2017/1 ‒ Celebrity Cultures
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- ArticleAnnette Bitsch. Ein NachrufDeuber-Mankowsky, Astrid (2017) , S. 209-211
- ArticleCelebrity Cultures. Einleitung in den SchwerpunktRehberg, Peter; Weingart, Brigitte (2017) , S. 10-20Famous for being famous – die Einsicht in die vermeintlich selbstreferenzielle Dimension von Berühmtheit ist im Alltagswissen angekommen. Werden damit bestimmte Erscheinungsweisen von Berühmtheit als ‹unverdient› abgewertet, unterstreicht der Slogan doch auch, dass Medien an der Hervorbringung des Celebrity-Status konstitutiv beteiligt sind. Der Schwerpunkt fragt nach den konkreten medialen Bedingungen von Öffentlichkeitswirksamkeit, aber auch nach den Auswirkungen einer durch Social Media massiv veränderten Aufmerksamkeitsökonomie auf den Begriff der Öffentlichkeit selbst (Stichwort Micro-Celebrity). Wie also lassen sich die Verfahren der Celebrity-Konstruktion in gegenwärtigen Medienkulturen – mit Blick auf individuelle Berühmtheiten wie auf die übergreifende gesellschaftliche Tendenz einer «celebritization» – analysieren?
- ArticleCelebrity, Konvergenz und das Schicksal von MedieninstitutionenCouldry, Nick (2017) , S. 61-78Dieser Beitrag nimmt den Aufstieg von Celebrity-Narrativen und die Aufmerksamkeit, die Celebrities auf sich ziehen, vor dem Hintergrund der veränderten Bedeutung von Medieninstitutionen in den Blick. Im ersten Teil dienen Mediatisierung und Celebrity als Ausgangspunkt für die Erweiterung einer in der Feldtheorie Pierre Bourdieus verankerten Vorstellung des Einflusses von Medien auf soziale Prozesse; hier spielt der Begriff des Medien-Meta-Kapitals eine zentrale Rolle. Der zweite Teil beschreibt, inwiefern sich Medieninstitutionen zunehmend auf ‹Celebrity› verlassen – als Aufhänger von Narrativen, als Werbeträger für Events und für eine allgemeine Bestätigung von ‹Wert›. Die Konjunktur von Celebrity findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem der «Mythos des mediatisierten Zentrums», um den herum die soziale Legitimität von Medieninstitutionen aufgebaut ist, zunehmend herausgefordert wird.
- ArticleDigital Humanities als epistemische PraxisDrucker, Johanna; Haas, Annika (2017) , S. 114-124Mit digitalen Methoden und Gegenständen zu arbeiten gehört in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften längst zum Forschungsalltag. Dass die damit einhergehenden Differenzen, z. B. zwischen Artefakt und Digitalisierung oder zwischen Datensatz und Visualisierung, methodisch dabei oft wenig reflektiert werden, ist ein Ansatzpunkt für Johanna Druckers Forschung. Im Kontext von Kunstgeschichte, Medienwissenschaft und Informationswissenschaft widmet sie sich seit den 1980er Jahren u. a. der Erstellung von eigenen Online-Archiven und Visualisierungsmethoden der Digital Humanities. Annika Haas führte mit ihr ein Gespräch über blinde Flecken der digitalen und analogen Humanities, über Capta und Data, über die visuelle Modellierung von Daten und über poor media.
- ArticleFan-MailKoestenbaum, Wayne; Rehberg, Peter; Weingart, Brigitte (2017) , S. 89-102Von den Büchern und Texten, die der New Yorker Autor und Literaturprofessor Wayne Koestenbaum geschrieben hat, sind eine Reihe Stars und Prominenten gewidmet, darunter Jackie Kennedy, Lana Turner, Debbie Harry, Andy Warhol und Harpo Marx. In seinen idiosynkratischen «Celebrity Studies» avant la lettre praktiziert er eine Schreibweise, die durch fließende Übergänge zwischen fasziniertem Fantum, akribischer Analyse und Theoriereflexion gekennzeichnet ist. Das Gespräch dreht sich u. a. um Initiationen und Verknalltheiten, um gegenwärtig besonders unheimliche Komplizenschaften von Politik und Celebrity, um Blondie-Sängerin Debbie Harry, Madonna und Omar Sharif Jr. und um ‹Kontakte› mit Stars in Social Media.
- ArticleGig-Economy, unsichtbare Arbeit und Plattformkapitalismus. Über «Amazon Mechanical Turk»Waitz, Thomas (2017) , S. 178-183Ausgehend von politischen Forderungen, Produktivitätsgewinne, die gegenwärtig durch Digitalisierung und Automatisierung entstehen und mit dem Aufkommen der sogenannten ‹Gig Economy› einhergehen, im Rahmen einer «Maschinensteuer» abzuschöpfen, untersucht der Beitrag am Beispiel des Webdienstes Amazon Mechanical Turk die Erscheinungsweisen und Logiken der digitalen Plattformökonomie. Der Text problematisiert dabei im Anschluss an Karl Marx und Gilles Deleuze / Félix Guattari den Begriff der Maschine und kommt zu dem Schluss, dass für die untersuchte Plattform nicht nur eine weitreichende Reorganisation von Arbeit und Arbeitskraft kennzeichnend ist, sondern die Austauschprozesse, Verkettungen und Vernetzungen zwischen den Elementen einer solchen Maschine etwa dort offenkundig werden, wo sie in den Kontext der gegenwärtig dominanten Supplyside Economics gestellt wird, welche die Verfügbarkeit eines weltweiten Prekariats von Arbeitskräften zum Ziel hat.
- ReviewInfrastrukturforschung zwischen Kulturtechnikgeschichte und Critical Infrastructure StudiesVolmar, Axel (2017) , S. 198-204Besprochene Bücher: Nicole Starosielski: The Undersea Network, Durham (Duke University Press) 2015 John Durham Peters: The Marvelous Clouds. Toward a Philosophy of Elemental Media, (Chicago University Press) 2015 Lisa Parks, Nicole Starosielski (Hg.): Signal Traffic. Critical Studies of Media Infrastructures, Champaign (University of Illinois Press) 2015
- ArticleKommodifizierung von Celebrity. Industrialisierte Agency und ihr Wert in der gegenwärtigen AufmerksamkeitsökonomieMarshall, P. David (2017) , S. 49-60Der Beitrag untersucht das neue Einverständnis mit einer Kommodifizierung des Selbst, wie sie für gewöhnlich die Celebrity kennzeichnete. Celebrities können ihre Sichtbarkeit sowohl für ihre eigenen Zwecke, wie für Themen einsetzen, die außerhalb ihres eigentlichen Celebrity-Werts zu liegen scheinen. Die Art von Agency, die sie in die öffentliche Welt einbringen, ist von dem durchzogen, was in diesem Essay als ‹industrialisierte› Agency beschrieben wird. Ihre Formierung wird in der Gegenwartskultur als natürliche Gegebenheit etabliert, da sich Milliarden Menschen mittels Social Media an der Konstruktion einer in der veränderten Aufmerksamkeitsökonomie tragfähigen Persona beteiligen.
- ArticleEin Model mit ‹Makel›. Shaun Ross und die Produktion besonderer Berühmtheit in der ModeweltKrings, Matthias (2017) , S. 37-48Am Beispiel von Shaun Ross, einem Model mit Albinismus, fragt der Beitrag nach den feldspezifischen und medialen Bedingungen der Produktion von ‹besonderer Berühmtheit› in der Modewelt – verstanden als Berühmtheit nicht trotz, sondern wegen eines ‹Makels›. Ross' Berühmtheit verdankt sich zum einen seiner Funktion als Blickfang im Kontext der veränderten Aufmerksamkeitsökonomie gegenwärtiger Digitalkultur, zum anderen seiner geschickten Selbstdarstellung in sozialen Medien. Ross ist es dadurch gelungen, seinen vermeintlichen Makel in ein Markenzeichen zu verwandeln. Zum Kern der Marke gehört nicht nur ein außergewöhnlicher Look, sondern ebenfalls sozialer Aktivismus gegen die Diskriminierung von Menschen mit besonderen Körpern. Zu einem Zeitpunkt, an dem die Grenzen zwischen Werbung und sozialem Engagement zunehmend verschwimmen, wird Ross zum idealen Werbepartner für virales Marketing.
- Article«Moral panics?». Gerücht und OutingBruns, Karin (2017) , S. 134-139Gerüchte gedeihen besonders gut in einer Atmosphäre der Angst und Panik. Sie können für politische Zwecke instrumentalisiert werden, wenn sie nicht sogar eigens dafür erfunden werden. Homosexualität ist in diesem Kontext schon lange ein beliebtes Thema. Karin Bruns untersucht anhand von Beispielen aus Nordeuropa und Nordamerika Strategien des Snitching, Whistleblowing und emanzipierende Sichtbarmachungen. Dabei spielt die zunehmende Offenheit über sexuelle Identitäten von Personen des öffentlichen Interesses in den ‹alten› Medien wie Presse und Fernsehen sowie in den digitalen, sozialen Medien eine Rolle. In der Popkultur kann ein Outing sich positiv auf die Authentizität oder den Glamour-Faktor eines Stars auswirken, während in Bereichen wie Sport, Religion oder beispielsweise im Rahmen der Anti-Obama-Kampagnen Homophobie durch die Verbreitung altbekannter heteronormativer Narrative verstärkt wird. Der Text skizziert Logiken der Bildzirkulation im Netz, z. B. in Bezug auf die Gleichzeitigkeit der Verurteilung Chelsea Mannings und die positive Rezeption des Transgendermodels Carmen Carrera, und zeigt: Gerüchte können immer unkontrollierbare Auswirkungen haben.
- ArticleDer weltbeste Walzerkönig. Zur medialen Erzeugung von Nähe und Intimität mit André RieuStengs, Irene; Kappes, Mirjam (2017) , S. 79-88Der Beitrag widmet sich dem Potenzial von Medien, Erfahrungen von Nähe und Intimität zu erzeugen, wobei der ethnografische Fokus auf der Celebrity-Kultur um den «Weltkönig des Walzers» André Rieu liegt. Untersucht wird die Bedeutung von Medien und Vermittlungsprozessen in der Herstellung von Berühmtheit, indem gezeigt wird, inwiefern Rieus DVDs – als sorgfältig geschnittene Zusammenstellungen seiner Konzertreihen – für die Produktion seines Charismas und die weltweite Schaffung neuer Anhängerschaften eine zentrale Rolle spielt. Für Rieus Fans ermöglichen die DVDs affektive Begegnungen mit dem Gegenstand ihrer Verehrung, die nicht weniger ‹real› sind als das Erlebnis eines Live-Auftritts.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 16: Celebrity Cultures(2017)Famous for being famous – die Einsicht in die vermeintlich selbstreferentielle Dimension von Berühmtheit ist im Alltagswissen angekommen. Werden damit bestimmte Erscheinungsweisen von Berühmtheit als ›unverdient‹ und damit ›unecht‹ abgewertet, unterstreicht der Slogan doch auch, dass an der Hervorbringung des Celebrity-Status Medien konstitutiv beteiligt sind. Ohne Celebrity-Cultures auf einen bloßen Medieneffekt reduzieren zu wollen, fragt der Schwerpunkt nach den konkreten medialen Bedingungen von Öffentlichkeitswirksamkeit – sowie nicht zuletzt nach den Auswirkungen auf den Begriff der Öffentlichkeit selbst (Stichwort Micro-Celebrity). Wie also lassen sich die medialen Verfahren der Celebrity-Konstruktion – mit Blick auf elektronische unddigitalbasierte Medienkulturen – analysieren?
- ArticleZwischen Trash und Transzendenz. Zur kollektiven Produktion von lächerlichen Stars auf YouTubeBrilli, Stefano (2017) , S. 21-36Spott gehört zu den Hauptantriebskräften für die digitale Zirkulation von Inhalten. Viele virale Phänomene sind auf die kollektive Verhöhnung ‹schlechter Performances› gewöhnlicher Personen zurückzuführen. In der italienischen YouTube-Landschaft trugen solche Praktiken ‹vernetzten Spotts› zum Aufstieg sogenannter trash stars bei, spezifischen Micro-Celebrities, die gleichzeitig als bizarre Freaks, lächerliche Narren und ehrwürdige Ikonen angesehen werden. Der Beitrag analysiert dieses Phänomen auf der Basis einer zweijährigen Digitalethnografie in der italienischen YouTube-Community. Gefragt wird nach der eigentümlichen Überkreuzung von Erhöhung und Verwerfung und nach den Prozessen, mittels derer vernetzte Öffentlichkeiten an der Konstruktion dieser Persönlichkeiten teilhaben.