2011/2 ‒ Medien des Rechts
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- ArticleDie Macht des AnfangsVismann, Cornelia (2011) , S. 57-68Der Text skizziert eine kurze Theorie der Macht, die den Begriff aus der klassischen Engführung mit Herrschaft, Zwang und Gewalt entbindet und dessen Produktivität für Gesetzgebung und Rechtsprechung freilegt. Ausgehend von den Institutionen des Gaius, einem Lehrbuch aus dem 2. Jh., das im 6. Jh. als Vorlage für die Rechtskodifikation des Kaisers Justinian (corpus iuris civilis) diente, wird gezeigt, wie römische Institutionen die Rechtsförmigkeit unserer Rede von Personen, Dingen und Handlungen instituiert haben.
- ArticleThe Neuro-Image. Alain Resnais's Digital Cinema without the DigitsPisters, Patricia (2011) , S. 23-38Der Beitrag schlägt vor, das Kino des digitalen Zeitalters als einen neuen Typus des Bildes zu lesen: als Neuro-Bild. Im Rückgriff auf Gilles Deleuzes Kino-Bücher sowie sein Werk Differenz und Wiederholung argumentiert der Beitrag, dass das Neuro-Bild in der Zukunft begründet sei. Abschließend wird das Kino von Alain Resnais als Neuro-Bild und digitales Kino avant la lettre vorgestellt.
- ArticleForensische ArchitekturWeizman, Eyal (2011) , S. 173-194Entlang zweier ineinander verschränkter Erzählungen – einer epistemischen Verschiebung im Internationalen Recht, in der die Bedeutung forensischer Praktiken schrittweise auf Kosten derjenigen menschlicher Zeugen zugenommen hat, und der Karriere des »Kampfschadengutachters« Marc Garlasco – wird die Entstehung einer analytischen Methode zur Untersuchung von Gewaltereignissen, wie sie sich in räumliche Artefakte und gebaute Umgebungen einschreiben, und deren Rolle in der Untersuchung von Kriegsverbrechen verfolgt.
- ArticleMagistri Legis. Eine Studie zur dogmatischen Funktion im industriellen SystemLegendre, Pierre (2011) , S. 69-111Der Beitrag reevaluiert die «dogmatische Funktion», eine soziale Funktion, die mit biologischer und kultureller Reproduktion und folglich der Reproduktion des industriellen Systems zusammenhängt. Indem sie sich auf der Grenze zwischen Anthropologie und Rechtsgeschichte des Westens situiert, nimmt die Studie die psychoanalytische Frage nach der Rolle des Rechts im Verhalten des modernen Menschen erneut in den Blick.
- ArticleNormative HohlmünzenHagen, Wolfgang (2011) , S. 47-55
- ArticleDie Zukunft der Qualitätsmedien. Überlegungen zur medialen Geltung von Greshams GesetzHörisch, Jochen (2011) , S. 39-45
- ArticleIm Namen des Staates. Der elektronische Personalausweis und die Medien der RegierungskunstEngemann, Christoph (2011) , S. 211-228Transaktionen sind Übertragungsgeschehen, die in modernen Gesellschaften zentralen Stellenwert haben und im besonderen Maße mit Beglaubigungs- und Autorisierungspraxen verbunden sind. Um Transaktionen vorzunehmen, müssen die Transaktionsinstanzen mit besonders autorisierten Zeichen versehen werden, deren Ausgabe historisch von der Staatlichkeit monopolisiert worden ist. Der von der Bundesdruckerei produzierte elektronische Personalausweis ist der Versuch, für den digitalen Raum entsprechende Zeichenregime zu schaffen. Damit nimmt diese Institution für das Regieren in und mit dem Internet eine wichtige Position ein, anhand derer sich wesentliche Aspekte einer digitalen Gouvernemedialität aufzeigen lassen.
- ArticleOf which we cannot speak … Philosophy and the humanitiesRodowick, David N. (2011) , S. 9-22Philosophie und Geisteswissenschaften finden in Bezug auf Theorie kaum eine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Der Beitrag zeigt, dass der späte Wittgenstein ebenfalls »Theorie« hinterfragt, dies aber als eine Weise begreift, den Dialog zwischen Philosophie und Geisteswissenschaft wiederherzustellen. Wittgenstein zielt in seinen Philosophischen Untersuchungen nicht – wie in der Analytischen Philosophie üblich – auf Gewissheit, sondern sucht Wege, die Philosophie zu Fragen des menschlichen Verstehens und Interpretierens zurückzuführen.
- Journal Issue
- ArticleEditorialEngell, Lorenz; Siegert, Bernhard (2011) , S. 5-8
- ArticleMedienverfassungSteinhauer, Fabian (2011) , S. 157-171Zur Zeit der Weimarer Republik entstehen die ersten Medienverfassungen, die nicht auf genuine Rechtstechniken oder Medientechniken reduziert werden können, sondern sich auf die Kontur von (juristischen) Personen und (politischen) Körpern auswirken und den Bestand der Rechtstexte insgesamt verändern. Anhand einer Lektüre von Texten Aby Warburgs und Carl Schmitts untersucht der Aufsatz, wie man Medienverfassungen einrichten kann.
- ArticleLegitimation durch Kompromiss. Richten als Vermitteln in der GüteverhandlungBergann, Johanna (2011) , S. 195-209Im Mittelpunkt des Beitrags steht das alternative Konfliktlösungsverfahren der Mediation oder Vermittlung. Rechtliche Normen und Institute der Vermittlung, wie der juridische Vergleich oder das Güteverfahren, sollen mit der literarischen Figur der Richter-Mediatorin, namentlich Athene aus der Orestie des Aischylos, in einer doppelbezüglichen Perspektive auf Recht und Literatur verknüpft werden. Die Techniken der Vermittlung werden untersucht, um den Zusammenhang zwischen Recht und Vermittlung zu erhellen, der in einem nicht risikolosen Alternativverhältnis besteht.
- ArticleEpochen des ProtokollsNiehaus, Michael (2011) , S. 141-156Der Beginn der Epoche des Protokolls lässt sich auf das Ende der Römischen Republik datieren, sein eigentlicher Einsatz als Medium des Rechts beginnt mit der Einführung des schriftlichen Inquisitionsverfahrens im 13. Jh. Der Grundsatz der Wahrheitsermittlung von Amts wegen erfordert seiner Logik nach die Verschriftlichung eines Datenüberschusses, in der das Subjekt zum Objekt des Protokolls wird. Zugleich erweist sich das Protokoll als rechtlich nicht normierbare Grauzone, weil es keine klare Aufschreibregel geben kann, was ins Protokoll gehört und was nicht.
- ArticleEine seltsame Form von AutonomieLatour, Bruno (2011) , S. 113-140Dieser Text beschreibt die besondere Existenzweise und Operationalität des Rechts, das nicht von externen sozialen Faktoren determiniert wird, dessen Autonomie aber auch nicht die eines Subsystems ist. Was es in seiner absichtsvollen Oberflächlichkeit leisten kann, ist eine besondere Form der Verbindung: Seine Enunziationsform verknüpft alle Äußerungen und Handlungen so, dass sie eindeutig einem Sprechenden und Handelnden zugeordnet werden können: Dies ist der ununterbrochene Faden, mit dem es Menschen, Güter, Orte, Zeit, Beschlüsse etc. zusammenhält.