2011/1 ‒ Offene Objekte
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- ArticleDer Guattari-Deleuze-EffektAlliez, Eric (2011) , S. 55-73Statt von einem Guattari-Effekt auf Deleuze muss man von einem Guattari-Deleuze-Effekt sprechen, um ein wechselseitiges Einwirken in einem gemeinsamen Projekt zu beschreiben, das mit dem Herausgehen aus der klassischen Psychoanalyse beginnt und in den Umbau der Philosophie in der Öffnung auf ihr Außen mündet. Dieser Umbau lässt das Paradigma der Interpretation ebenso hinter sich wie jenes der Struktur. In der Kritik an Lacan vollziehen Deleuze und Guattari die Abkehr vom Postulat des Primats der Sprache als Struktur und eines durch sie immer schon konstituierten und vom Realen ebenso wie von kollektiven Individuationsprozessen abgeschnittenen Subjekts. Die heterogenen Ausdrucksmaterien Hjelmslevs, die das Aufbrechen der Opposition von Sprachzeichen und Materie ermöglichen sowie die Konzepte der Wunschmaschine und mehr noch des Gefüges eröffnen den Weg hin zu einem Politisch-Werden der Philosophie als Wiederaneignung der Produktionsmittel kollektiver Subjektivität.
- ArticleOffene Objekte, Offene Subjekte? Körper und Dinge im Geflecht von Anhänglichkeit, Zuneigung und VerbundenheitHennion, Antoine (2011) , S. 93-109»Anhänglichkeiten« gehören nicht zum Vokabular der Handlungstheorie. Sie sind zugleich unbestimmte und fesselnde Fäden in Bünden, die alle irgendetwas bewirken, aber als einzelne nicht selbstgenügsam, nicht unabhängig sind. Anstatt eindeutig zwischen bestimmenden und abhängigen Dingen zu unterscheiden, geht der Beitrag zu einer weniger scharfen, aber unendlich produktiveren Ansatz über, der bestimmende Handlungen als ein in Netzwerken disseminiertes faire faire ([jemanden etwas] tun machen) auffasst. Wesentlich wäre dann nicht, sich von »Anhänglichkeiten« zu befreien, sondern die guten von den schlechten zu trennen, nicht indem man auf großartige Prinzipien zurückgreift, sondern indem man sich der immanenten Gerechtigkeit der Dinge überlässt. Aber wie wäre die Qualität einer »Anhänglichkeit« zu beurteilen? Der Beitrag sucht anhand von Beispiel-fällen von Sportlern, Drogensüchtigen und Musikliebhabern eine Art »anhänglicher« Moral zu entwickeln, die aus dem Gewebe unhintergehbarer Bindungen gemacht wäre.
- ArticleTokens, Suckers und der Great New York Token WarHöhne, Stefan (2011) , S. 143-157Sowohl in den antiken Mythen des Übergangs der Toten in den Hades wie auch in der New Yorker Subway sind es kleine münzartige Artefakte, welche transitorische Praktiken und Subjekte entscheidend formen. Die zahlreichen Konflikte und Subversionen um diese Objekte offenbaren ihre Offenheit als konfiguriert durch die Gefüge, in denen sie sich bewegen. Versteht man also, was Gefüge sind und welche Wirkungen sie entfalten, erlaubt dies, die soziale Wirkmächtigkeit von Artefakten besser zu verstehen.