2017/1 ‒ Inkarnieren
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- ArticleOn Some Specific Traits of Russian Culture. Changes and Continuities Between the Pre-Soviet, the Soviet, and the Post-Soviet PhaseHösle, Vittorio (2017) , S. 61-77Der Aufsatz diskutiert die Frage, in welchem Sinne es Kontinuitäten zwischen der vor-sowjetischen, der sowjetischen und der post-sowjetischen Phase der russischen Kultur gibt, und entdeckt in der Ablehnung des bürgerlichen Wertesystems einen wichtigen konstanten Faktor. Auch wenn sie ursprünglich in der spezifischen orthodoxen christlichen Sensibilität verwurzelt war, half sie, die sowjetische Revolution vorzubereiten, und überlebte auch noch nach 1991. Von dem Igorlied bis hin zu Tolstois Dramen, Eisensteins Filmen und Filmtheorie sowie Maxim Kantors ikonischen Interpretationen der späten Sowjetunion und ihren Nachwirkungen enthüllt der Aufsatz entscheidende Merkmale der russischen Kultur.
- ArticlePraktiken des Inkarnierens Nachstellen, Verkörpern, EinverleibenMuhle, Maria (2017) , S. 123-137Die medienästhetische Rede vom Inkarnieren, der Verkörperung oder dem embodiment teilt mit dem theologischen Verständnis der Inkarnation als ›Fleischwerdung‹ die Annahme eines möglichen Übergangs von einem immateriellen Prinzip zu etwas genuin Materiellem. Ästhetische Verkörperungen wurden zuletzt vermehrt unter dem Schlagwort des reenactment diskutiert, das darauf abzielt, eine historische Situation nach-erlebbar und damit zugänglicher zu machen. Verkörpernde Nachstellungen müssen aber nicht ausschließlich einer solchen identitären Logik verpflichtet sein, sie können vielmehr auch exzessive, hypermimetische Effekte produzieren, wie anhand der Besessenheitsrituale der Hauka und ihrer filmischen Verarbeitung durch Jean Rouch in Les Maîtres Fous gezeigt werden kann.