Aufsätze in Zeitschriften
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- ArticleDas digitale Bild gibt es nicht. Über das (Nicht-)Wissen der Bilder und die informatische IllusionPias, Claus (2003)Informationstheorie handelt nicht davon, was gesagt wird, sondern von dem, was gesagt werden könnte. Unter informatischen Bedingungen sind nicht die sogenannten "Inhalte" entscheidend, sondern die Anordnung und Verknüpfung von Daten. Der fundamentale Unterschied zwischen digitalen und analogen Bildern ist, dass digitale Bilder Information haben. Sie beschränken sich auf die Endlichkeit einer Datenmenge, deren Informationsgehalt streng genommen das ist, was nach maximaler, verlustfreier Kompression übrigbleibt. Mit dem Akt der gewalttätigen Repräsentation, mit der Beschneidung der analogen Unendlichkeit erkauft sich das Digitale gewissermaßen die Freiheit seiner Speicherbarkeit, seiner Übertragbarkeit und seiner Prozessierbarkeit. Der ganze Komplex der "Digitalisierung" und Vernetzung bedeutet dabei viel mehr als eine Übersetzungsleistung vorhandener "Inhalte" in ein anderes technisches "Medium". Die sogenannten "Inhalte", die Verkehrsformen und das Wissen einer Disziplin überhaupt existieren nicht unabhängig von ihren technischen Gegebenheiten, ihren Institutionen und Inszenierungsweisen. Kunstgeschichte, wie wir sie kennen, wird nicht als digitalisierte zu haben sein, sie gerät dabei zwangsläufig zu einer anderen und wir können nicht absehen, wie diese aussieht.
- ArticleReading perspective and architecture through the film IN THE MOOD FOR LOVEShu-Yeng Chung, Simone (2003) , S. 197-202The undertaking of this essay aims to demonstrate how the use of architecture is relevant to the storytelling in a film, particularly one that relies very much on the local architecture of a specific time period and the landmarks that become significant through repetitive use throughout the story. The spaces used in the film In the Mood for Love can be easily related to those used in everyday life in an oriental city from the 1960s. Because of the importance of perspective seen between existing and obtrusive structures, classical sources are used for comparison in how the film adopts certain principles in aesthetics in order to convey a visually dramatic clarity in the composition or framing of scenes.
- ArticleDer elektrische Schatten der StadtJanser, Andreas (2003) , S. 189-194
- ArticleForm und Filter. Algorithmen der BilderverarbeitungHeidenreich, Stefan (2003)Die Grundbegriffe Wölfflins lassen sich mit Hilfe digitaler Algorithmen nachmodellieren. Welches Wissen wird damit gewonnen? Auch Wölfflin hat auf mediale Veränderungen reagiert, indem er die Doppel-Projektion von Dias in den binären Differenzen der Grundbegriffe nachbildete. Sie lesen der Projektion zweier Bilder eine historische Differenz aus, die für die Disziplin der Kunstgeschichte grundlegend ist. Eine digitale Nachbildung dieser Differenz wäre tautologisch: sie würde ein gewusstes Wissen wiederholen. Fruchtbar wird der Einsatz digitaler Algorithmen dann, wenn sie nicht nur etwas Bekanntes abbilden, sondern wenn man fragt, zu welcher "methodischen Grenzerweiterung" sie beitragen könnten.
- ArticleVideo Surveillance in Hollywood MoviesKammerer, Dietmar (2004) , S. 464-473This paper examines the representations of CCTV in contemporary popular culture, namely Hollywood film, from the perspective of culture and film studies. It starts from the observation that a growing number of Hollywood films are not only using (fake) CCTV images within their narrative, but are actually developing ‘rhetorics of surveillance’. Following the argument of Thomas Y. Levin, contemporary Hollywood film is increasingly fascinated with (the images of) video surveillance. This fascination can be explained with the use of ‘real time’ and a shift from spatial to temporal indexicality in these movies. The paper then takes a closer look at three recent films: Tony Scott's ENEMY OF THE STATE, Steven Spielberg's MINORITY REPORT and David Fincher's PANIC ROOM. The role and uses of CCTV imagery in these films are analyzed; the role of the heroine under surveillance is examined; modes of (im-)possible resistance against CCTV are discussed.
- ArticleVom Schreiben in Bildern. Visualität, Narrativität und digitale Medien in den historischen WissenschaftenHaas, Stefan (2006)Geistes- und Kulturwissenschaften gemeinsam ist ein Selbstbeschreibungssystem, das den fachlichen Fortschritt mittels "Turns" beschreibt. Diese Turns haben nicht nur Auswirkungen auf die Gegenstandskonstitution der Wissenschaften, sondern auch auf Methoden, theoretische Modelle, gesellschaftliches Selbstverständnis und Kommunikationsformen der beteiligtenWissenschaftler undWissenschaftlerinnen. Entlang des Visual Turns wird im Folgenden diskutiert, welche Änderungen dies für die Sprache hat, in der Geistes- und Kulturwissenschaften Erkenntnis formulieren und vermitteln. Es wird zu zeigen versucht, dass die Überlegungen und Anstrengungen zur Integration digitaler Bild- und Hypertextmedien nicht nur soziokulturellen Wandlungen der Lebenswelt geschuldet sind, sondern sich als Notwendigkeit aus theoretischen und methodologischen Entwicklungen der Wissenschaften selbst ergeben.
- ArticleWas Wikipedia und die Wissenschaft voneinander lernen könnenVoß, Jakob (2006)Dieser Beitrag geht darauf ein, in wie weit die Arbeit in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia als wissenschaftlich bezeichnet werden kann und zeigt auf, was Wikipedia und Wissenschaft voneinander lernen können.
- ArticleVon der doppelten Unsichtbarkeit digitaler BilderHeßler, Martina (2006)Digitale Bilder zeichnen sich, so der Tenor der medien- und kulturwissenschaftlichen Debatte, durch Immaterialität, Prozesshaftigkeit und den Verlust einer Referenz in der "Wirklichkeit" aus. Sie gelten als Bilder, die auf Algorithmen beruhen, als Bilder "(r)einer Theorie" (Wolfgang Ernst). Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit digitaleWissenschaftsbilder tatsächlich Bilder ohne Referenz sind. Zwar ist ihr Status zweifellos ein besonderer, insofern sie in den Naturwissenschaften häufig auf einer doppelten Unsichtbarkeit beruhen, nämlich der Unsichtbarkeit der gezeigten naturwissenschaftlichen Phänomene sowie der Unsichtbarkeit der Algorithmen. Jedoch wird entgegen einer pauschalisierenden Rede vom Referenzverlust argumentiert, dass digitale Wissenschaftsbilder weder eindeutig indexikalisch noch reine Fiktionen sind. Sie sind vielmehr das, was Latour als "Faktische" bezeichnete: Hybride aus Fakt und Fetisch. Ihr genauer epistemischer Status kann daher nur im Einzelfall entschieden werden.
- ArticleHerausforderung Hypertext. Heilserwartungen und Potenziale einer MediumsKrameritsch, Jakob (2006)Am Feld der diskursiven Inszenierung wurde Hypertext vor allem in den 1990er-Jahren eine große Zukunft für die Geistes- und Kulturwissenschaften voraus gesagt, zumal neue Möglichkeitsbedingungen für die Produktion und Rezeption von (Theorie-)Erzählungen in Griffweite schienen. In der heutigen Praxis der HistorikerInnen hat Hypertext jedoch wenig Fuß gefasst: Mythos und Wunschmaschine Hypertext, die geruhsam ad acta gelegt werden kann? Oder sind auf Erfahrung fußende Potenziale identifizierbar, die zu (nochmaligen) Experimenten aufrufen? Hypertext revisited.
- ArticleKonzepte von Autorschaft im Übergang von der ’Gutenberg-’ zur ’Turing’-GalaxisSchneider, Irmela (2006)Das Paper skizziert die Formierung und Krise des Konzepts von Autorschaft in der Gutenberg-Galaxis. Die Krise wird mit Foucault in Relation gesetzt zur Krise des modernen Subjekt-Begriffs. Einen wichtigen und nachhaltigen Stabilisator des Autor-Konzepts bildet das Urheberrecht, das in Lockes Begriff des Individuums fundiert ist. Das Urheberrecht definiert demnach das Werk des Autors nicht nur als seine Schöpfung, sondern auch als sein Eigentum, das Identität stiftet und seine soziale Position definiert. Die Krise des Autors setzt spätestens im 19. Jahrhundert ein, gewinnt aber eine neue Dimension mit dem Übergang von der Gutenberg- zur Turing-Galaxis, als das Urheberrecht als Stabilisator des Autor-Konzepts angesichts intertextueller, intermedialer und interaktiver Entwicklungen zunehmend versagt. Im zweiten Teil des Papers werden einige Problemanzeigen formuliert, die nicht nur den Autor literarischer Texte, sondern auch den Autor wissenschaftlicher und publizistischer Texte betreffen. Im Zentrum stehen hier Überlegungen zu Veränderungen des "Reputationscodes" (Luhmann), die sich am Beginn des 21. Jahrhunderts abzeichnen.
- ArticleDie digitale Wissensrevolution. Netzwerkmedien, kultureller Wandel und die neue soziale WirklichkeitSchetsche, Michael (2006)Ausgangspunkt des Vortrags ist die aktuell zu beobachtende digitale Wissensrevolution. Es werden sechs exemplarische Beispiele des von der Netzwerktechnologie ausgelösten sozialen und kulturellen Wandels diskutiert: (1) die neue Ordnung des Wissens, (2) die soziale Steuerung durch technische Normen, (3) die automatische Archiv-Funktion des Netzes, (4) die Ergänzung der Tausch- durch die Geschenkökonomie, (5) die Aufhebung der Leitdifferenz zwischen ’öffentlich’ und ’privat’ sowie (6) die Dialektik von Möglichkeit und Zwang permanenter Kommunikation. Gemeinsam ist ihnen eine sozialethische Ambivalenz, die zwar bereits im technokulturellen Wandel angelegt ist, ihre besondere lebensweltliche Brisanz aber erst durch die Unfähigkeit traditioneller normprozessierender Instanzen zur Anpassung an die neue soziale Wirklichkeit erhält.
- ArticleBenjamin und Deleuze: Ansätze für eine kritische Geschichtswissenschaft in FilmbildernBerg, Olaf (2006) , S. 68-98Der Artikel verbindet Walter Benjamins Konzept des dialektischen Bildes und Gilles Deleuze's Konzept des Zeit-Bildes, um einen Ansatz zur Nutzung des Films als Instrument historischer Forschung zu entwickeln. Der Gedankengang wird unter anderem anhand der Filme "Die Patriotin" von Alexander Kluge und "Shoah" von Claude Lanzmann entwickelt. Film als historische Forschung grenzt sich sachlich gegenüber der Nutzung von Film als historischer Quelle, der Filmgeschichte oder der populärwissenschaftlichen Vermittlung von Geschichte im Film dadurch ab, den Forschungsprozess selbst im Film zu verorten und damit den in der Forschung gewonnenen Erkenntnisgewinn als medienspezifisch auszuweisen. Darum steht dieser Ansatz der Vorstellung von Geschichte als einem gegebenen Gegenstand, der aufzufinden wäre entgegen und beruft sich auf einen Begriff von Geschichte als Praxis der (spezifisch historischen) Aneignung von Gegenwart. Die dem Medium Film eigene Form der Wissensproduktion und die Aneignung der philosophischen Begriffe von Deleuze aus der Perspektive der kritischen Theorie erweist sich für einen solchen Ansatz kritischer Geschichtswissenschaft als besonders produktiv
- ArticleDer Wandel in der wissenschaftlichen Informationsvermittlung: das Beispiel Google Book SearchStöber, Thomas (2006)Das Aufkommen der digitalen Medien hat zu erheblichenVerschiebungen im etablierten System der wissenschaftlichen Informationsvermittlung geführt: neue Informationsdienstleistungen wie Google Book Search treten in Konkurrenz zu den Angeboten der traditionellen Akteure, der Wissenschaftsverlage und Bibliotheken. Trotz des Anspruchs und des Umfangs dieses Massendigitalisierungsprojekts steht dabei auch Google Book Search nicht für eine "digitale Universalbibliothek", sondern als paradigmatisches Beispiel für die zunehmende Ausdifferenzierung und Partialisierung der Informationslandschaft. Vor dem Hintergrund dieser wachsenden Heterogenität der wissenschaftlichen Informationsvermittlung haben auch die Bibliotheken ihre Rolle neu definiert.
- ArticlePrähistorische Archäologie: Von der 'Wissenschaft des Spatens' zur historischen Cyberwissenschaft?Samida, Stefanie (2006)Am Beispiel der Prähistorischen Archäologie – eines genuin geistes- bzw. kulturwissenschaftlichen Faches – soll das Verhältnis vonWissenschaft und Neuen Medien thematisiert werden. Als theoretische Bezugsebene dient dabei das bisher vor allem in der Soziologie erörterte Konzept ’Cyberscience’. Darunter versteht man die zunehmende Verlagerung in der Wissenschaftskommunikation, Wissensproduktion und Wissensdistribution in den Bereich der Neuen Medien; sämtliche akademische Aktivitäten werden zukünftig mit Hilfe des Computers und der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien ausgeführt. Der vorliegende Beitrag möchte zeigen, wie sich der Wandel von der traditionellen Wissenschaft zur Cyberwissenschaft in der Prähistorischen Archäologie vollzieht.
- ArticleSchweigen Geheul Applaus. Zu den Filmen Guy DebordsRappl, Werner (2006) , S. 21-38
- ArticleVon Roland zu Arnold – Der Terminator als Übergangsfigur zwischen Standbild und BewegungsbildPauleit, Winfried (2006) , S. 27-34Cinema, as the moving image, establishes its own visual discourse by claiming a visible reality beyond narrative. This paper discusses how cinematic discourse uses the manifold possibilities for constructing masculinity both in and as moving images. It thus sets in motion an otherwise static image, namely, the mythical figure of Roland. Such readying for action presupposes that motion is a knightly virtue and, moreover, that Roland would be inconceivable without his engagement in battle and action. Fundamental to this figuration is the combination of man and metal, which becomes dynamised in the Terminator as a moving image of the knight made of liquid metal. Not only does this dynamisation create a more actual image of knighthood in action, but it also reflects the medium of film, which enables the figuration of image and movement, of soft skin and metal, in the first place.
- ArticleElektronisches Publizieren revisited. Anmerkungen zur Verbreitung elektronischer Publikationen, zur Konkurrenz gedruckter und elektronischer Medien sowie zu den strukturellen Veränderungen in PublikationswesenRiehm, Ulrich (2006)Der folgende Beitrag nimmt einen Zeitraum von rund 20 Jahren der Geschichte des Elektronischen Publizierens in den Blick. Er beschäftigt sich zunächst mit der Frage, wie verbreitet elektronische Publikationen heute sind und stellt fest, dass zwar die gedruckten Publikationen noch deutlich dominieren, aber je nach betrachtetem Publikationssegment elektronische deutlich aufholen, teilweise bereits die gedruckten überflügelt haben. Das wirft die Frage nach der Konkurrenz der unterschiedlichen Publikationsformen auf. Diese wird untersucht anhand dreier Fallbeispiele aus dem Bereich der Nachschlagewerke. Die These von der Koexistenz alter und neuer Medien findet hierbei keine Unterstützung. Schließlich wird, ausgehend von Thesen einer Studie zu denWirkungen des Elektronischen Publizierens auf das Fachkommunikationswesens aus den späten 1980er-Jahren, nach den strukturellen Veränderungen in der Rolle von Autoren und Verlagen gefragt.
- ArticleMapping statt ZappingRappl, Werner (2007) , S. 91-102
- ArticleVirtuelle Schwangerschaften. Eine Mediengeschichte aktueller Formate pränataler BildgebungOrland, Barbara (2008)Weltweit strahlten Fernsehkanäle in den letzten Jahren Dokumentarfilme über die vorgeburtliche Entwicklung menschlichen Lebens aus. Mit Hilfe neuester Technik wie 3D- und 4D-Ultraschall, Computergrafik und digitaler Animationstechnik, so versprachen die Produzenten, sollten spektakuläre neue Einblicke in den Uterus möglich werden. Anliegen meines Beitrags ist es, diese „virtuellen Schwangerschaften“ in eine jahrhundertealte Mediengeschichte pränataler Bildgebung einzuordnen und kritisch zu diskutieren. Die Schwangerschaft ist ein per se antivisuelles Phänomen, das immer dann Fragen nach Authentizität, Glaubwürdigkeit und sichtbaren Beweisen aufgeworfen hat, wenn die Technikentwicklung bisherige Ansichten in Frage stellte. Neueste Filmproduktionen müssen sich wie ihre Vorgänger diesen Wechselwirkungen zwischen Visualisierungstechnik, Bildtraditionen und den Kontingenzen leiblicher Erfahrung stellen. Wie ich zeigen möchte, wird digitalen Filmproduktion dadurch Evidenz verliehen, dass sie konsequent eingeführte visuelle Standards vorgeburtlicher Bildgebung verwenden. Figürliche Schemata des Ungeborenen, Embryonenmodelle, die bildliche Montage von Entwicklungsstadien und das Narrativ einer Zeitreise sind lange eingeführte Bildstandards, die helfen, die Spannungen zwischen Dokumentation und Fiktion im digitalen Film weitgehend aufzulösen.
- ArticleErotisch-voyeuristische Visualisierungstechniken im RöntgenfilmReichert, Ramón (2008)Das Zusammenspiel von Röntgen- und Kinotechnik führte um 1900 zur Verallgemeinerung und Popularisierung des klinischen Blicks in das verborgene Körperinnere des Menschen. Es waren jedoch weniger die technischen Rahmenbedingungen im Abbildungsvorgang, sondern spezifische Referenzbilder der klassisch-bürgerlichen Sexualmoral, die zur vordergründigen didaktischen Evidenzstiftung und Aufmerksamkeitssteigerung benutzt wurden. Erotisch-voyeuristische Kinotechniken popularisierten das männliche Blickregime unter die Haut und überlagerten das klinische Röntgenbild mit geschlechtlichen Inszenierungen.