2010/2 ‒ Aufzeichnen
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- ArticleDie ambulante AufzeichnungsszeneThiele, Matthias (2010) , S. 84-93Vom Begriff der «Schreibszene» ausgehend wird ein Modell mobilen Aufzeichnens entwickelt. Die mediale, generative Praxis mobilen Aufzeichnens wird als ein variables Gefüge aus den Faktoren Medientechnik, Körper/Geste, Operationsraum, Kopräsenz und Semantik verstanden, wobei alle fünf Dimensionen als unabdingbare Voraussetzungen zugleich Quellen von Widerständen darstellen, die es im Akt des Aufzeichnens stets zu überwinden gilt. Das Modell wird unter anderem mit den elementaren und mannigfaltigen Aufzeichnungspraktiken der Massenmedien (von der handschriftlichen Notiz über die Pressefotografie bis hin zur Steadicam-Aufnahme), mit Bruno Latours Konzept der «immutable mobiles» und mit Fragen zur Metaphorisierung sowie Subjektivierung der mobilen Aufzeichnungspraktiken verbunden.
- ArticleAufzeichnen. Einleitung in den SchwerpunktLöffler, Petra; Peters, Kathrin (2010) , S. 10-13
- ArticleCornelia Vismann, 1961-2010. Ein Nachruf von Ute HollHoll, Ute (2010) , S. 153
- ArticleDigitalität als Taktilität. McLuhan, der Computer und die TasteHeilmann, Till A. (2010) , S. 125-134Marshall McLuhans Medientheorie sieht von einer genauen Betrachtung der technischen Funktionsweise digitaler Medien ab. Der Begriff der Taktilität, von McLuhan als Einbezug aller Sinne und umfassender Übersetzbarkeit von Erfahrung und Wissen beschrieben, bietet jedoch die Möglichkeit, die historische wie systematische Untersuchung digitaler Medien von neuer Seite her anzugehen. Digitalität kann als eine historisch verortbare, technische Implementierung des allgemeinen Prinzips der Taktilität verstanden werden. Neben seiner unspezifischen Verwendbarkeit und der Fähigkeit zur Repräsentation und Integration älterer Medien zeigt sich der taktile Charakter des Digitalcomputers in der Gestik und Technik des Tastendrückens. Unverzichtbares Bedienelement digitaler Geräte, fungiert die Taste als maschinelles Pendant der taktilen Vermittlungsleistung von Hand und Sprache; als apparative Positivierung der paradigmatisch-syntagmatischen Logik des Symbolischen ist sie eine Technik der Artikulation.
- ReviewGeländer für die Durchquerung eines unsicheren Terrains. Neue Publikationen zu Theorie und Bildlichkeit der FotografieHolschbach, Susanne (2010) , S. 136-140Besprochene Literatur: Peter Geimer, Theorien der Fotografie zur Einführung, Hamburg (Junius) 2009. Peter Geimer, Bilder aus Versehen. Eine Geschichte fotografischer Erscheinungen, Hamburg (Philo Fine Arts) 2010. Bernd Stiegler, Montagen des Realen. Fotografie als Reflexionsmedium und Kulturtechnik, München (Fink) 2009. Katharina Sykora, Die Tode der Fotografie, Band 1, München (Fink) 2009. Klaus Krüger, Leena Crasemann, Matthias Weiß (Hg.), Um/Ordnungen. Fotografische Menschenbilder zwischen Konstruktion und Destruktion, München (Fink) 2010.
- ReviewMedienepistemologie und Kinoarchäologie in aktuellen PublikationenLöffler, Petra (2010) , S. 141-145Besprochene Literatur: François Albera, Maria Tortajada (Hg.), Cinema Beyond Film. Media Epistemology in the Modern Era, Amsterdam (Amsterdam Univ. Press) 2010. Pasi Väliaho, Mapping the Moving Image. Gesture, Thought and Cinema 1900, Amsterdam (Amsterdam Univ. Press) 2010.
- ArticleRecording Prints, Reading Films. Mikrofilme, amerikanische Kosmopoliten und die Entdeckung des Copyrightproblems in den 1930er JahrenDommann, Monika (2010) , S. 73-83In den 1930er Jahren entfacht sich in den USA eine Debatte über groß angelegte Mikroverfilmungsprojekte von Büchern und Zeitschriften durch Bibliotheken. Eine Schlüsselfigur ist dabei der Bibliothekar und Historiker Robert C. Binkley, der die Mikrofilmfrage zu einer Frage von staatlicher Forschungspolitik erklärt. Die wissenschaftspolitisch, medientheoretisch, technisch und juristisch geführten Diskussionen artikulieren die Folgen des Umbruchs vom Buchdruck zu neuen Kopierverfahren im Kontext von Bibliotheken und Wissenschaften. Sie stellen zudem die Frage nach dem Status des Copyrights und die Rolle des Autors in der Ära nach dem Buchdruck.
- Journal IssueZeitschrift für Medienwissenschaft. Heft 3: Aufzeichnen(2010)Medien zeichnen auf – sie generieren und codieren Daten, machen sie verfügbar für ästhetische Prozesse wie für Prozeduren des Wissens. Aufzeichnen ist ein basaler Vorgang analoger und digitaler Medien, der eine Vielzahl von Verfahren umfasst: So sind die Grafien von Licht, Bewegung, Ton in die Bezeichnung der Medien Fotografie, Kinematografie, Phonografie eingegangen. Sie verweisen auf Prozess und Resultat des Aufzeichnens gleichermaßen. In diesem ›Und‹ liegt eine ganze Epistemologie des Medialen begründet: Es umreißt das Vorläufige und Unwägbare, das Zusammenwirken von Intentionalität und Zufall, das jedem Aufzeichnen innewohnt. Dies provoziert nicht zuletzt Fragen danach, was sich wie eigentlich aufzeichnet. Was genau passiert im Prozess des Aufzeichnens? Inwieweit ist er kontrollierbar? Welche Verfahren, Gesten und Rhetoriken des Aufzeichnens bestimmen das Feld des Medialen? Welches Gewicht können Medientechniken dabei für sich beanspruchen? Und inwieweit hängt die Wertschätzung eines Mediums von seinem Vermögen ab, etwas aufzeichnen zu können? Gleichzeitig sind an das Aufzeichnen enorme Versprechen gekoppelt: auf einen Zugang zur Wirklichkeit, auf eine neue Sicht der Welt, auf Möglichkeiten, dem Vergessen zu entgehen. Diesen Überlegungen gehen die Beiträge des Schwerpunkts nach. Insgesamt umfassen sie eine historische Spanne von den Gründerjahren der Fotografie bis zu heutigen Aufzeichnungspraktiken. Die verschiedenen Orte und Zeiten, die die einzelnen Beiträge aufsuchen, entwerfen en passant eine Mediengeschichte der Aufzeichnung, die das Nebeneinander und Zueinander verschiedener Techniken und Praktiken dokumentiert. Allen Beiträgen ist gemeinsam, dass sie ihr Augenmerk auf den Akt des Aufzeichnens richten. Außerdem nehmen sie die institutionellen Bedingungen in den Blick und die Widerstände, die sich sowohl aus dem Aufzuzeichnenden als auch den Apparaten und Techniken ergeben, mit denen aufgezeichnet werden soll. Diese drei Aspekte – Prozesshaftigkeit, Widerständigkeit und institutionelle Rahmung – konturieren das spezifisch medienwissenschaftliche Interesse, das die einzelnen Beiträgeden verschiedenen Aufzeichnungspraktiken und ihren Resultaten entgegenbringen.