2013/2 ‒ ANT und die Medien
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- ArticleIm Archiv der Öffentlichkeit. Rückblick auf eine fixe Idee, die das demokratische Bewusstsein vor fünfzig Jahren heimgesucht hatMaresch, Rudolf (2013) , S. 53-61Durch den digitalen Medienwandel ist der Begriff der Öffentlichkeit problematisch geworden. Die Debatte fokussiert sich zumeist auf die Frage, ob die sogenannte bürgerliche Öffentlichkeit durch das Internet im Niedergang begriffen ist oder eine Intensivierung und Pluralisierung erfährt. Rudolf Maresch zeichnet die berühmte Untersuchung der Kategorie durch Jürgen Habermas nach und zieht den von ihm konstatierten Strukturwandel der Öffentlichkeit in Zweifel. Dagegen verweist er auf die gouvernementalen und medialen Prozesse, die jede Form von Kommunikation immer schon gesteuert haben. Öffentlichkeit sei daher ein Epiphänomen nicht allein des Zeitungswesens, sondern der bereits vorgängig ergangenen postalischen Herstellung einer allgemeinen Adressierbarkeit von Subjekten. Heute sei Öffentlichkeit innerhalb der auf Novitäts- und Erregungskriterien abstellenden Massenmedien ein mit anderen Angeboten konkurrierendes Konzept. Mercedes Bunz konstatiert ebenfalls eine Ausweitung und Pluralisierung von Öffentlichkeit durch den digitalen Medienwandel, sieht aber die entscheidenden Fragen in der Konzeption und Verteilung von Evaluationswissen und Evaluationsmacht. Nicht mehr die sogenannten Menschen, sondern Algorithmen entscheiden über die Verbreitung und Bewertung von Nachrichten. Diese sind in der Öffentlichkeit – die sie allererst erzeugen – weitgehend verborgen. Einig sind sich die Autoren darin, dass es zu einer Pluralisierung von Öffentlichkeiten gekommen ist, während der Öffentlichkeitsbegriff von Habermas auf eine singuläre Öffentlichkeit abstellt.
- ArticleKritische Öffentlichkeit und ihre HerstellungBunz, Mercedes (2013) , S. 63-70Durch den digitalen Medienwandel ist der Begriff der Öffentlichkeit problematisch geworden. Die Debatte fokussiert sich zumeist auf die Frage, ob die sogenannte bürgerliche Öffentlichkeit durch das Internet im Niedergang begriffen ist oder eine Intensivierung und Pluralisierung erfährt. Rudolf Maresch zeichnet die berühmte Untersuchung der Kategorie durch Jürgen Habermas nach und zieht den von ihm konstatierten Strukturwandel der Öffentlichkeit in Zweifel. Dagegen verweist er auf die gouvernementalen und medialen Prozesse, die jede Form von Kommunikation immer schon gesteuert haben. Öffentlichkeit sei daher ein Epiphänomen nicht allein des Zeitungswesens, sondern der bereits vorgängig ergangenen postalischen Herstellung einer allgemeinen Adressierbarkeit von Subjekten. Heute sei Öffentlichkeit innerhalb der auf Novitäts- und Erregungskriterien abstellenden Massenmedien ein mit anderen Angeboten konkurrierendes Konzept. Mercedes Bunz konstatiert ebenfalls eine Ausweitung und Pluralisierung von Öffentlichkeit durch den digitalen Medienwandel, sieht aber die entscheidenden Fragen in der Konzeption und Verteilung von Evaluationswissen und Evaluationsmacht. Nicht mehr die sogenannten Menschen, sondern Algorithmen entscheiden über die Verbreitung und Bewertung von Nachrichten. Diese sind in der Öffentlichkeit – die sie allererst erzeugen – weitgehend verborgen. Einig sind sich die Autoren darin, dass es zu einer Pluralisierung von Öffentlichkeiten gekommen ist, während der Öffentlichkeitsbegriff von Habermas auf eine singuläre Öffentlichkeit abstellt.
- ArticleQuerulatorisches Schreiben. Paranoia, Aktenberge und mimetischer Parasitismus um 1900Gaderer, Rupert (2013) , S. 37-51Um 1900 interessierte sich die Psychiatrie für »eigentümliche Schriftstücke« von »paranoiden Querulanten«. Indizien für das Krankheitsbild »Querulanten-Paranoia« waren Anomalien der materiellen Schriftspur und der Performanz des Schreibens. Diese Diagnosen über das Rauschen des Schriftzugs und die querulatorische Schreibszene lassen sich bis auf bürokratische Beschlüsse des späten 18. Jahrhunderts zurückführen. Gesetze und Deklarationen etwa, in denen der Querulant als Typus eines spezifischen Klägers in den Gerichtsverfahren der preußischen Bürokratie wirkmächtig installiert wurde. Was psychiatrische und bürokratische Diskussionen dabei beschäftigte, ist etwas, das »mimetischer Parasitismus« genannt werden kann.
- ArticleVon einer Soziologie der Mediation zu einer Pragmatik der Attachements. Rückblick auf einen soziologischen Parcours innerhalb des CSIHennion, Antoine (2013) , S. 11-35Im Zentrum dieses Beitrags steht der Rückblick Hennions auf seinen eigenen intellektuellen Weg innerhalb des CSI, den er aus der Perspektive aktueller Fragestellungen reflektiert und neu bewertet. Der Autor zeigt, wie das CSI seit seiner Gründung eine Soziologie entwickelte, welche den Objekten größere Aufmerksamkeit schenkt, mit denen es sich befasste (Recht, Wissenschaft und Technik, Ökonomie, Kultur) und diskutiert Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der damals in der STS und auf dem Gebiet der Kultur geleisteten Feldforschung, so etwa die Verwendung von Begriffen wie Übersetzung und Mediation oder das unterschiedliche Verhältnis zu Bourdieus kritischer Soziologie. Im Anschluss befasst der Text sich mit dem langsamen Aufkommen pragmatistischer Ansätze in Frankreich. Gestützt auf diese Genealogie schließt er mit dem Vorschlag einer Neuformulierung der Thesen des Pragmatismus in der Soziologie ausgehend von seiner eigenen Arbeit zu Liebhabern und Attachements.