update Verlag Zürich erschien 2000 von Reinhard Döhl und Johannes Auer die CD-Rom "Kill the Poem". Roberto Simanowski sprach mit beiden über ihre Projekte vor und in dem Netz, über den "binären Idealismus" der Textsourcefetischisten, über Zufallsdichtung, optische Überinstrumentierung, Begriffsroulett, kooperative Autorschaft, den Anteil des Programmierers am Ruhm des Ideengebers und die Ängste das Publikums vor den Experimenten der Künstler.